Eine Obsfverkäuferin. Aquarell und Feder-
eichnung von Ludwig Muillurd, Vorzeichnung
Jr nebensfehenden Kupfersfich von Curl Sturm,
m 1804
Der Kaufruf von Ferdinand Cosundier um 1823.
itel, Wusserbuuer und Aschenweib. Aquarell-
nd Federzeichnungen, Vorlagen für die Lifho-
Lgpahien [5-7). 8: Aschenweib (Kreidelilhogra-
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Gebiet der Wiener Buchillustration - das
rische Museum besitzt hier ein bedeutendes
leichsmaterial - konnte die gleiche Erkennt-
ewonnen werden.
der dritten Auflage des Kaufrufes von
J, die 1798 nach dessen Tod erschien und
att der zweiten Auflage sowie sieben neue
ellungen nach Vorlagen von Vinzenz Georg
ger enthielt, besitzt das Historische Mu-
eine Stichvorlage, ein signiertes Aquarell
gers, den „Laternenwächter" (Nr. 45), ge-
en von Johann Mansfeld (Sohn des Johann
l. Zwei weitere signierte Aquarellvorlagen
gers in Privatbesitz zu Nr. 8 („Stubenmäd-
'), gestochen von Adam Bartsch, und zu
7 („Eine Köchin"), gestochen von Sebastian
ifeld, lassen auch hier - von unwesent-
1 Abweichungen abgesehen - die starke
ingigkeit des Stiches von der Vorlage deut-
irkennen.
neue Auffassung, die sich bereits in den
n Ergänzungsblättern Kiningers zeigte,
ich die Einzelfigur vor einen Hintergrund zu
n, wird bei dem Kaufruf von Ludwig
ard (gestochen von Carl Sturm) weiterge-
5. Die unbestimmte Örtlichkeit wird nun-
topographisch erkennbar (Neuer Markt,
aelerplatz usw.). Sämtliche 15 Stichvorla-
unsignierte numerierte Aquarelle in der
ie der Stiche, die spätestens 1804, dem
stag des Stechers, bei Artaria erschienen,
den sich im Historischen Museum. Es be-
ferner noch eine sehr große Anzahl fein
eführter Sepiaaquarelle Maillards, Vorlagen
iuchillustrationen. Wie in den bisherigen
n hat auch hier der Stecher die Umsetzung
lie Platte in Punktmanier sorgfältig und ge-
durchgeführt (vgl. Abb. 3 und 4). Diese
e, deren Fortsetzung durch den frühen Tod
zr Künstler unterbrochen wurde. war in-
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haltlich und formal der Vorläufer der zeitlich
unmittelbar an sie anschließenden von Opiz.
Die große, 54 numerierte Aquatintastiche von
Benedikt Piringer und Kilian Ponheimer d. A.
nach Vorlagen von Georg Emanuel Opiz um-
fassende Serie, die zwischen 1804 und 1812
erschien, bereicherte diese Darstellungsform mit
einem neuen Element. Der Fortschritt lag vor
allem darin, doB hier eine Gruppe von ver-
schiedenen Typen - sowohl Verkäufer als auch
Käufer - mit ihrer Umgebung szenisch darge-
stellt wurde (vgl. Abb. 11). Die Wiener Albertino
besitzt neun signierte und numerierte Gouachen
von Opiz, die Vorlagen für die Nrn. 1, 2, 45 und
47-52 der Folge". Die 19 Aquarelle des Histori-
schen Museums für eine geplante neue Folge
werden aus zeitlichen Gründen unten behandelt
(vgl. Abb. 9 und 10).
Die nächste, 1818-1820 nach Zeichnungen von
Josef Lanzedelly d. Ä. erschienene Folge von
zwölf Kreidelithographien von Heinrich Papin
war, wie zahlreiche Bleistift- und Federskizzen
Lanzedellys bezeugen, umfangreicher geplant.
Drei Bleistiftzeichnungen, z.T. seitenverkehrt und
auf der Rückseite zum Übertragen auf den Stein
rot eingefärbt sowie mit Feder durchgezeichnet,
waren Vorlagen für „Die Faßzieher", „Der Sche-
renschleifer" und „Die Gassenkehrer" (in der
Vorlage betitelt „Die Straßenkehrer am Graben
in Wien"). Von den Studienblättern, die nicht
ausgeführt wurden, sei auf verschiedene „Musi-
kanten" (im Proter, auf der Straße] und auf
einen „Schwefelholzverkäufer" hingewiesen. Die
Überschrift auf einem Blatt „Die erwerb zweige"
deutet auf den angeführten Zweck hin. Lanze-
delly bringt ähnlich wie Opiz mehrere Typen
auf einem Bild, die in enger Beziehung zuein-
ander stehen, ebenso spielt sich die Szene vor
dem Hintergrund Wiens ab, der noch umfassen-
der ist. da erstmals das Querformat anstatt des
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Lu ßamnfneurse (te Cemlre .
bisher für diese Gattung üblichen Hochformats
angewandt wurde.
Um 1820 erschien, gleichfalls im Querformat,
eine kleinere, zwölf Blatt umfassende Folge von
Kupferstichen von Johann Wenzel Zinke, Mi-
chael Hofmann und Josef Zutz unter dem Titel:
„Wiener Scenen aus dem gemeinen Leben nach
der Natur gezeichnet von Sigmund von Perger,
k. k. Hofmahler." Von ihm ist neben zahlreichen
Sepiaaquarellen - Vorlagen für Buchillustra-
tionen - ein unsigniertes Aquarell zu Blatt Nr. 1
mit der Beschriftung „Cr0atenbub Kimmel-
weib Handwerksbursche Böhmischer Bauer" vor-
handen, während der Stich von Josef Zutz
„Ein Kraat, eine Kroatinn mit Zwiebeln und
ein Handwerksbursch" lautet. Die Szene spielt
sich auf dem Glacis beim Wienfluß ab. Aquarell
un_d Stich weichen wieder kaum voneinander ab.
Während sämtliche bisherigen Kaufrufserien die
„Rufe" nur ausnahmsweise bei der Bildlegende
brachten (Brand in der 1. Auflage nur in vier
Fällen, z. B. „Kauft Dintenl" oder „Wälsche
Würst - kauftl") und die Berufsbezeichnung
überwog (z. B. „Kroat mit Zwiebel" oder
„Schneckenweib" usw.), weist der um 1823 er-
schienene kleinformatige, von Ferdinand Cosan-
dier gezeichnete und lithographierte Kaufruf
erstmals den kompletten „Ruf" im Wiener
Dialekt auf, nebst der üblichen französischen
Berufsbezeichnung. Sämtliche 24 Vorlagen,
Aquarell- und Federzeichnungen, für die Litho-
graphien, die in der für die Frühzeit charakteri-
stischen Mischtechnik von Kreide und Feder aus-
geführt sind, liegen vor. Die Umzeichnung er-
folgte getreu, bloß der Titel wurde im Druck ge-
ändert „Wiener Ruf oder die unter Ausruffung
öffentlich Feilbiethenden . . ." (vgl. den Text der
Vorlage Abb. 5). Von den Typen ist das Aschen-
weib besonders interessant (vgl. Abb. 7 und 8),
das weibliche Geaenstück zum Aschenmann. der