MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XVIII (1973 / Heft 129)

gen der Meinung, daß „die ausstellungstechnisch 
in der Tat unmögliche Rekonstruktion" die von 
Gallwitz „intendierte, sachbezogene Diskussion 
nur in ihr Gegenteil verkehrt"." Doch ahnt man 
bald, wie auch hier eine „kritische Revision der 
Bedeutung van Makart" in Szene gehen wird: 
unter reichlicher Verwendung von gesuchtesten 
Fremdwörtern beruft sich Steinhauser auf Theo- 
dor W. Adorno und Walter Benjamin - Nachti- 
gall, ick hör dir trapsen! So glaubt Steinhauser 
feststellen zu müssen, „daß die Authentizität vie- 
ler Bilder Makarts nicht zuletzt auch in ihrer kal- 
kulierten Zugehörigkeit zum dicht stattierten In- 
terieur gründet", und meint im Anschluß daran, 
daß „diesen Zusammenhang eine qualitative 
Beurteilung der Malerei Makarts immer zu be- 
rücksichtigen hat".'6 Darf man fragen, was das 
soll? Hat man vielleicht in Zukunft für die 
qualitative Beurteilung von Mantegncis „Toter 
Christus", von der „Geißblattlaube" des Rubens, 
vom „Selbstbildnis? des Maulbertsch oder von 
einem der Frauenportröts Makarts immer das 
zugehörige „dicht stciftierte lnterieur" zu be- 
rücksichtigen? Der Sinn einer glaubwürdigen 
Kunstwissenschaft wird vollends zur Farce, wenn 
Steinhauser ihre Auffassung von den Merkmalen 
der Qualität so formuliert: „ln Katalagnummern 
und Kommentaren (von Mikula und Fradl) 
wird... das Faktum, daß Makarts Kunst gesell- 
schaftlich reaktionör ist, zwar nicht übersehen, 
aber von der Frage nach der Qualität getrennt. 
Ob salche Trennung nach dem Stand ästheti- 
scher Theorie heute unbesehen hingenommen
	        
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