und Magie, verschwunden, nur die gediegenen
Kunstwerke, deren Werth in Gold, Silber und
Edelsteinen besteht, haben noch den Reiz der
Anziehung behalten."
Im 17. und T8. Jahrhundert waren in der Philoso-
phie sowohl die kosmischen Bewegungen wie die
Handlungen des einzelnen Menschen als mecha-
nisch erklärt worden. Die ersten Maschinenaus-
stellungen des 17. Jahrhunderts, die noch vor
den Salons der bildenden Künstler begannen,
wanderten von Ort zu Ort und ließen gegen
Eintrittsgeld Automaten und Maschinenmodelle
besichtigen. Die berühmtesten Automaten, die
lebensgroßen Figuren der Ente, des Flötenspie-
lers und Trommlers des Franzosen Vaucanson,
die seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in Europa
gezeigt und bewundert wurden, sah auf seiner
Reise durch Deutschland und die Schweiz der
Berliner Verleger Friedrich Nicolai in Nürnberg;
sie waren damals allerdings verpackt als Pfand
in einem Handelskontor hinterlegt. Ein anderes
dieser Ausstellungsstücke ist eine in Prag ver-
fertigte und in Augsburg gezeigte Uhr, von der
noch das werbende Flugblatt erhalten ist und
die Weltautbau und Automatenwerk zeigte. Die
Uhr und der Automat werden Paradigmata für
den vorbestimmten Ablauf der Welt. Newton
und Leibnitz diskutierten, ob Gott nach dem ein-
maligen Ingangsetzen der Weltenuhr sich
zurückgezogen habe oder manchmal regulierend
in ihren Ablauf eingreife. Als Erklärungsprinzi-
pien der determinierten Bewegung im Kosmos
verkörperten nun Röderwerke, Uhr wie Automat,
„entmythologisiert" den Triumph der Mechanik.
und Magte, verschwunden, nur die gediegenen
Kunstwerke, deren Werth in Gold, Silber und
Edelsteinen besteht, haben noch den Reiz der
Anziehung behalten."
Im 17. und 18. Jahrhundert waren in der Philoso-
phie sowohl die kosmischen Bewegungen wie die
Handlungen des einzelnen Menschen als mecha-
nisch erklört worden. Die ersten Maschinenaus-
stellungen des 17. Jahrhunderts, die noch vor
den Salons der bildenden Künstler begannen,
wanderten von Ort zu Ort und ließen gegen
Eintrittsgeld Automaten und Maschinenmodelle
besichtigen. Die berühmtesten Automaten, die
lebensgroßen Figuren der Ente, des Flötenspie-
lers und Trommlers des Franzosen Vaucanson,
die seit der Mitte des 18. Jahrhunderts in Europa
gezeigt und bewundert wurden, sah auf seiner
Reise durch Deutschland und die Schweiz der
Berliner Verleger Friedrich Nicolai in Nürnberg;
sie waren damals allerdings verpackt als Pfand
in einem Handelskontor hinterlegt. Ein anderes
dieser Ausstellungsstücke ist eine in Prag ver-
fertigte und in Augsburg gezeigte Uhr, von der
noch das werbende Flugblatt erhalten ist und
die Weltaufbau und Automatenwerk zeigte. Die
Uhr und der Automat werden Paradigmata für
den vorbestimmten Ablauf der Welt. Newton
und Leibnitz diskutierten, ab Gott nach dem ein-
maligen Ingangsetzen der Weltenuhr sich
zurückgezogen habe oder manchmal regulierend
in ihren Ablauf eingreife. Als Erklürungsprinzi-
pien der determinierten Bewegung im Kosmos
verkörperten nun Röderwerke, Uhr wie Automat,
„entmythologisiert" den Triumph der Mechanik.
5 Figurenuhr Madonna, München, um 1640. Silber,
Ebenholzsockel, H 30,5 cm. Meistermarke Ste-
phan Hötzer (f 1650).
Kunsthistorisches Museum, Wien.
6 Tafelaufsatz Bacchus, süddeutsch, Ende 16. Jahr-
hundert, Bronze und Kupfer, vergoldet, H 56 cm.
Der Dickwanst führt abwechselnd Humpen oder
Spieß zum Mund. Fi ürchen des Umgangs, zum
Teil aus Holz, zie en im Taktschlag eines
Trommlers herum. Oben piepst der Vogel und
flattert mit seinen Flügeln.
Kunsthistorisches Museum, Wien.
7 Figurenuhr Waldmensch, süddeutsch, Anfang
17. Jahrhundert, H 41 cm.
Bayerisches Nationalmuseum, München.
Unser Autor:
Dr. Klaus Maurice
Bayerisches Notionalmuseum
Prinzregentenstraße 3
D-B München 22
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