festigte Kessel
Belieben zum
odervom Feu-
er weg ge-
schwenkt. Die
Befestigung
des Kessels an
der Kette oder dem zahnartig verstellbaren
Hängeapparat erfolgte nie direkt, sondern
stets unter Zuhilfenahme eines an den Enden
hakenförmig aufgebogenen Kesselringes.
Außer der Bezeichnung „Wasserkessel"
fanden wir in Inventaren des XVI. jahrhun-
derts dieBenennungen„VischkesseW,„Secht-
kessel", „Prantweinß, „Khiel-" und ,.Aus-
prenkessel".
Ebenso zahlreich sind die Bezeichnun-
gen der Pfannen für allerhand Zwecke. Es
gab Wärm-, Prat-, Seich-, Glut-, Torten- und
Fischpfannen. Eine Messingpfanne mit Eisen-
stil trägt die getriebene Darstellung der Jung-
frau Maria, auf der Mondsichel stehend.
Windbräter mit Flügeln-ad
aus Eisenblech
Messingkesseln. Das In-
ventar der Küchengeräte
auf Schloß Wachseneck
erwähnt 1562 17 Stück, die
bereits abgenützten und
außerDienstgestellten nicht
eingerechnet. Zwei Haupt-
formen treten auf, fußlose
und solche mit drei, seltener
vier Füßen, erstere immer
mit einem Bügel zum Aufhängen versehen. Diese, mittels
einer Kette oder an dem riesigen verstellbaren Schlot-
haken, dem „KieteW oder „Kiätelhaken" über dem Herde
befestigt, gestatteten durch Heranschwenken der Hänge-
vorrichtung die Entnahme heißen Wassers. Solche
Kessel waren aus gleichen Gründen mit mehreren Aus-
gußrohren versehen. Eine noch weiter ausgreifende Ver-
wendung bot das auf unserer Burg vorhandene Exemplar
eines die Herdfläche überstreichenden Galgenbaumes.
Seitwärts angebracht und an der „Weins2ul", der Wende-
säule drehbar, wurde
der am „halbaum" be-
nach
Fleischluster zum Aufhängen des
Rauchlieisches
Derartige christliche Embleme auf Herdgeräten
waren nichts Seltenes, obwohl man sich in der
Regel auf das Monogramm Christi und auf das
Marias beschränkte. Sie dienten zur Anrufung
göttlichen Schutzes gegen Zauberwesen und
Hexenspuk, zu welchen nach damaligem Volks-
aberglauben Herd und Herdgeräte gebraucht
werden konnten. Der Küchenherd war der Sitz
der Geister und durch den Schornstein führte
der I-Iexenritt. Gerne wurden daher Kesselhaken,
Feuerböcke, Glutzangen, Feuerhaken und anderes
Gerät durch christliche Zeichen für Hexen und
böse Geister unbrauchbar gemacht.
Zur Seite des Herdes hängt ein lusterartiges System
von Eisenreifen mit Haken zum Aufhängen des Rauch-
Fleisches. Einen solchen Fleischluster erwähnt der
Nachlaß nach Hans Falbenhaupt vom
Jahre 1596. Es heißt dort „Ring mit
Häckhen zu Fleischaufhenken". Wei-
ter rechts an der Wand steht der
Zerlegstand, ein schwerer Eichentisch
zum Teilen undZerlegen desFleisches.
Die zugehörigen Ge-
räte sind Hackbret-
ter, Hackmesser,
weiters „Zerleg-
teller". Eine andere
Bestimmung hatten
die im Gedicht von
altem Hausrat, etwa
1480 entstanden, er-
wähnten „Zwleg-
deller". Auf diesem
weeeee die Seeieee
für die einzelnen der heiligen Maria
Gäste, beziehungs-
weise für die einzelnen Tafeln zugerichtet,
damit dasAuftragen ohne Störung erfolgen
konnte („das man bey gesten schies kein
feller").
Wir finden weiters in der Küche und
benützen die Bezeichnungen des XV. und
XVI. Jahrhunderts für die einzelnen Ge-
Talgleuchter mit fünf verstellbaren Schalen rätschaften: Einen „sPülst-ant", das ist