MAK

Volltext: Wagnerschule 1902-03 und 1903-04

ENTWURF FÜR EIN MIETHAUS IN WIEN, 0 GJ 
Beim Entwürfe eines Miethauses, welches allen Anforderungen des 
modernen Kulturlebens entsprechen soll, wird die Richtigkeit der 
modernen Prinzipien der Architektur am deutlichsten sichtbar. Die 
Grundrißausteilungist den Ansprüchen und Verhältnissen des Stadt' 
teiles, in welchem sich die Bauparzelle befindet, angepaßt, um die 
Verzinsungmöglichstzufördern. Beim Entwurf der Fassade wurde 
angestrebt, durch die einfachsten, billigstenMittel den relativ größten 
Effekt zu erzielen. Auf Gesamtausgestaltung des Hausblockes und 
nicht auf flächige Dekoration wurde der Hauptwert gelegt. Auf 
Wahrhaftigkeit und Charakterisierung des Materiales in der Art 
der Anbringung, der Verwendung und Bearbeitung wurde bei der 
Wahl des Materiales geachtet, sowie auf Unverwüstlichkeit, wo' 
durch zwar die Baukosten erhöht, jedoch die am Kapitale zehrenden 
Reparaturkosten beseitigt werden. Durch die Wahl der zweck' 
mäßigsten Konstruktionen wurde die Form der Dekoration be' 
einflußt. Wärd der Entwurf zuvörderst dem Zwecke angepaßt, dann 
konstruktiv durchgeführt, und erwächst die Dekoration organisch 
aus der Konstruktion, so wird das Miethaus seinen Zweck erfüllen. 
GJlOOiDDGJlDIDtDlDiDQiDlDlD KARL KERNDLE. 
. BEZIRK, ECKE STUBENRING UND FRANZ JOSEFS'KAI. 
Dieses Projekt wurde mit Rücksicht darauf, daß ein Miethaus ein 
rein praktisches Objekt ist, nach den Gesichtspunkten der Moderne 
in der Weise gelöst, daß in erster Linie der Zweck betont wurde, 
aus welcner Annahme sich diezu verwendenden Konstruktionen er^ 
gaben. Die künstlerische Ausgestaltung der Fassaden beschränkt 
sich in diesem Falle darauf, dem vorerst praktisch und konstruktiv 
entworfenen Baukörper zu ästhetischer Wirkung zu verhelfen. 
HjggOOODOOIDOgogO ROBERT FARSKY. 
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