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Full text: Alte und Moderne Kunst XIX (1974 / Heft 132)

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farben und lapidaren Großformen, das „Museum 
des 20. Jahrhunderts" gestaltet er zur farbigen 
Skulpturlandschaft. 
Der Sinn solcher Gedanken, Vorstellungen und 
Demonstrationen liegt auf der Hand. Einer Zeit, 
die die latenten Gefahren nicht erkennt oder sie 
zwar erkennt, aber nicht wahrhaben will und 
die selbst die einfachsten Mittel, ihnen zu bee 
gegnen, nicht ergreift, öffnen diese Künstler die 
Hintertür: der künstlerische Gedanke, der an 
lebensrettende Phantasie appelliert, weist per- 
manent auf Möglichkeiten, die Selbstzerstörung 
des Menschen zu verhindern. Die Aufforderung 
zum Träumen, die sich so sehr als Leitmotiv 
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gegenwärtigen österreichischen Kunstschaffe 
anbietet, hat freilich nichts mit verblasener We 
flucht oder den Denkspielen moderner Kc 
zeptkunst gemein: Österreichs Künstler sind 
der Mehrzahl purer Gedankenakrobatik a 
holde, recht rationale, realistische Träumer. D 
scheinbar Spielerische, die hintergründige Iran 
mit der sie ihre Gedanken zu Papier bring 
oder verwirklichen, steht durchaus in krassz 
Gegensatz zur sprichwörtlichen Lässigkeit, 
Schlampigkeit, die man Österreichern gern nar 
sagt. Zum Messias einer neuen heilbringend 
Botschaft sind sie freilich allesamt nicht geb 
ren. Das hierzulande besonders ausgepräg 

	        
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