5 Stammzeichen einer Rosenkranzbruderschatt,
äalzburg, um 1660. Wohl Jakob Gerold. Linden-
O Z
6 Mitra, Statt: Byzanz, 12. Jh. Borten: Palermo,
12. Jh., H 25 cm
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Lencker, die er dazu vorübergehend an seinen
Hof berief, schufen hier in einsamer Spitzen-
qualitöt die frühesten liturgischen Renaissance-
geräte nördlich der Alpen. Prunk und Schönheit
dieser Werke sind aber trotzdem nicht imstande,
den Zauber und den bei weitem tieferen geisti-
gen Gehalt der mittelalterlichen Gefäße (der
Straußeneier, Doppelscheuern, Greifenklauen
etc.) zu erzeugen, die in der Sükularisation lei-
der abhanden gekommen sind. Eher könnte für
den Domschatz die Inschrift gelten, die Erzbi-
schof Johann Ernst Graf Thun 1697 auf den Fuß
seiner imposanten, immer bewunderten Pretio-
senmanstranz setzen ließ: „Johann Ernst, Erz-
bisclnot von Salzburg, ließ mich, teils aus seinen
eigenen, teils aus den wertvollen Steinen seiner
Vorgänger machen und übergab mich seiner
Braut, der Kirche, im Jahre 1697." Brautschmuck,
lnsignie ist der Domschotz, sichtbarer Ausdruck
der DOXA TOU THEOU, der unsichtbaren Herr-
lichkeit Gottes in dieser Welt.