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idung oder nur Selbstbestätigung? Man sieht
ponate, Konfuzius betreffend, und liest in den
geszeitungen, daß eine neue Welle der Kul-
Tevolution heftige Kritik an Konfuzius übt.
:ler ein anderes Beispiel, über den Rahmen der
isstellung hinausgehend: Vor einem Jahr iu-
lten mehr als 12.000 Chinesen im Pekinger
ortpalast den Wiener Philharmonikern zu, als
e den „Donauwalzer" spielten, vor kurzem las
In, daß dieselbe Welle der Kulturrevolution,
a Konfuzius hinwegzuspülen scheint, auch über
im Donauwalzer und anderer westlicher Musik
sammenschlögt. Der „Donauwalzer", hieß es,
ente einem reaktionären Regime, und die reak-
inären Führer der Epoche haben ihm applau-
ert. Man sollte darüber zumindest nachden-
n, ehe man lacht.
uie wurm-Ausstellung uns VI: uel oegegnuiug
von Ost und West? Das ist natürlich eine Fest-
rednerphrase, aber es steckt doch ein wahrer
Kern in solchen Behauptungen. Auch das ist
eine Aufgabe der Museen, in Ausstellungen
Kunst als etwas Politisches und nur im Zusam-
menhang mit der jeweiligen Gesellschaft Ver-
ständliches zu definieren. ln Wien werden solche
Zusammenhänge besonders unterspielt, bezie-
hungsweise oft nur aus sehr konservativer Sicht
beleuchtet. lch weiß nicht, ob gerade die China-
Ausstellung der geeignete Anlaß ist, das zu
überdenken, aber sie ist bestimmt ein Anlaß,
daran zu erinnern, wenn man an die Anstren-
gungen der Chinesen denkt, ihre eigene Ge-
schichte aufzuarbeiten und zu rekapitulieren.
Und daran, wie sie das machen, auch wenn
es für uns nidwt immer gleich durchschaubar ist.
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Hau-Dynastie (25 bis 220 n. Chr.) in Wu-weil
Provinz Kansu. Bronze
lch erspare mir ein ausführliches Schlußwort.
Nur soviel: Kunstförderung muß heute in ande-
ren Dimensionen denken, etwa zur Proiektför-
derung übergehen, was auch für Ausstellungen
gilt. Hier wird sich, wenn der Kunstbetrieb nicht
allein dem Kommerz ausgeliefert werden soll,
in Österreich einiges ändern müssen. Aber auch
alle, die hierzulande als Ausstellungsveranstal-
ter in Frage kommen, werden sich mehr und
Besseres einfallen lassen müssen als bisher. Wenn
schon sonst nichts, vielleicht ist die China-Aus-
stellung mit ihren Begleiterscheinungen ein An-
sporn dafür.
16 Der zur China-Ausstellung festlich dekorierte
Museumseingcng des Österreichischen Museums
für angewandte Kunst
] Unser Autor:
Harald Sterk
Kunsikritiker,
Hefzendorfer Straße 29-3115}. 7
A-l 120 Wien