Tafelaufsatz, x 8x 6
Gebräuchen und Erfahrungen, sowie auf vernünftiger Berücksichtigung der
Bedürfnisse einer immer fortschreitenden Zeit, so sind sie auch in allgemein
kulturgeschichtlicher Hinsicht, und vor allem auch sprachgeschichtlich nach
Stil und Wortbildung, von hohem Werte.
Die Entwicklung desWiener Deutsch innerhalb 50Jahren desXVIIIJahr-
hunderts prägt sich deutlich aus. Altertümliche Schreibungen und Ausdrücke
der Ordnung von 1722, welche zum Teil in unserer heutigen Mundart noch
fortleben, aber von der Schriftsprache über Bord geworfen wurden, wie
lehrnen, aufgenohmen, Bueben, Gesöllen, ableiben, erstlichens, andertens, her-
entgegen, ingleichen, Maister, iedrwederer,Zusambenkonfft, ehrsamb, frembd,
ehender, erstreckhen, eraignen, Fahl, Erkanntnuss, Erlaubnuss, Geheimb-
nuss, benebens, annebens, in wehrender Zeit, obbemelt, destwegen, nemb-
lichen, osterlamb, Helmb, umbliegend, Frohnleichnamb, gehorsamb, genemb,
schmölzen, dennen, T ögl, Verweillung, vorhero, hierinfalls, aufbochen, ab-
gangte, Straff, erwöhlen, beschehen, Obsicht, sichtiges Ohrt, Mössing, Über-
tretter, Bescheidenheit, Notthurfft, Schimpl-ierung, verwerffen, Fewer, ver-
raitten, Kranckhe, Nothleydente, Spörr, Guttthäter, bewürckhen, vorange-
ruckht, letzlichen, könßtig u. s. W. - weist die Sprache von 1773 grossenteils
nicht mehr auf, aber noch immer begegnen wir dann für denn, vorhero, fürohin,
Wittib, y für i, Burger, beangnehmen, keiner dingen, andurch, annochßtöhrerey,
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