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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIX (1974 / Heft 134)

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12 Halbhoher Schrank mit daroufgestelltem Kasten, 
1. Hälfte 18. Jh. 
13,14 Kommode mit Aufsatzschrank, 1. Hälfte 18. Jh. 
15 lSähüiibkommode mit Aufsatzschrank, Mitte 
16 lSghsiibtisch mit Autsatzschrank, gegen Mitte 
Anmerkung 4 _ 
1Das alte Kranz- oder Abschlußgesirns wurde geteilt 
und an die Seitenwände (Häupter) versetzt; das heutige 
frontale Gesims ist eine von der Bundesfadnschule für 
Holzbearbeitung in Hollstatt ausgeführte KUpIB. 
Abb. 4, 5: Zweitüriger Schrank. - Wegen der im 
Fries angebrachten Jahreszahl 1668 ein wichtiges 
Vergleichsbeispiel für die Anwendung des reifen 
Knorpelwerkstils. Verwiesen sei auf die hier ge- 
troffene Lösung, die beiden Türen durch eine fest- 
stehende Mittellisene zu trennen. Nadelholz, 
schwarz gestrichen. - Vielleicht bezieht sich Regest 
1840 aus 1668 auf diesen Schrank: „Maister Honnsen 
Frischauf Tischler (in Kremsmünster), einen großen 
Kasten zu machen, 20 fl." Es ist das einzige große 
Schrankmöbel, das in diesem Jahr erwähnt wird; der 
hohe Preis läßt auf eine reiche Verzierung schließen. 
- H. 250, B. 290, T. 63 cm (B, T am Sockel gemessen). 
Abb. 6: Zweitüriger Schrank mit geschnitzter Be- 
krönung. - Um 1700. Kennzeichnend für diese Stil- 
phase sind die stark aus der Fläche hervortreten- 
den und von kräftigen Profilleisten gerahmten Fül- 
lungen. Noch werden keine lntarsien, dafür aber 
verschiedene Furniere verwendet: Nußbaum-, Thuia- 
und Pappelmaserholz. - H. (Schrank) 237, (Aufsatz) 
53 cm. 
Abb. 7, 8: Zweitüriger Schrank mit reich profiliertem 
und verkröpftern Kranzgesims (ein Paar). - 1724 (3). 
Die für ein österreichisches Schrankmöbel des Spät- 
barock typische Schweifung der Front und Schräg- 
stellung der Lisenen wird vom Sockel und vorn 
Gesims übernommen und bekräftigt. Aufteilung der 
lntarsien auf den Türen und Häuptern in ie drei 
Gruppen. Auch die lnnenseiten der Türen intarsiert, 
was eine Seltenheit darstellt. Außen sind die Linien- 
intarsien geschweift, innen rechteckig geführt. Rei- 
che Auswahl an Furnieren: Nuß-, Zwetschken- und 
Kirschbaumholz, Nußmaseh, Aharn- und Eibenholz. 
Beschläge, Schloß, Angel und Bänder vergoldet und 
üppig graviert. Akanthusranken (Bänder) sowie 
Laub- und Bandwerk. - lm Faszikel „S" (Sakristei) 
erliegt ein „Auszügl" des bürgerlichen Schlosser- 
meisters Peter Ügg aus Linz, vom 10. Mai 1724, 
„wegen verkauften Mobilien", worin „2 saubere 
neue Kloider Kasten mit verguldeten Beschlög a 
75 tl... 150 fl" erwähnt werden. Es gibt im Stift 
keine zwei Kästen mit ähnlich prächtigen und ver- 
goldeten Beschlägen, Es könnte also hier ein Zu- 
sammenhang bestehen. - H. 252, B. 225, T. 87 cm. 
Abb. 9; Eintüriger Schrank mit giebelförmig ge- 
schweiftem Abschlußgesims (ein Paar). - Gegen 
Mitte 18. Jahrhundert. Eintürige Schränke haben 
sich weniger erhalten; die Qualität der lntarsien 
ist beachtlich: einander überschneidende, verschie- 
denartige Bänder umrahmen eine symmetrisch an- 
geordnete Dreiergruppe von mehrpassigen Schil- 
dern. Verschiedene Arten von Nußbaum-, ferner 
Ahorn- und Ebenholz. - H. 185, B. 110, 5, T. 59 cm. 
Abb. 10: Zweitüriger Schrank, geschnitzte Bekrö- 
nung, große Laub- und Bandwerkschwünge, von 
einem furnierten und intarsierten Mittelquadrat 
ausgehend. - 1. Hälfte 18. Jahrhundert. Die Kasten- 
form, die Art der Bekrönung und die für die 
eingelegten Verzierungen verwendeten Motive sa- 
wie ihre Anordnung sind typisch für Oberöster- 
reich. Bekrönte Wappenkartuschen mit dem Binden- 
schild in den waagrechten Mittel„füllungen" der 
dreifach unterteilten Türtlächen. Nußbaum-, Ahorn- 
und Palisanderholz. - H. 220, B. 173, T. 65 cm. 
Abb. 11: Zweitüriger Schrank. - 1. Hälfte 18. Jahr- 
hundert. Erwähnenswert sind die profilierten und 
verkräpften Rahmen der vier großen Türfüllungen; 
hier wird noch ein im 17. Jahrhundert übliches Ele- 
ment der Gliederung beibehalten; eine im 18. Jahr- 
hundert in Österreich ansonsten wenig häufige Lä- 
sung. Nuß- und Zwetschkenbaum-, Nußmasen, 
Ahorn-, Eiben- und Palisanderholz. - H. 202, B. 210, 
T. 75 cm. 
Abb. 12: Halbhoher, eintüriger Schrank mit darauf- 
gestelltem, kleinem, eintürigem Kasten. - 1. Hälfte 
18. Jahrhundert. Man beachte den reich bewegten 
Umriß der schildförmigen Mittelfelder und die 
wechselnde Kombination der Furniere auf den Tür- 
bzw. Wandflächen und den Lisenen. Thuia-, Nuß- 
maser-, Nußbaum-, Eiben-, Palisonder- und Ahorn- 
holz. - Schrank: H. B9, B. 110, T. 70,5 cm; Aufsatz- 
kasten: H. 92,5, B. B1, T. 32 cm. 
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