ammengebracht. Es waren Architekten, Ma-
Bildhauer, Dichter eingeladen. Als gemein-
nes Arbeitsvorhaben war die Planung eines
izeitdorfes vorgesehen, daneben aber wurde
Programm mit Vorträgen, Diskussionen, Mu-
und Autorenlesungen entwickelt, zu dem die
iölkerung der Umgebung eingeladen wurde
l auch (ia nach Thema) recht zahlreich kam.
irde hier, wie etwa auch bei den Kärntner
nposien im Marmorbruch Krastal die Basis des
ammenwirkens durch das Einschließen ande-
künstlerischer Disziplinen, der Maler, Schrift-
ler und z.T.auch Musiker,erweitert, so wurde
Kommunikation durch die abgeschlossene
ie in dem schönen Schloß bzw. in dem land-
aftlich prachtvoll, aber ziemlich abseits von
I Siedlungen gelegenen Steinbruch in dem
'ntner Tal eher geschmälert.
Durchbruch zu einem solchen Miteinander
ln Zusammenarbeit mit den Schriftstellern des
Literaturkreises „Podium" wurden in diesem Frei-
raum einigeVeranstaltungen durchgeführt, die zu
einer weiteren Aktivierung des sonst passiven
Publikumsteiles führten. An einem Abend wur-
den Chansons gesungen und Texte gelesen. An
einem zweiten Abend spielten Alaedin Adler-
nest, Eduard Falisl, Karl Anton Fleck und Walter
Muhammad Malli Free Jazz, in den Pausen
wurden Texte vorgelesen. Dabei wurde Wein ge-
schenkt, Brote gereicht, und es fanden sich immer
neue Gruppen, die spontan in dem großen
Rondell zu den Klängen der Kapelle tanzten m.
Wer war nun zu diesem Treffen gekommen? Es
gab eine Mischung, wie sie wohl bei keiner
kulturellen Veranstaltung sonst zu finden ist:
Wohl waren viele Künstler mit Familie, d. h.
mit Kindern, gekommen, es waren aber auch
Steinbrucharbeiter, Bauern und alte Frauen vorn
11, 12 Symposien Lindabrunn,1973. Kommunikc
veranstaltung im Freiraum mit Künstler:
Gästen
13 Symposion Lindabrunn, Kommunikatianszel
Zustand 1973
14 Symposien Lindabrunn, 1973. Free Jazz
15 Stein für Joseph Matthias Hauer von Karl
am Hügel von St. Margarethen, Burgen
1963-1965
eint nun in Lindabrunn gediehen. Auch hier
i es, gewissermaßen in den Fußstapfen von
Margarethen, mit einem Aufstellen der ferti-
t Bildhauerarbeiten im verwilderten Kirschgar-
oberhalb des Steinbruches an. Auch hier
an die Veranstalter, ähnlich wie erstmals im
stal, auch Schriftsteller ein. Auch hier lasen in
am Jahr diese den Bildhauern aus ihren Ar-
ten vor. Doch auch das war nur ein Gegen-
lf von verschiedenen Gruppen. Dann gelang
thios Hietz, dem Leiter dieses Symposians,
der Gestaltung des Kommunikationszentrums
entscheidende Schritt zu einer Erweiterung
Symposiongedankens und, wie wir noch
en werden, eine echte Erfüllung des Namens
tposion.
weiteres sehr positives Moment ergab sich in
iabrunn durch die verhältnismäßig schlechte
erkunftsmäglichkeit. Die Sympasionsteilneh-
' mußten auf verschiedene Quartiere in dem
nen Ort aufgeteilt werden. In der Hauptunter-
ft ist ein von den Dortbewohnern frequen-
ter Heuriger, bei dem auch die Bildhauer es-
. Der Kontakt mit den umwohnenden Men-
an ergab sich dadurch naturgemäß stärker.
zeigt sich damit auch der Nachteil einer noch
iut geplanten Bildhauerunterkunft,die die lsa-
ung des Künstlers nur weiter einbetoniert.
Kommunikationszentrum, eine arenaartige
age, wurde nach den Ideen von Mathias
Iz in Gemeinschaftsarbeit mit anderen Teil-
mern des Symposions gestaltet. Es gibt hier
Ort, Beamte aus dem Ministerium, eine ganze
Anzahl Ausländer, türkischer Studenten und Ar-
beiter und es war sehr viel Jugend gekommen.
Man könnte nun auch hier eine echte Teilnahme
des einzelnen in Frage stellen. Man könnte
tragen, wie sehr hier nach Teilnahme an der im
Symposion entstandenen oder zu entstehenden
Kunst gegeben ist. Damit kommen wir zu den
grundsätzlichen Fragen, ob im künstlerischen
Bereich unvorbereitete Menschen (Menschen, die
sich nicht iahre-, iahrzehntelang mit der „Sprache
der Künstler" beschäftigen) überhaupt zu einem
Mehr an Mit-Machen fähig sind. Ob eine Kom-
munikation in diesem Sinne nicht überhaupt eine
Utopie ist?
1
Ein Mit-Hören, Mit-Schauen, ia Mit-Denken, wird,
ie unterschiedlicher die Gesellschaft ist, um so
mehr auf Schwierigkeiten stoßen. Vielleicht ist
der Tastsinn noch ein allen Menschen sehr ähn-
licher und nicht so sehr durch den Intellekt be-
einflußter. Daher wohl auch die Tastobiekte, die
Steine zum Darübergreifen oder Darüberstrei-
chen, wie sie einige Bildhauer machen.
Am meisten aber werden die Menschen beim ge-
meinsamen Essen und Trinken und beim gemein-
samen Tanz zusammenfinden. Das klingt fürs
erste banal. Wer aber iemals im Süden in
einem vom Fremdenverkehr noch unberührten
Dorf an einem ländlichen Fest teilnehmen konnte
(heute schon selten), wird wissen, wie sehr bei
gemeinsamem Essen, Trinken und Tanzen eine
Anmerkungen 10, 11 _
l" Katalog Symposien Lindabrunn 1973, mit Abb.
" Katalog Symposien Lindobrunn 1973, S. 15.