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Ausgeprägte Subiektivitüt und äußerste Unmittel-
barkeit zählen zu den wichtigsten Merkmalen
der graphischen Künste. Sie lassen sich in besonde-
rem Maße in der Handzeichnung feststellen, die
gegenwärtig eine neuerliche künstlerische
Renaissance erlebt und auch als Sommelobiekt
zunehmend an Interesse gewinnt. Auch innerhalb
der österreichischen Kunstszene gewann die
Zeichnung analog der internationalen Situation
während der letzten Jahre zunehmend an Be-
deutung. Der 1935 geborene Künstler Valentin
Oman markiert innerhalb dieser vital anhaltenden
Entwicklung einen interessanten einzelgängerischen
Aspekt. Der technisch vielseitig erfahrene Maler
und Graphiker unterstreicht in seinen Zeichnungen,
Radierungen und Siebdrucken der letzten Jahre seine
unverkennbar eigene Leistung im weiten Spannungs-
feld der Neuen Figuration.
Neben der menschlichen Figur als gleichsam
unerschöpflichem Bildonlaß und Ausgangspunkt
interessiert ihn ebenso die Landschaft. Auch sie
wird von Oman improvisatorisch in rasanter
Skizziertechnik umrissen und festgehalten. Das zart
Hingehauchte, vibrierend Fixierte spiegelt Atmo-
sphäre, veranschaulicht die Formationen und
Strukturen der odriatischen Karstgebiete und Inseln.
Mit gleicher Sensibilität und sparsamem Strichein-
satz hat Oman auch im Krastal, der durch mehrere
Bildhauersymposien und Künstlertreffen bekannt
gewordenen Steinbruchlandschaft nächst Villach,
Landschaft und Mensch zu höchst spannungsgela-
denen Niederschriften verwoben. Gleich einem
Seismographen hält er - den Bedingungen des
Augenblicks gehorchend - das fest, was ihm für die
kleinen Stenogramme im Sinne seelischer Nieder-
schritten und Momentaufnahmen wichtig erscheint.
Der Beziehungsreichtum seiner feinnervigen Blätter
und Skizzen ist groß, weil sich Oman nicht in falsche
Festlegungen verrennt. Seine nicht selten von
Poesie erfüllten Blätter sind kritisch zu reflektieren
und im Sinne eines möglichst engen Verhältnisses
von Kunstwerk und Betrachter gedanklich weiterzu-
führen. Das Vorrecht künstlerischer Intuition zeigt
sich ia nicht zuletzt auch im rechten Maß für
angebrachtes Aussprechen und notwendiges Ver-
schweigen, für die Balance von zeichnerischem
Betonen und Weglassen. Omans Bild des heutigen
Menschen ist zeitgemäß (und in gewisser Weise
zeitlos zugleich), weil es - anstatt Wunschvorstel-
lungen wiederzugeben - in Abkehr von artistischer
Selbstgefälligkeit und wandschmückender Kom-
promißbereitschaft die innere Situation, das
seelische Auf und Ab des einzelnen wiedergibt. Der
Künstler beschreibt dieses in spannungsgeladenen
Gleichnissen. Herbe Skizzenhaftigkeit sowie das
Neben- und Miteinander rhythmischer Abfolgen
veranschaulichen etwas von der inneren Unruhe und
Betriebsamkeit unserer Zeit. Sie charakterisieren das
notgedrungen Fragmentarische, aber auch die
Gleichzeitigkeit verschiedener, oft divergierender
Geschehen. Die Radierungen, Siebdrucke und
Zeichnungen des Körntners verfügen über Vehemenz
und Expressivität und kommen dennoch ohne
historische Anleihen und stilistische Merkmale des
Expressionismus aus. Oman weiß um die Eigenheiten
und Unterschiedlichkeit der von ihm mit Könner-
schaft gehandhabten graphischen Techniken. Er
geht darauf ein, bleibt seinem Grundanliegen iedoch
immer treu und markiert so im Spannungsfeld von
Individuum und Masse einsehbare Positionen des
einzelnen.
Kunst als Anlaß und Aufbruch, als notwendige, un-
geschminkte Niederschrift intuitiver Vorgänge und
nicht ästhetische Spekulationen sind sein Anliegen.
Die Summe seines bisherigen Guvres bestätigt in
gleicher Weise Ethik wie Konstanz. Sein neueres
graphisches Schaffen beansprucht über die Zeichen-
setzung legitimer Individualität allgemeine Ver-
bindlichkeit. Peter Baum