130 cm, mit Stab 158 cm). Sie stellt die
talastika dar5. Von ihren sie kennzeich-
t Attributen, von ihrer Ordenskleidung,
er mutmaßlichen Provenienz und von spe-
ikonographischen und stilistischen Pro-
l wird noch anderswo zu sprechen sein.
re Komposition im einzelnen einzugehen,
tt nötig. Es sei iedoch erlaubt, auf das
;leichschenklige Dreieck hinzuweisen, das
esamtkomposition zugrunde liegt. Wie wir
derer Stelle bereits sagten, gehört die
trische Grundfigur eines Dreiecks zu den
wieder von Günther bevorzugt angewen-
Kompasitionsmitteln. Wie genau durch-
der formale Aufbau dieser Figur ist, zeigt
m Buch links oben bis zur Kugel rechts
ilClt erstreckende diagonale Linienführung,
1s der Gestalt unterlegte geometrische
1 wirkungsvoll durchkreuzt. Zu bemerken
ß sich die Plastik in einem ausgezeichne-
taltungszustand befindet. Überall hat sich
:hte, ins Hellgrau gehende Bolusgrund,
i Unterlage für eine ursprünglich vorhan-
assung diente, erhalten. Zeitgenössisch ist
lle lnkarnat des Gesichts und der Hände.
nglich ist auch die über rotem Bolus-
angelegte Blattvergoldung bei der Krümme
Jbes und auf der Kugel in der Sockelzone.
kömmlicher Weise ist die hl. Scholastika
aser Skulptur im Nonnenhabit dargestellt.
er trägt sie ein engärmeliges Gewand.
eichnend für ihre Tracht ist die rings ge-
ene, weitörmelige Flocke. Nach J. Braun
dadurch nicht nur als „Ordensfrau, son-
zugleich als Benediktinerin kenntlich ge-
"s. Über dem Kopf trägt sie Schleier und
zl, ein den Hals und den oberen Teil der
rtedeckendes Tuch. Gegen die allgemeine
ist, daß der Weihel, eine Art innerer
zdeckung, bei dieser Darstellung nicht var-
1 ist. In der ursprünglichen Fassung muß
impel Hals und Schulteransatz einst wir-
rungen 5-9
eilige wurde um 480 geboren. Sie sall kurze Zeit
2m hl. Benedikt, d. h. im Jahre 543, gestorben sein,
dem Bericht Gregors des Großen in seinen Dial. ll,
tr sie schon als Kind Gott geweiht. Sie soll ein
es Kloster bei Subioco (Raccabotte) mit dem
en in Montecossino vertauscht haben. Wie der
nedikt wurde audw sie in Montecassina beigesetzt.
der Zerstörung des Klosters durch die Langabarden
wurden Reliquien des heiligen Geschwisterpaares
I0 durch fränkische Mönche nach Fteury-sur-Loire
im Satnt-Benoit-sur-Loire) übertragen Im Jahre
elangten Reliquien der hl. Sdtalastika größtenteils
Juvignv-sur-Loison, woe ein kleineres StürJr nach
ms. Vgl. dazu: Lexikon für Theologie und Kirche'
37, Sp. 3115. - Bibliotheca Sanctorum, XI, Rom 1768,
-749. Mit ihrer Legende hängt es zusammen, daß
leilige als Patronin für Regen, doch gegen den
nldg verehrt wird.
iracht und Attribute der Heiligen in der deutschen
Stuttgart 1943, S. 796.
1 Sales Do e, Die alten Trachten der männlichen
veiblichen Orden sowie der geistlichen Mitglieder
gaerlichen Orden, Leipzig 1930, S. 53 mit Fig. 256,
aun, Tracht und Attribute der Heiligen in der
hen Kunst, a. a. 0., S. 827. Hier, d. h. bei dem
m0, ist vom gleichen Attribut die Rede.
in gleichen Zusammenhang gehört „Tägliche Er-
g eines wahren Christen" von Joseph Giulini,
urä 1753; zweite Aufla e ebenda 1762-1764. V 1.
, . 1351136 (z w. Fe ruar, Namenstag der hl.
tstika). Illustration in Gestalt eines Stiches (17,5x
m) von Johann Jacob Ebersbach (1717-1754) nach
Entwurf von Johann Wolfgang Boumgartner (1712-
Der Stich schildert das letzte Beisammensein des
wisterpaares, von dem schon Gregor der Große
einen Dialogen berichtet. Auf dem nach
ausgeführten Gemälde von Lazzaro Ealdi (um
723) in der Capella di S. Benedetto in S. Maria
m o Marzo in Rom wird eine andere Szene aus
.e en des hl. Benedikt geschildert. Dem var dem
stehenden Heiligen erscheint in der Stunde seines
seine Schwester, die hl. Scholastika, in voller
istrocht, Sie erteilt dem Sterbenden, der beide
ausgebreitet hat, den Segen. Der Entwurf zu
n Bild befand sidt früher in Berliner Privatbesitz.
H. Voss, Die Malerei des Barock in Rom, aerrn
s. 557 mit Abb. s. 277. Wie zu einem friedlichen
vereint, ist eine andere Darstellung des lieilidgsn
wisterpaores. Sie ist wssentlirJ-r spater entston en.
zene wurde von Josef lgnaz Mildorfer (17194775)
ihre 1755 bis Altarblatt gemacht. Es befindet sich
r linken Turmseitenkapelle in der Pfarr- und Wall-
ktrche zu Unserer Lieben Frau in Hafnerberg
Altenmarkt Gtl der TriestinglNU). Vgl. e. Eccel,
lghGl Mildarter und das Hochaltarblatt von
ttt bei Brixen in: Cultura Altesina, 17, 1963,
4a, bes. s. 36 mit Abb. s, Taf. xt. - am, xvttt,
n in NU), Wien 1924, s. m.
kungsvoll weiß umrahmt haben im Gegensatz
zu dem Schleier, den man sich schwarz vorzu-
stellen hat. Auch das Gesamthabit der Ordens-
kleidung war ursprünglich schwarz. Mit Aus-
nahme des hier nicht vorhandenen Weihels ent-
spricht die bei der Skulptur zu findende Ordens-
tracht genau iener, die bei dem Ordenszweig
der „verbesserten Benediktinerinnen Unserer Lie-
ben Frau vom Frieden" seit 1603 eingeführt war.
Das dieser Figur beigegebene vornehmste Attri-
but ist der in der rechten Hand gehaltene Stab
mit einer reich geschnitzten Krümme. Er kenn-
zeichnet die Heilige, die als Stifterin und als
Patronin des Benediktinerinnenordens gilt, als
Äbtissin. In Nachbildung des Mases-und-Aaron-
Stabes (Exod. 4, 20; 7, 12) gehört der Krumm-
stab als „Zeichen höherer Macht und als Sinn-
bild der Hirteneigenschaften" (J. Sauer) be-
kanntlich zu den lnsignien eines Bischofs, aber
auch eines Abtes bzw. einer Äbtissin, jedoch nur
innerhalb ihres Klosters. Das der Heiligen bei-
gegebene Buch, das sie in der Linken hält und
seiner Schwere wegen vom Oberkörper gestützt
wird und dem offensichtlich auch ihre Blick-
richtung gilt, ist ein generelles Attribut. Das Buch,
das wohl als die Satzungen ihres Ordens ver-
standen sein will, macht die Heilige als Ordens-
stifterin kenntlich. Ungewöhnlich ist ein anderes
Attribut, das innerhalb der bisher bekannten
Scholastika-lkonographie ein Unikum ist. Ge-
meint ist damit die Weltkugel in der Sockelzone.
Durch die hier vorliegende Motivation, daß die
kennzeichnenderweise in die entgegengesetzte
Richtung blickende Heilige verachtungsvoll ihren
rechten Fuß auf die ihr zu Füßen liegende Welt-
kugel setzt, soll offenbar dadurch symbolisch
zum Ausdruck gebracht werden, daß durch diese
Handlung der völlige Verzicht auf „alle irdischen
Güter, Ehren und Genüsse" (J. Braun) ausge-
sprochen wird". Darauf wird sogleich zurückzu-
kommen sein.
Augenscheinlich ist die ikonographische Ver-
wirklichung eines solchen Themas wie des vor-
liegenden auch mit abhängig von der zeitge-
nössischen Fassung der Heiligenlegende, die ihm
zugrunde liegt. Die detaillierte Kenntnis einer in
der liebenswerten Sprache der Zeit abgefaßten
Heiligenlegende muß in iedem Falle bei dem
Auftraggeber und bei dem von ihm beauftragten
Künstler vorausgesetzt werden. Ein in Süddeutsch-
land und im benachbarten Österreich außer-
ordentlich weit verbreitetes Heiligenlexikon war
die „Große Hauslegend". Sie wurde von Caspar
Erhard verfaßt, „der heiligen Schrift Doctor und
Pfarrer zu Parr in Bayern" (1. Auflage: Augs-
burg 1739). ln Band I, Seite 146 ff., ist von dem
hl. Benedikt und der hl. Scholastika, dem leib-
lichen Geschwisterpaar, die Rede, sie seien „zwei
schöne Lichter der Kirchen und fürtreffliche Bey-
spiele der geistlichen Vollkommenheit". Von der
zuletzt genannten Heiligen wird an der gleichen
Stelle berichtet, sie sei „von einem lebhaften
Geist und holdseligen Gebärden, von einer fröh-
lichen Gemütsbeschaffenheit und aufrichtigen
Lebensart" gewesen, C. Erhard spricht weiter
davon, daß die hl. Scholastika bereits in ihrer
Jugend die Einsamkeit mehr als die Gesellschaft
geliebt habe. Dies sei, so führt C. Erhard aus,
auch der Grund dafür gewesen, daß sie „des-
sentwegen... auch alles Geschrnuckes und Klei-
derprachts völlig abgethan" habe, weil die
„äußerliche Kleiderzierde den Menschen nicht
lobwürdig mache, sondern das größte Lob einer
Jungfrau müsse von innen, von der Tugend und
Eingezogenheit herrühren". Liest man eine der-
artige zeitgenössisch interpretierte Fassung der
Heiligenlegende aufmerksam durch, kann man
es sich auf Grund dieser Lektüre leicht erklären,
warum gerade bei unserer Plastik das Weltku-
gelsymbol verwendet ist. Das sonst keineswegs
häufige Attribut wird damit zu einem Negativ-
symbol, (a es erscheint angesichts des weltabge-
wandten Denkens der Heiligen wie ein Gegen-
pol. Dies wird äußerlich dadurch zum Ausdruck