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Volltext: Alte und Moderne Kunst XX (1975 / Heft 138)

Etappe in der Krisengeschichte der euro- 
ien Seele" " bezeichnet? 
lrevolutionür wirkten die lmpressionisten 
falls nicht; das lag auch nie in ihrer Ab- 
Sie malten das Nächstliegende. Dabei 
sie im Wechselnden das Bleibende und im 
deren das Allgemeingültige. Außer Sisley 
gen sie noch zu Lebzeiten Weltruhm. Aus 
nfänglichen Mißachtung ist ein gewaltiger 
lauerhafter Erfolg geworden; und der Tri- 
während des Jubiläums war überwälti- 
ksvoll ist schon das Jeu de Paume, die 
immerwährende 
Impressionistenausstellung in 
Paris, aber die Jahrhundertfeier des Impressio- 
nismus war noch eindrucksvoller. Nicht selten 
schoben sich pro Tag mehr als 10.000 Besucher 
durch das Grand Palais. Vor den Kassen des 
Stadions bildeten sich endlose Schlangen; viel 
wurde in der Arena geboten. 
Der Trend bei Ausstellungen zur Sensation - es 
muß Exorbitantes geboten werden - ist nicht zu 
verleugnen; Tut-ench-Amun, Chinesische Kunst, 
Mona Lisa  Impressionismus. So wird dann 
mancher Saal umfunktioniert zur heidnischen 
Kultstätte. Dem einzelnen Besucher, hilflos einge- 
keilt in der Masse, bleiben einige Augenblicke, 
um wenige (astigmatische) Eindrücke von der 
„ganz großen Kunst" mit nach Hause zu nehmen. 
Schon drängt argiastisch der nächste Haufen, 
und das ist einem impressionistischen Gemälde 
so gar nicht dienlich. 
„L'art ce n'est que l'etude de la noture; nous 
n'inventons, nous creons rien" (Rodin). 
Ü Unser Autor: 
Dr. Gerd-Dieter Stein, Assistent am lnstitut für 
deutsche Sprache und Literatur 
der Universität Salzburg, A-5i63 Mattsee T47
	        
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