DURUTIEÄHEUM
KUNSTABTEILUNG, WIEN, l., DOROTHEERGASSE 11,
Tel. 52 3129
Schloß Grafenegg, 8. 5.-l. ll. 1975
Nachdem man sich noch vier erfolgreichen Saisons
auf Schloß Gratenegg - dank der lnitiativkraft
Dr. Gerhard Großbergers - auf die fünfte vor-
bereitet, soll von selten des Österreichischen
Museums für angewandte Kunst, Hauptakteur im
Beschicken dortiger Ausstellungen, auf die
Veranstaltungen 1975 hingewiesen werden. Als
Hauptveranstaltung ist die Ausstellung „Möhren -
malerische Ansichten aus Romantik und Bieder-
meier", ferner ein einwöchiger Kurs „Werken mit
Buntmetallen" und eine Reihe der beliebten musika-
lischen Aktivitäten auf dem Programm. Zwei neue
Schaurüume werden restauriert, und die Revitali-
sierung der Kapelle wird weiter vorangetrieben.
Schlaß Grafenegg, vor Jahren nur eine romantische,
im Dornröschenschlaf liegende Silhouette, die den
ins Waldviertel oder in die Wachau rasenden
Autofahrer von weitem grüßte, hat eine echte
Mittlerfunktion im Verband der Außenstellen der
Museen im niederösterreichischen Raum eingenom-
men und baut diese konsequent aus.
607. Kunstauktion
11., 12., 13. und 14. März 1975
14 Uhr
Gemälde, Graphik, Jugendstil. Skulpturen,
antikes Mobiliar, Antiquitäten, Asiatika, Waffen.
Ferdinand Stransky 70 Jahre
Der künstlerische Weg des kürzlich 70 Jahre alt
gewordenen Prof. Ferdinand Stransky führte über
den Umweg des Restaurators zum freien Künstler.
Ein Weg, der wie kaum ein anderer echten Eingang
in das Substantielle und Wesen der Kunst bedeutet.
Stranskys starke malerische Hand, erst am Ein-
fühlen, Ergänzen bis zur bewahrenden Perfektion
geübt, wird vom malerischen Urtemperament erfaßt
und macht sich frei. Eine Begegnung mit dem
Kunsthistoriker Hans Tietze lößt Stransky zum
Hagenbund kommen, der in den dreißiger Jahren
die moderne Kunst vertrat und bei dem er erstmals
seine Arbeiten zeigen konnte. Über des Künstlers
unverwechselbare expressive Malweise, die eine
typisch österreichische Spezies darstellt, haben nam-
hafte Kritiker Wesentliches ausgesagt. Er ist
Mitglied der Wiener Secession, und ihm zu Ehren
fand auch im eigenen Haus eine Ausstellung seiner
Werke statt.
Besichtigung:
6., 7., 8. und 10. lVlärz 1975,v0n 10 bis 18 Uhr
Sonntag, 9. März, von 9 bis18 Uhr
Margarethe Poch-Kalous 1'
Sie erlebte diesen in einem Menschenleben als
entscheidende Zäsur bezeichneten Sechziger nicht
mehr. Dr. Margarethe Poch-Kalaus, Direktorin
der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden
Künste in Wien seit 1957. Ein halbes Leben wirkte
sie mit nobler Zurückhaltung zum Wohle ihres
Instituts, trug hier die Last der Kriegs- und Nach-
kriegsiahre mit ihren Mühsalen, der Verlagerungen,
Schädigungen u. ö. m., ohne ihren Humor zu ver-
lieren. Schwere Bambensdiüden an Haus und
Obiekten forderten ganzen Einsatz der Person,
den sie auch als Frau als etwas Selbstverstöndliches
ansah. Wie überhaupt ihre Tätigkeit und ihr Amt
als Tochter des akademischen Malers Josef Kalous
in vorgezeichneten Bahnen verlief, nachdem sie,
1934 bei Julius von Schlosser inskribierend, 1940 über
den Bildhauer des Wiener Klassizismus Johann
Martin Fischer dissertierte. lhr Wirken galt vor-
wiegend dem eigenen Bereich, anfangs Direktor
Dr. Ludwig Münz assistierend, später auf eigenen
Beinen, auf dem mitunter recht heißen Akademie-
baden. Kürzlich erst hatte sich Frau Dr. Poch-Kalous
des etwas in Vergessenheit geratenen Wiener
Malers John Quincy Adams angenommen, über
dessen Werk sie in der Akademie eine Ausstellung
machen und einen Beitrag in unserer Zeitschrift
publizieren wollte. Zur Ausstellung kam es nicht, und
der Beitrag konnte infolge widriger Umstände
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