ausschließlich in Böhmen (von der Firma Pfeiffer K
Löwenstein in Schlackenwerth) erzeugt worden.
Erst Hugo F. Kirsch schuf ab 1905 auf Wiener Boden
wieder Figuren, Tiere und Vasen aus
Weichporzellan.
Das Produktionsprogramm
der Firma Förster umfaßte vor allem Figuren, Tiere
und Gefäße aus glasiertern Porzellan und Biskuit-
porzellan, Fayence und Steinzeug. Als Spezialität
vermerkte das Adreßbuch der Keram-lndustrie von
1907: figurale Kunstgegenstände für elektrische
Beleuchtung, Jardinieren für Blumen, Uhrständer,
Nippes usw.
In der Dekoration bemühte sich Förster vor allern
um Unterglasurmalerei und Kristallglasuren.
Stilistische Einflüsse van der alten Wiener
Porzellanmanufaktur, aber auch aus Paris und
Kopenhagen wurden in vielen Keramiken Försters
augenfällig. Der Aufenthalt in Paris in den achtziger
Jahren, eine enge Freundschaft mit Edmond
Lachenal vertieften die Vorliebe für alles
Französische.
Marken- und Musterschutz
Aus dem Jahre 1904 sind einige Anmeldungen zum
Musterschutz überliefert. lm Modellregister dieses
Jahres wurden eingetragen: 15 Obiekte zur
Ausführung in Porzellan und Biskuit, vier Modelle
für Biskuit und Fayence sowie I8 Biskuitgegenstönde
[leider ohne iede nähere Beschreibung).
Die Kennzeichnung der Obiekte erfolgte durch die
Fabriksmarke: eine Biene und der Name Förster
wurden anfangs frei aufgemalt, bald iedoch von
einem Kreis umschlossen und eingestempelt.
Jedes Modell wurde mit einer Nummer versehen.
Aus dem bisher bekannten Material ergibt sich,
daß von 1899 bis 19GB etwa B50 bis 900 Modelle
erzeugt worden waren, die zum Teil von der
„Wiener kunstkeramischen Werkstätte" übernommen
und, neu ausgeformt, mit der Marke der letztge-
nannten Firma versehen wurden. Die Marke der
Übergangszeit [nach 1908) bestand aus den
Buchstaben WKW und der Förster-Biene, van einem
Kreis bzw. von Lorbeerzweigen umgeben. Bald
danach wurde die WKKW-Marke der Wiener
kunstkerarnischen Werkstätte üblich, die heute noch
irrtümlich mit der Wiener Werkstatte in Zusammen-
hang gebracht wird.
Eine mit Unterglasurfarben bemalte Mädchenbüste
von Köveshazy, 1972 im Wiener Kunsthandel,
trug die Madellnumrner 895 und die WKW-Marke.
Die WKKW-Marke scheint auf ieden Fall für die
Nummern ab 1000 gültig gewesen zu sein.
Auf die Nachfolgefirma Försters, die Wiener kunst-
keramische Werkstätte, soll in einem späteren
Beitrag eingegangen werden.
1 Hermann Klotz, Kaiserin Elisabeth, sign_ HER-
MANN KLOTZ WIEN 1906, Rundstempel mit
Biene, bez. 521 l, H 45,5 cm. - A. Förster, Wien
2 Maritz Rothberger, Sitzende Dame, Inschrift:
AUSGEFUHRT FÜR DIE ÖSTERREICHISCHE GE-
SELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG DER KLEIN-
PLASTIK UND MEDAILLENKUNST IN WIEN VON
A. FÖRSTERÄ CO, WIEN. Sigrn: M. ROTHBER-
GER. 1906, bez. 37. H 32 cm. - Wiener Privat-
besitz
3 Sitzender Hund, Rundstempel mit Biene, bez.
H.168, LB, H 13,8 cm. - A. Förster, Wien
4 Michael Mörtl, Affenpaar, Rundstempel mit Lor-
beerkranz und WKW (Modell für Förster, Aus-
führung Wiener kunstkeramische Werkstätte),
bez, 28503, H 27,2 cm, um 1908109. - Dasselbe
Modell wurde in verschiedenen Größen ausge-
formt und mit verschiedenen Modellnummern
versehen lSockelfarm und Bemalung differieren).
lm Besitz von Dr. Gerhard P. Woeckel, München:
a) Gruppe H 36,8 cm, bez. MÜRTELL, 229 15 5
b) Gruppe H 17 crn, sign_ Mörtl, Rundstempel
mit Biene sowie 315 I
c) Gruppe H 12,1 cm, bez. Nr. 6, Ausführung
durch Gebr. Heubach, Lichte
5 Jarl, Eisbär, Rundstempel mit Biene und WKW,
bez. 335 DEPOSE JARL, H 20,8 cm, L42 cm
6 Bodeninschrift zu einem von Edmond Lachenal
für Farster modellierten Hahn: a Man petit ami
Förster le frere du tout petit, et du Grand För-
ster, Son Ami E Lachenal 1902.
7, 8 Zwei Marken der keramischen Fabrik A. För-
ster 81 Co.
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