verdanken. Vom ersten bis zum letzten Werk
stützt sich Mann entweder auf autobiographi-
sche Fakten oder auf künstlerisch bereits vorge-
formtes Material. In der „J0sephstetralogie", im
„Doktor Faustus" und im „Erwählten" ist es
sogar ein dichterisch vorgeformter Stoff. Mit
anderen Worten: das Rohmaterial der Dichtung,
dessen sich der Dichter bedient, gehört einer
bereits e ierenden Wirklichkeit an. Es geht
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listischen Gestaltung widerspricht. Andererseits
aber finden diese ungewöhnlichen Gespräche
immer vor einem aufs lebendigste beschriebe-
nen, situationsbedingten Hintergrund statt, eben-
so sind die Menschen, die sie vorbringen, von
unüberbietbarer Anschaulichkeit, von einer ein-
zigartigen, fast greifbaren Gegenwärtigkeit. Bis
ins kleinste, nur durch direkte Beobachtung er-
faßte Details schaffen eine haluzinatorische Na-
Figuren „Anschau-ungsstützen" - wie er selbst
es nannte - zu verwenden. Mit anderen Wor-
ten, er war gezwungen, Vorbilder, der sichtba-
ren Welt entnommen, in sein Werk zu mon-
tieren'.
Thomas Mann war sich seiner Sterilität in dieser
Hinsicht bewußt. Kurz nach dem Skandal, den
das Erscheinen der „Buddenbrooks" auslöste,
hat er in einem Aufsatz „Bilse und Ich" sein