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Volltext: Alte und Moderne Kunst XX (1975 / Heft 140)

 
Wien 12, Grünbergstraße 31 
Wien 9, Höfergasse 18: das Atelier befindet sich 
hinter den beiden linken Fenstern 
Wien 9, Hötergasse 18: lnnenansicht 
Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 101 
Blick vom Atelier des Hauses Hietzinger Haupt- 
straße 101, Wien 13, auf Schieles Sterbehaus, 
Nr. 114. Die Wohnung seiner Schwiegereltern 
befand sich im ersten Stock, hinter den drei 
Fenstern von links 
Egon Schiele, Entwurf für eine Wandbemalung 
in Schieles Atelier in Wien 13, Wattmann- 
iasse 6), 1918. Bleistift, Deckfarben, schwarze 
"usche auf Kartonpapier, 966x 502 mm 
erkung 4 
2 kleine Bleistiftzeichnung aus einem Skizzenbuch, 
.tanden 1918, sowie ein farbiger Entwurf, 99,6 x 50,2 cm, 
demselben Jahr waren die Vorarbeiten für die Aus- 
ung des Ateliers, Vestibüls und des Stlegenautgan- 
[in der Wattmanngasse), laut Bestätigung seines 
rvagers Anton Peschka. Jener letztere Entwurf, der sich 
Besitz Dr. Rudolf Leopolds befindet, war mit Bleistift 
n vorgezeichnet und mit Decklarben gemalt, sämtli- 
schwarzen Stellen allerdings mit Tusche. ln iedes der 
len hellgrünen Quadrate schrieb Schiele mit Bleistift 
r die Malerei das Wart Vogel; er hatte also (wahr- 
tinlich erst für die Bemalung der Wand) die Absicht, 
xe Felder mit einem solchen zu versehen._ Die Vorlage 
zt im gesamten geschlossen: einerseits durch das vor- 
schen e Ocker und die mit ihm korrespondierenden 
l- und Orangeteile, andererseits durch die dekorative 
elzeichnung In Schwarz. Für das vierte Feld von oben, 
der Mitte, verwendete Schiele CllS Motiv sein Bild 
gägnung" (siehe R. Leopold: „Egon Schiele", Abb. 
anwende 
8 
Tonvasen und Tartagra-Plastiken, siamesische 
Bronzen und persische Buchdeckel, byzantini- 
sche Motivbildchen und schimmernde Muscheln, 
Tiroler „Herrgöttle" und Körntner Hinterglas- 
malereien, mit Blumenornamenten bemalte h' 
zerne Gmundner Bauernschachteln, glasierte Ka- 
cheln, russische Lackdosen, Mariazeller schwarze 
Eisengüsse, barocke Zinnkönnchen und abervie- 
len anderen kunterbunten Krimskrams. 
Bereits am 21. Juni 1916 berichtet Schiele, der zu 
dieser Zeit in der Provianturkanzlei des Offiziers- 
kriegsgefangenenlagers Mühling bei Wieselburg 
seinen Militärdienst versah, seinem Förderer Ar- 
thur Roessler von seinem letzten Atelier in Hiet- 
zing, Wattmanngasse 6. Im letzten Absatz er- 
wähnt er: „Wenn wir heil den Krieg übertauchen 
sollten - so habe ich ein nettes kleines Haus - 
alleinstehend samt Garten für Wohnung und 
Atelier in Aussicht." 
Dieses kleine Haus, das er am 5. Juli 1918 be- 
1D 
 
 
zogen hatte, befindet sich heute noch im Gz 
des Hauses, in dem sich eine Wohnung um 
wahl ein größeres als auch ein kleineres At 
befanden. Das erstere, in dem Schiele vor a 
großformatige Bilder malen wollte, war 12 N 
breit, 10,8 Meter lang und zirka 7 Meter ht 
An Albrecht F. Harta und auch an Broncia 
ler schrieb Schiele, daß, so gut ihm sein n 
Atelier gefiele, die Feuchtigkeit darin ihm 
sehends unangenehmer werde und er sich 
keine Krankheiten zuziehen wolle. 
Bis 1938 wurde dieses letzte Atelier Schieles 
dem 1891 in der Ukraine geborenen Bildht 
Bruno Zach - er verfertigte vor allem Kleinb 
zen und Grabmäler - benützt. ln später F 
wurden die Atelierfenster zugemauert und die 
hen Atelierräume durch Zwischendecken Ul 
teilt. Erhalten blieben der Wohnraum und 
Nebenröume, die sich alle im obersten Stockv 
befinden. 
p Unser Autor; 
Wolfgang Lompert 
Westbahnstraße 4813, 
1070 Wien
	        
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