Betka Matsche-von Wicht
Eine Sammlung mährischer
Ansichten von Franz Richter
ln der Einleitung seiner in Purlschendorf (Borlo-
äovice) bei Neufilschein herausgegebenen
Sammlung „Fylgie, oder alle leutsche Volkslieder
in der Mundorl des Kuhlöndchens", Wien und
Leipzig 1817, schreibl Josef Georg Meinerl:
„Hochwald, Slramberg, Alllilschein... Die bei-
den ersleren hol ein hoffnungsvoller Künstler
aus Wien, Herr Kuppelwieser, in Öl gemohll,
und ich biele seine gelungene Arbeil dem Vater-
1 Franz Richter, Ruine Czarnstein an der Thaya,
1832
landsfreunde zur Benützung an, der etwa eine
geschichtlich-malerische Beschreibung der möhri-
schen Burgen herauszugeben gedenkt, die von
Tag zu Tag eine unverständlichere Geheim-
schrift der Varzeit werden." Meinert, seit 1806
Professor der Ästhetik und Geschichte der Kün-
ste an der Prager Universität und eng befreun-
det mit den führenden Geistern der romanti-
schen Bewegung, rief damit für Mähren zu
einem Unternehmen auf, das sein Lehrstuhlvar-
gönger August Gattlieb Meißner fast zwanzig
Jahre zuvor für Böhmen bereits hatte verwirk-
lichen können, nämlich mit dem Album „Histo-
risch-malerische Darstellungen aus Böhmen van
A. G. Meißner nebst XlV illuminierten Kupfer-
taleln nach Zeichnungen von F. C. Wolf", Prag
bei J. G. Calve 1798. Meißner hatte, wie man
aus seiner Vorrede entnehmen kann, die gleiche
Motivation wie Meinerl: Es gebe allein in Böh-
men mindestens 800 alte Burgen und Schlösser,
Anmerkung 1
'H. Rokytu, Josef Heltert (1791-1847) und die Anfang
Denkmalkultes im böhmisdi-österreidiischen Vormär
Usterr. Zs. t. Kunst und Denkmalpflege, XIX, 194
31A37. - V. Kotrba, Landespatrlatismus und vuter
scher Historismus in der Vergangenheit Möhren:
Deutsche und Tschechen, Beiträge zur Nachbar
zweier Nationen, hrsg, v Adalbert-Stifter-Verein, MC
1971, s. 51793. Die beiden Ölbiider Kuppelwieser
Hochwald und Stramberg sind nach R. Feudwtmüller
pald Kuppelwteser und die Kunst der ÖSIBrrElChi
Spütromunllk, WIEN 1970, S. 231, verschollen.