n Aufruf Meinerts -und des Kreises um Hugo
iraf Salm folgte ein Brünner Maler, Franz
iter, dessen Werk anläßlich der Ausstellung
ihren - malerische Ansichten aus Romantik
Biedermeier" in Schloß Grafenegg bei
ms wieder neu entdeckt worden ist7. Franz
iter, am 29. August 1774 als Sohn eines Silber-
nieds in Brünn geboren, war eigentlich Chir-
Nach einer Lehre bei dem Brünner Wund-
' Ernst Rincolini kam Richter am 14. Mörz1794
weiteren medizinischen Ausbildung an die
afsakademie in Wien, wurde aber bereits
an Monat spöter'als Unterarzt dem Feldspital
österreichischen Hauptarmee zugeteilt. Oster-
h stand zu dieser Zeit im Krieg mit Frank-
h. Nach dem Frieden von Campo Formio
de Richter 1798 vom Militär entlassen und
oß 1803 am k. k. Lyzeum in Olmütz seine
bildung mit der Approbation als Wundarzt
Geburtshelfer ab. Bis 1807 war er als herr-
zftlicher Wundarzt in Namest tätig, dann
er sich in Brünn nieder, wo er bis zu seinem
am 12. Mai 1860 lebte. Nachdem er in den
"eiungskriegen noch mehrere Male als Mili-
irzt freiwillig Dienst getan hatte - 1809 wurde
lafür vom mährisch-schlesischen Landesguber-
n belobigt -, bewarb er sich vom Feldspital
in Baskawitz aus 1815 um die frei gewordene
Stelle eines Stadtwundarztes in Brünn, die er
aber trotz seiner Verdienste um sein Vaterland
nicht erhielt. Da beschloß der inzwischen über
Vierzigiährige, den Arztberuf aufzugeben und
sich ganz dem Zeichnen und Malen zuzuwen-
den".
Als Künstler war Franz Richter Autodidakt. Wie
viele gebildete Leute seiner Zeit dilettierte er of-
fenbar von Jugend an in der Malerei. Er bildete
sich an Kupierstichen, sicherlich auch durch den
Besuch öffentlicher Gemäldegalerien und Kunst-
ausstellungen und vor allem an der Natur selbst.
Sein Hauptgebiet war die Landschaftsmalerei,
die Darstellung seiner Heimat Möhren. Die un-
ter dem Titel „Sammlung von Ansichten Mähri-
scher Burgen, Gothicher Gebäude und Natur-
merkwürdigkeiten des Vaterlandes. Aufgenom-
men und gemahlt von Franz Richter. Brünn Anno
1830" zusammengefaßten 46 Temperabilder in
der Sammlung des Regierenden Fürsten von und
zu Liechtenstein in Vaduz geben einen repräsen-
tativen Querschnitt durch Richters Schaffen, da
sie einen Zeitraum von dreißig Jahren umfassen
und nicht, wie die Jahreszahl 1830 auf dem Titel-
blatt der Sammlung suggerieren könnte, in ver-
hältnismäßig kurzer Zeit entstanden sindi Man
kann diese Sammlung als Lebenswerk des K
lers ansehen.
Die Blätter bilden ohne Zweifel eine Serie
sind alle in sorgfältiger Ausführung in Tem
auf Papier gemalt und von einem breiten,
kelbraun grundierten Rahmenstreifen umge
der ihnen einen bildartigen Charakter verl
Auch die Maße'der durchgehend in Querfo
gehaltenen Blätter sind einheitlich. Sie bSWt
sich um etwa 31,5 cm Höhe und 44,5 cm Br
einschließlich Rahmenstreifen zirka 43x55
Alle Blätter sind signiert und datiert. W
scheinlich plante Richter eine druckgraphi
Ausgabe dieser Ansichten, wie das zierlidw
geführte Titelblatt schließen läßt, und zwai
das Jahr 1830. Da es nicht zur Edition kam,
er weiterhin Ansichten zu diesem Thema zu
men. Er erweiterte und vervollständigte
Sammlung bei erneuten Reisen durch Mä
- viele der reifsten Blätter sind nach 1830
standen -, bis er 1836 sein Vorhaben abge
chen zu haben scheint. Zu diesem Zeitpunkt
er sechzig Jahre alt und wahrscheinlich l
mehr rüstig genug für weite Fußwanderun
Vielleicht hängt das Scheitern der Herausg
der Sammlung als druckgraphisches Album i
mit dem Mißerfolg des 1829 erschienenen l
ierkungen 2-4 (Anm. 4 ff. s. S. 17]
ihren - malerische Ansichlen aus Romanlik und Bieder-
iier, AussL-Kat, Passau 1975, KaL-Nr. 209-231 und
13-15.
ie biographischen Nadirichlen aus: w. Schram, Der
ünner Maler Franz Ridiler (1774-1860) Zs. d. Möhr.
ndesmuseums, XIV, 1914, S. 1-13. A. Rllle, Zwei
ihvische Maler: Franz Richler und Ferdinand Krumhalz,
Z5. d. Mähr. Landesmuseums, XVI, 1917, S. 15731.
wram hat Richter durch eine Ausstellung in der Möhr.
ndesbibliolhek in Brünn 1914, die aus eigenen Be-
iriden und den von Abbe Friedrich Graf Sylva-Tarouca
r Mcitice Maravska geschenkten Werken Richlers so-
e einigen Ölbildern aus Privatbesitz bestand, erstmals
kannl gemacht. Aiie Zeichnungen im Besitz der Mo-
rska-Galerie in Brünn pubiizierl von H. Kusakavd,
I0 Frantiska Richtra, in: Zs. d. Mähr. Landesmuseum:
clu Musei Moraviaeh XXXIX, 1954, S. 182v21l3; XL, 1955,
Z53-Z66;XL1, 1956, 5. 289-306.
ißer den in dem AussL-Kal. Möhren aufgeführien Blät-
n besitzt die Slg. Liechtenstein noch folgende Themen:
inen von Alt-Raya, bez.; Fr Richler f B32, lmn-Nr. 5647.
Burg Euchlau, bez.; Frunz Richler px B35, lnv.-Nr. 5643.
Vorhof in der Burg BUdllGU, bez F. Richler ax 835,
L-Nf. 5641. - Ruine Brinles, he R: px 1831, lnv.-
. 5655. - Dabravniker Kirche, bez F. R pinx 1824,
IrNr. 5666. - Burg Eichhorn, bez.: ranz Richter inx.
I, lnv.-Nr. 5625. - Hardek an der Taia, bez.: F px.
l, lnvßNr. 5651. - Ruinen von Hochwald, bez.: Franz
zhter px 821, lnv.-Nr. 5679. - Lamberg an der Oslawcir,
1,: Franz Richler px B07, lnv.-Nr. 5645. - Landslein
lich, bez.; Franz Richter fec 812, lnv.-Nr. 5630. - Land-
Fin westlich, bez.: Franz Ridiler pinx B12, lnv.-Nr. 5631.
Schlaß Meseritz, bez.: Franz Richter px 329, lnv.-Nr.
32. - Fesles Schloß Mirau, bez.: Franz Riditer fec. 1330,
r.-Nr. 5634. - Neuhäusel an der Taya, hez.: F. R. Px.
i, lnm-Nr. 5635. - Novihrad im Adumslhaler bez.: F R
1824, lrw.-Nr. 3172. - Erstes Thor van Pernslein
ierlzer weg, hez.: F. R. px 1822, Inm-Nr. 5537. - Erster
ir und Meierey von Pernslein, bez. F. R. ree 824,
n-Nr. 5640. e Ruinen von Tirnau, beL: Franz Richter
:. 223, Ihm-Nr. 5664. - Burg VÖNCIIJ aiverer Teil, bez:
Rlchler px 933, lmn-Nr. 5655. - Wulliahrlskirche
ranau, bez.: F. R. pinx. iazs, lnvßNr. 317a. - Vor