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Volltext: Alte und Moderne Kunst XVIII (1973 / Heft 126)

 
rkungen 3, 4 
erhin isl die Zugehörigkeit viel enger als elwa die 
Codex Zürich, C. (W, eines Evangeliars, dessen 
mesbögen in vielen Einleiheiien in Abhä keil 
Clm. 19101 und Paris Lei. 8349 sfehen, siiislisch 
weiier abzusehen sind. Die lniiiaien des un- 
ffenliichien Züricher Codex sind stark insular be- 
m. 
Bisduoff, Die Südosideuischen Schraibsdmulen und 
oiheken der KarolingerzeiF (1960), l., S. 131. 
 
schriften finden sich trotz gleichartiger 
nkheit dieser Bogenstellungen zwei Typen: 
lbergreifende bei Paris 8849 und München 
19101 und der einfache in der Handschrift 
der Harburg. Unsere Handschrift gleicht 
darin der letztgenannten. Auch hier sind 
lings die Formen präziser und sicherer als 
er Handschrift der Vaticana. Ein Unter- 
l, der nicht unerwähnt bleiben darf, be- 
darin, daß die Handschrift der Harburg elf 
er Seiten enthält, während unsere zwölf 
nseiten enthält. Dennoch gehören sie der 
ien Typenreihe an, der Unterschied ist aus 
schlankeren Format der anderen Hand- 
t zu erklären, welche mehr Zeilen auf eine 
setzen konnte und dadurch bei den letzten 
nes eine Seite eingespart hat. 
l man bei den Initialen die verlaufenden 
an vielleicht noch auf ungünstige Erhaltung 
ktühren hätte können, bei den Arkaden 
sich der gleiche Mangel zweifellos als 
isch begründet. Immer wieder ist das Silber 
Jfen, immer wieder finden wir auch Gelb 
Srau in erdfarbenartigen Tönen. Auf den 
l und Kapitellen dieser Bogenstellungen 
etwa dreißig verschiedene Zierformen ver- 
et, welche sich aus Gründen der Symmetrie 
horizontal, nicht aber vertikal wieder- 
(Abb. 4, 8). Lediglich eine abstrahierte 
Palmettenfarm und die kennzeichnenden Ab- 
treppungen finden sich oben und unten. Sanst 
zeigen die „Kapitelle" vorwiegend Sechseck- und 
Ovalformen, z. T. mit Knospen und lnnenmu- 
sterung. Sehr kennzeichnend sind zwei fast 
kugelförmige Kapitelle mit „Einrollungen", wel- 
che allen Salzburger Evangeliaren gemeinsam 
sind. Die „Basen" sind hochgestelzt, ihre Formen 
sind aus schlanken Trapezen und Palmetten- 
kombinationen abzuleiten. Auch hier gibt es die 
eingesetzten Knospen, die in der Salzburger 
Buchmalerei seit dem Beginn des 9. Jahrhunderts 
heimisch sind. 
Der Formenschatz ist sehr verwandt mit dem 
der Kananesbögen der genannten Vergleichs- 
handschriften (Abb. 9). Dodi wirkt er weniger 
exakt und steht von der nüchstverwandten Hand- 
schrift, dem Evangeliar auf der Harburg, in dem 
gleichen Abstand, den etwa auch die Schrift 
aufweist. An Handgleichheit mit den anderen 
genannten Evangeliaren und Augustinus-Hand- 
schriften ist nicht zu denkenf. An einer Dotie- 
rung um 825 bis 830 wird aber nicht zu zweifeln 
sein. 
Die größte Bedeutung messen wir dem ikono- 
graphischen Zusammen der schlanken Bogen- 
stellungen zu, welche mit ihren Bogen nicht 
übergreifen, sondern als einfache Bogenreihen 
gebildet sind. Dieser Typus unterscheidet sich 
sehr nachdrücklich von den Handschriften, 
die unter dem Einfluß der insularen und der 
eigentlich karalingischen Buchkunst stehen. Es ist 
dagegen in Süddeutschland nicht selten. Eine 
ähnliche Handschrift mit einem einzigen zusam- 
menfassenden Bagen, der Münchener Clm. 6212 
aus dem Anfang des 9. Jahrhunderts, trägt einen 
Vermerk, der unmittelbar aus einem ravennati- 
schen Vorbild des 6. Jahrhunderts übernommen 
worden ist'. Gemeinsam mit mehreren, schon 
var längerer Zeit abgehandelten ikonographi- 
schen Reihen der Stand- und Sitzfiguren liegt 
hier eines der bekanntestemKriterien für das 
unmittelbare Einwirken, bzw. die Vorbildlichkeit 
aberitalienischer, besonders ravennatischer Vor- 
lagen für die süddeutsche und insbesondere die 
Salzburger Buchmalerei. 
Ausgehend von dieser Beobachtung, wollen wir 
uns der Betrachtung der Vallbilder zuwenden. 
Diese gehören, wie bereits bemerkt, nicht zu den 
Quaternionen des Textes, sondern sind jeweils in 
Doppelblöttern dern Evangelienbeginn vorge- 
bunden, deren zweite Rückseite die ebenfalls 
schon beschriebenen lnitiumzeilen tragen. Nadi 
Farbe, Stil und auch nach der Schrift der in die 
Bilder eingesetzten Worte scheinen uns der enge 
Zusammenhang und die Gleichzeitigkeit gesi- 
chert. Wiederum ist bei den Miniaturen das 
Silber verlaufen, wiederum finden wir die glei- 
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