rlius Schnorr von Caralsfeld, Karl Begas. Feder
1d Pinsel in Braun über Bleistift, 262 x 202 mrn.
lV.-Nl'. 8415.
Jlius Schnarr von Carolsfeld Johann Evangelist
zheffer von Leonhardshof. Bleisliff, 250 x
ä7mm. Schrifizeile unten angeklebt. lnv.-Nr.
rlius Schnorr von Carolsfeld, Friedrich Rücken.
sder in Braun über Bleisllff, 261x202 mm.
lv.-Nr. 8425.
llius Schnorr von Caralsfeld, Karl Joseph
lnaz Mosler. Feder und Pinsel in Braun über
Gäliff, braun lavierl, 262x202 mm. lnv.-Nr.
JllUS Schnorr von Carolsfeld, Dr. Johann Nepa-
uk Rin seis. Bleisfih, Feder in Braun, braun
vier}, Beckweiß, 267x208 mm. lnv.-Nr. 8424.
Hairtnnutl-l Rficlocllcr.
Rom. 1.0.1.1...
konnte geradezu erwartet werden, daß
der breiten Aufnahme des Jugendstils mit
n hervorstechenden Lineament die Zei-
unst des Klassizismus, der Nezarener und
ntiker neue Beachtung und Verständnis
t wird. In der Europarat-Ausstellung in
in hat diese Tendenz einen vorläufigen
aunkt erreicht, nachdem schon eine ganze
von Ausstellungen und Publikationen vor-
gangen war.
zdarf also keines besonderen Anlasses,
jetzt an einen der Schwerpunkte in der
zeichnungensammlung des Kupferstichkabi-
der Akademie der bildenden Künste in
erinnert wird und nach Abschluß der nö-
zwordenen Restaurierung das sogenannte
sche Portrötbuch" von Julius Schnorr von
sfeld mehr als ein halbes Jahrhundert nach
Veröffentlichung durch Alois Trost neuer-
"ösentiert wird.
nanntes" Portrötbuch deswegen, weil die
szeichnungen keineswegs alle in Rom ent-
zn sind und weil es sich um Einzelblätter
rll, die wohl in der Absicht einer Freundes-
e zusammengestellt wurden, aber doch
gewissen Fluktuation ausgesetzt waren, so
von den heute nach nachweisbaren zwei
nd Zeichnungen sich nur neunzehn in der
lung der Akademie befinden, darunter
spätere Kopien, die Schnorr selbst zur
Komplettierung der Reihe angefertigt hatte. Ins-
gesamt dürfte das „Porträtbuch" nicht mehr als
dreißig Bildnisse enthalten haben, doch existie-
ren von manchen Dargestellten mehrere Repli-
ken und Kopien.
Das 1874 aus dem Nachlaß um 2500 Taler er-
steigerte Konvalut ist also in doppelter Hinsicht
interessant: als künstlerisches Dokument des „be-
sten Zeichners des Lukasbundes" und als Doku-
ment eben dieses Bundes und seines gesellschaft-
lichen Umkreises.
Als Julius Schnorr im November 1817 der Ein-
ladung von Cornelius und Overbeck, die Wiener
Akademie zu verlassen und nach Rorn zu kom-
men, Folge leistete, hatte er schon einige Por-
träts in dem Format und mit dem Typus der
Dreiviertelprofilbüste ausgeführt. Mit „Wien,
1816, den 4. August" ist das Bildnis des Studien-
kollegen Johann Evangelist Scheffer von Leon-
hardshoff bezeichnet (Abb. 2). Der mit hartem
Bleistift in feinen Linien sorgfältig modellierte
Kopf hat offensichtlich erst später eineri Strei-
fen mit dem Namen des Dargestellten angesetzt
bekommen. In Rom selbst geht Schnorr dazu
über, die zarte Bleistiftvorzeichnung sorgfältig
mit Feder und auch Pinsel in warmen Braun-
tönen auszuziehen und manchmal das ganze
Blatt zu tönen. Nur vereinzelt kombiniert er
Stift und Feder zu bewußten Kontrasten, wie bei
dem Bildnis des Arztes Dr. Ringseis, der mit
dem bayerischen Kronprinzen Ludwig nach Rom
gekommen war und in der deutschen Kolonie
viel verkehrte (Abb. 5). Die starke Bindung zur
Gemeinschaft, die sich nicht nur in Arbeitskrei-
sen und Festen äußerte, sondern mit gemein-
samem Wohnen und Essen starke menschliche
Bindungen anstrebte, wurde ganz bewußt auch
nach außen dokumentiert durch den „deutschen
Rock". Für dieses Kleidungsstück verzeichnete
der sehr gewissenhaft rechnende Schnorr den
weitaus größten Ausgabeposten. Der ein Jahr
vor Schnorr nach Rorn gekommene Friedrich
Rückert muß mit seiner Hünengestalt und dem
ernsten Blick in Rom recht fremd und unnahbar
gewirkt haben - Schnorrs Zeichnung knapp vor
Rückerts Abreise vermittelt den überlieferten
Eindruck sehr deutlich -, doch war der Dichter
mehr als ein guter Kamerad und pflegte den
schon im August 1818 fiebrig erkrankten Künst-
ler in seinem Zimmer in Ariccia (Abb. 3).
Unter den porträtierten Freunden Schnorrs sind
verständlicherweise die Malerkollegen in der
Überzahl, außer den Bildnissen des Kupferste-
chers Karl Barth (Abb. 7), dem von Karl Begas
(Abb. 1) und des schließlich gänzlich ins wissen-
schaftliche Fach übergewechselten Karl Mosler
(Abb. 4) gehören noch Zeichnungen nach Ferdi-
nand Ruscheweyh, Franz Horny, Johann Passa-
vant und nicht zuletzt Friedrich Overbeck zu
dem Bestand der Wiener Akademie.