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Bereich ihre Stütze, sondern in Schöpfungsmythen
ohne Zahl, und auch die Geburt der lebendigen
Sprache wurde - im Veda Altindiens nachge-
wiesen - dem Weiblichen in den Mund gelegt:
Der Name jener Göttin „Vac" heißt „5prache"!
Richard Fester" stellt u. a. heraus, daß das eng-
lische Wort „child" eigentlich „Mädchz-zn" bedeu-
tet und der zur gleichen Wurzel gehörende
„clun" dem Sinne noch „Blutsverwondter der
umbrischen lnschriften, vor allem aber mit
chen des Mesolithikums und Spät-Jungpa
thikums aus Mas d'Azil' und Altamira", c
die neuen Funde ähneln. Wirth meint, in
ltcilikerschrifien" den Nachweis für den E
nicht foßbaren Kern der mit Germanen unc
ten verwandten europäischen Ureinwohner
liens und Westdeuischlands gefunden zu l14
und er datiert die Felsinschriften ins 3. l
Anmerkungen i-lO
tZeichenbernalte Kiesel von Mus d'A1il lliLOOÜ v. (Ihn).
Ed. Piatte: [es galtes colories du Mas diAlih liÄnthra-
polagie Vll,'lf196.
fßison mit Zuschrift, Wandmalerei aus der Höhle von
Altamira. Cartailhac u. Breuil, S. 73, Fig. 37.
aiheodor Mammsen, „Monatsbericht der
demie", 1857, 453 f.
' F. Altheim u. Traulmann-Nehring: „Kimbern und Runen".
Berliner Aka-
Untzersuchungen zur Ursprungsfrage der Runen, Berlin
m .
sVatikan: (Codex Urbin, 290 membr. m.) zeigt die :
odil : Rune dort noch als avoüberiieferung;
stammt aus dem Kloster BrunsweilerlKäln. Ende lO. Jahr-
hundert.
tWerner Hülle: „Steinmale der Bretagne", Ludwigsburg
1967.
iStemerne Grabstein von Callorgues, De . du Gardl
Frankreich, jüngere Steinzeit. Herman irth „Heilige
Ursdtrift der Menschheit", um 272,6, Koehler s Ame-
lang, Leipzig um.
"Margarete Riemschncider, „Augengott und Heilige Hoch-
zeit", Koehler s. Amelang, Leipzig 195a.
'Branzezeitli:he Goldscheibe aus Südirlond, Kilmuckridgel
Wextord - London, Britisches Museum.
'" Marie E. P. Kam - „Am Anfang der Kultur" (Nummu-
lites pertoratus mit Linienkreuz, Tatawngarn], S. 42, Gebr.
Mann, Berlin 1973.
14
1
Frau". Schließlich wird mit „kind" im Engli-
schen „freundlich", „gütig" überhaupt bezeich-
net, worin eine hohe Wertung des Weiblichen in
uralter Zeit zu erblicken ist.
Aus all dem geht hervor, daß die Verehrung
eines mütterlichen Wesens an eine bestimmte
Seelenlage des Menschen gebunden war, die
ihre Entsprechung auch im Kosmischen hatte.
Man denke an die Zählung nach Nächten, da
der Mond für viele Völker das beherrschende
Großgestirn war. Schon früh wurde er mit sei-
nen drei Phasen als Zeitmesser" begriffen und
dieser Bezug auch im Dreieck, dem weiblichen
Geschlechtsmerkmal, erkannt. Ebenso stimmt der
Mondzyklus von drei mal neun : 27 Tagen mit
dem Monatsrhythmus der Frau überein. Viele
Mythen geben Kunde von Mondfrauen, den We-
berinnen oder drei Spinnerinnen. Die „3" war
der Erd- und Himmelsmutter verbunden samt
ihren Vertreterinnen, den drei Matronen, Heils-
rätinnen, Nornen oder Moiren, die in der Ge-
stalt der „weißen Frau am Dolmen" auch in
eins zusammentließen.
War die Verehrung solcher Allmutter keinem
bestimmten Volke eigen, sondern lßachofen)
einer Kulturstufe der Völker zuzuordnen, so wer-
den wir - da gerade in den Hochkulturen die
Mutterverehrung nachgewiesen wurde-vieleVa-
riationen und Stufen in weit zurückreichender
Zeit zu vermuten haben.
ln seiner Felsbilderausstellung (Fromhausen in
Lippe), die ich wegen ihrer dem Thema entspre-
chenden umfassenden Schau heranziehen möch-
te, spricht Prof. Herman Wirth von 30.000 Jahren
vor Chr. und einem „Heimzeitalter der Frau"
(Thesis-Zeit im Gegensatz zur Antithesis : Man-
2
vorchristliche Jahrtausend. Er führt den Tc
Hinweis an, daß die Germanen allgemei
Nerthus verehrt hätten, und erinnert be
u. a. häufiger vorkommenden Schriftzeichi
C und J an Nerthus, Ceres und Jana. (Fü
steht das ältere „H"; EM fehlen selten,
nicht der Dreisproß nahe dem Erdrr
haupt!) Schon Th. Mommsena hatte S
zeichen in den Alpen Norditalien: entdeckt
damals bereits dem Griechischen ähnliche
phabete" unterschieden. Altheim-Trautman
faßten sich später mit venetischen lnsci
und Runen der Val Camonica. Soweit dar
tretende Zeichen neben Bildern erschienen
mit diesen einen beweisboren Sinnzusun
hang ergaben, zogen die Forscher auch s
dische Felsbilder heran und wiesen gemein
Kulturerbe nach. Ähnlich erlebten wir i
Zusammengehen von Bildern und Zeiche
den Funden sehr alter Felsgravierungen au
österreichischen Alpen, die Hofrat Prof.
BurgstallerlLinz in HornlLippe 1972 um
Jahr später in Salzburg in Bildern unc
drücken zeigte. Auch dort gab es vergleic
Proben aus Schweden, der Val Camonici
Dordagne, um die aus Urtagen bis in die
zeit weitergereichten Kulturzusammenhängi
zulegen. So verwundert es nicht, wenn
den Felsinschriften der Pfalz dazugehärig
der auftreten und ihre Entsprechungen z.
Aurignac-Magdalenien (Grotten von F0
Gaume) oder dem rnittelsteinzeitlichen Mas
(Schriftzeichen) finden. Das Erdmutterhaui
den neuentdeckten Felsbildern der Pfalz
vier Augen. Vielleicht symbolisiert es durc
häufiges Auftreten die Doppelherrschaft