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Volltext: Alte und Moderne Kunst XX (1975 / Heft 142 und 143)

eolithische weibliche Statuette aus Eleusis 
)I't-l(JOl aus Zypern, 2200-2000 v. Chr. Badisches 
mdesmuseum, Karlsruhe 
öttin Nut oder Neith mit den zwölf Zeichen 
es Zodiak und den Schiffen von Sonne und 
ond; auf der Innenseite eines Sarkophags von 
iter, Archon in Theben. 2. Jahrhundert n. Chr. 
indon, British Museum 
allische Volksmutter, Matrone mit den Men- 
wenkindern, die unter ihrer Obhut stehen. 
imerzeit. Rouen 
iotische göttliche Mutter, unter deren Obhut 
IS Kind (der Mensch), das Tier, die Pflanze 
aum) nach der göttlichen Allordnung (Rad) 
und. Nachbildung von Bildhauer J. Kottenrot, 
, MergenlSchworzwald, New York 
Ö.-. des- 
Gattesmutter über Himmel und Erde? Daneben 
erscheint die „Doppelaxt", ein Symbol ihrer Ge- 
stalt, das schon in den Höhlen der ile de France 
auftritt". Dieser Zusammenhang ist nicht so ab- 
wegig, wie es scheint! Fanden sich doch an Men- 
hiren der Bretagnes Steinäxte als Totenbei- 
gaben, auch die „Hacke" der ackerbauenden 
Frau an Grabstellen der Jungsteinzeit? Der 
Graböffnurigsvorgang, ursprünglich auf die Spal- 
tung des Jahres bezogen, auch in Texten des 
Vorderen alten Orients" nachweisbar, gehörte 
zur Kultsymbolik der Gottes- und Erdmutter. Auf 
dem Felsbild der Pfalz zeigen sich als weitere 
Attribute das Gatteskind,ihrgefurchtesAckerbeet 
und der Geleitvogel. Dieses der alten Erdmut- 
ter zugehörige Zeichen findet sich als Ausdruck 
der Beseelung (H. Wirth) auf vielen gezeigten 
Beispielen, etwa der Hockbau-Tripolie-Kultur 
Rußlands an den vieröugigen „Steinmütterchen" 
und der dazugehörigen Keramik. Daneben das 
Kreuz im Rund, welches, einer frühirischen" Gold- 
scheibe vergleichbar und schon im Mousterien 
anzutreffen", hier das bäuerliche „Jahr" bedeu- 
tet. Eindrucksvoll wird dieses Symbol sichtbar am 
hohen Questenbaum - ein Schmuck der Aus- 
stellung! - mit dem (alle Jahre erneuerten] grü- 
nen Kranze, einem bis heute im Harz erhaltenen 
Brauch. 
Neben Zeichen und Bildern der Altstein-, Kupfer- 
und Bronzezeit ist in Fromhausen die Jungstein- 
zeit reich vertreten (Kultsteine GrimentzlWallis 
und TaraslOberengadin) mit großen Abdrük- 
ken betreffender Felsbilder aus Schweden, wa- 
hin die Festlandkultur vor dem 3. varchristlichen 
Jahrtausend abgedrüngt war, wie an überein- 
stimmender Symbolik erläutert wurde. Wir kön- 
nen nicht umhin, die in Jahrtausenden überblick- 
bare Kunst des frühen Menschen religiös zu 
nennen, ganz gleich ob in abstrahierten oder 
realeren Formen, in welchem Material auch im- 
mer sie eindringlich vorgetragen wird! Wie jede 
echte Kunst fließt sie aus der Meditation mit
	        
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