wähnt: „Ain Stuckh Danae mit dem guldenen
Regen", „Zway Stuckh von Mahlzeiten, das ain
weltlicher Personen, das ander heidnischer Göt-
ter, die Diana mit Aktöon, zway Sprangerische
Stuck", sicher Geschenke Kaiser Rudolfs ll., und
vieles mehr . . .
Dazu kommen zahlreiche frei stehende Objekte,
die zusammen mit den Fischen und Reptilien, die
van der Decke herunterhingen, den Eindruck
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ursprunglich Rücken an Rücken in der Haupt-
achse des Raumes und den Fenstern zugewandt
ist, wurden nach dem Vorbild der alten Har-
nischvitrinen erneuert. An den Schmalseiten ist
der längsrechteckige Raum der Kunstkammer in
zwei großen Bogenöffnungen zum Antiquarium
(Abb. l) einerseits und zur sogenannten Kleinen
Rüstkammer andererseits, einer Art Studiolo der
Waffenkunde des 16. Jahrhunderts, hin geöffnet.
großer Fülle erzeugt haben müssen. Neben den z.
T. heute nach erhaltenen Repositorien, zur Abla-
ge der Gegenstände aus den Kästen, waren hier
Miinzschränke, mehrere Tische, darunter ein ost-
asiatischer, Geschenk des Kardinals Andreas an
seinen Vater (heute Österreichisches Museum für
angewandte Kunst), das „gewaltige Hirschge-
stemm, so durch ain Aichenpaum gewachsen",
„ain zweifadier Kalbskopf mit vier Zungen und
zwei Mäuln", „ain Fuss van ainem Hirschen, in
ainem vergulten Lewenkopf gefasst" und dazu
immer wieder „Pain von einem Riesen", das sind
verschiedenartige Tierknochen, die für Skelett-
funde von vorzeitlichen Menschen gehalten wur-
den.
Die Neuaufstellung der Kunst- und Wunderkam-
mer versucht nun unter Bezugnahme auf die
genannten lnventare den Charakter des Neben-
26
Die 22 Schaukästen wurden, sowohl was ihre
Färbelung als auch was die thematische Ab-
folge angeht, auf die lnventare abgestimmt.
Dabei hat sich herausgestellt, daß bei der Wahl
der Farbe deren Verhältnis zum ausgestellten
Objekt im Sinn der Hervorhebung bestimmter
ästhetischer Qualitäten des Kunstkammerstückes
eine Rolle gespielt hat. Es wurde somit deutlich,
daß z. B. das satte Braun der Musikinstrumente
vor dem weißen Hintergrund oder das fast
schwarze lnkarnat der Handsteine vor Rot am
besten zur Geltung kommt und mit dieser Art
der Präsentation auch Werken schwächerer Qua-
lität zu einem höheren Ansehen verholfen wer-
den kann. Der erste Kasten enthielt vor blauem
Hintergrund die Gegenstände aus Gold und Sil-
ber, wobei neben zahlreichen anderen Gefä-
ßen die sicher bedeutendsten Stücke die Geschen-
Anmerkungen 4-8
' Ernst Kris: Goldsümiedearbeiten des Mitteln
Renaissance und des Barock, Wien W31, Nr. 63.
t Mitteilung von Mr. Harry Garner vom 13. Februa
'Hans Wieser: „Der Brautbecher der Margaret
tasch", in: Schlern-Schriften, Heft 234, Innsbruck
7 Hermann Fillitz: „Die Silberschale der Murgare
tüsch in Schloß Ambras", in: Pantheon IXIÄ 1971
' Kurt Rossacher: „Der Schatz des Erzstiftes S
Salzburg 1966, Nr. 22.