nen Anlaß zu „monumentalen Unternehmun-
en", insofern die Feier solcher Anlässe „kom-
emorativ verewigt" werden sollte. Ein solcher
nlaß zu Darstellung von Kontinuität ist ihm
uch eine ähnliche provisorische Anlage für die
zier einer „Relligio" (sic) oder eines „welthi-
orischen Ereignisses" oder dergleichen. Durch
as Prinzip des „Bekleidens und Maskirens" sei
ie äußere, einmalige Notwendigkeit sich selbst
iegenstand, dauerndes Symbol geworden. Das
t also ein konkretes Beispiel für den bereits
rwähnten Symbolbegriff. Beispielsweise sei der
zo charakteristische Theaterbaustil" „aus dem
retternen, aber reich geschmückten und be-
leideten Schaugerüst" entstanden. „ln den Zei-
an hoher Kunstentwicklung" sei „auch von der
laske das Stotfliche maskirt" worden".
urch dieses „kommemorative Verewigen" wird
er Mensch der Kontinuität inne und hat da-
urch wahres Sein, dauernde Gegenwart. Der
eitgenössische Bildhauer Ernst Julius Hähnel
chrieb: „Nur solange unser Gedächtnis aus-
aicht, uns selbst historisch zu sein, leben wir"."
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Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind zur
Synthese gebracht. Dies war das Hauptanliegen
des gesamten, gänzlich irrig so bezeichneten
„Historismus", so wollte er die kosmische Ord-
nung erschaffen, so wollte sich der Mensch die-
ser Epoche selbst erlösen und tronszendieren.
Über das Monument als Gattung sagt Semper:
„Unter seiner (gemeint; des ,ordnenden Geistes')
Leitung bildete sich das Monument zu einem
Inbegriff der Künste aus, das, als einiges zusam-
menhöngendes Kunstwerk, sich in seinen Einzel-
heiten erklärte, entfaltete, bestätigte. Und es
entwickelte sich von selbst das Verhältnis der
Architektur, als besondere Kunst betrachtet, zu
den übrigen Schwestern. Auf Monumenten wo-
ren die Künste berufen, bald im schönen Wett-
streit sich einzeln zu zeigen, bald in mannigfal-
tigen Verbindungen gemeinsam im Chor zu wir-
ken. Der Architekt war Chorage . . 1'." Das Mo-
nument wöre demnach das Gesamtkunstwerk in
Vollendung. Wagners Drama als Kunstwerk der
Zukunft, dessen Definition am Anfang zitiert
wurde, ist wesentlich ähnlich. Mit Sempers Ma-
Anmerkungen 47752
fi S,1.Ed., S. 215-, Fußnote S. 716-218.
1' Litterarlsche Reliquien, llg. von JIJliUS Glosse,
1893, S. 71, ähnlich S. 133.
" KS, S. 273-225.
i" KS, S. 163.
95,1. Bd., S. IX.
S1 Die künstlerische ÄHSSCltfYtÜCkUhg des neuen Opern-
hauses in Wien. ln: Oesterr. Wochenschrift für Wissen-
schaft, Kunst und öffentliches Leben. Beilage zur k. Wie-
ger Zeitung. Jahrg, 1863, 1. Bd., Heft 1-26, Wien (18631,
. 59 .
Berlin