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sondern wohl eher intuitiv und nicht wider-
isfrei abgelaufen.
Ziel ist die Erfüllung von Funktionen des
ens in einem differenzierten Raumkon-
mit dem er sowohl Ökonomische Anfor-
gen - iedem Raum nur die unbedingt er-
'liche dreidimensionale Ausdehnung zu ge-
Ind damit umbauten Raum zu sparen -
Ich psychologische Anforderungen - eben
die funktional und ökonomisch bedingte
größendifferenzierung den Benutzern einen
itimmten Lebensbereich zur Verfügung zu
I - zu erfüllen trachtet.
i Konzept der Stapelung und Verschach-
von Räumen und der offenen Übergänge
ien Räumen empfängt Loos offensichtlich
ind seines USA-Aufenthaltes (1893-1896)
zr Besichtigung von Bauten H. H. Richard-
vielleicht auch anderer Architekten der
I of Chicago". Er wendet dieses Konzept
nur im Wohnungsbau, sondern viel früher
bei BiJro-, Hotel- und Geschöftsbauten
ien 1907 und 190911911 an: „lch entwerfe
grundrisse, fassaden, schnitte, ich entwerfe
Eigentlich gibt es bei mir weder erdge-
. obergeschoß noch keller, es gibt nur ver-
ine räume, vorzimmer, terrassen. Jeder
benötigt eine bestimmte höhe- der eßraum
mdere als die speisekammer - darum lie-
ie decken auf verschiedenen ebenen. Da-
nuß man diese räume so miteinander ver-
1, daß der Übergang unmerklich und na-
, aber auch am zweckmäßigsten wird. Das
e ich sehe, für andere ein geheimnis, für
eine selbstverständlichkeit. Diese raumlö-
habe ich vor iahren für das kaufhaus
nan 81 Salatsch gefunden, besonders be-
aeim wettbewerbsproiekt für ein kriegs-
erium in Wien . .)"".
i Konzept war für andere zeitgenössische
ekten durchaus kein Geheimnis. Dieses
differenzierungskonzept ist von Architekten
des Art Nauveau in Wien, Paris und Brüssel
wie auch des Neuen Bauens der zwanziger
Jahre, etwa Le Corbusier, A. Lurcat, R. Mallet-
Stevens, G. Guevrekian, realisiert worden, auch
unter Loos' Einfluß von Architekten der Brünner
Schule". Dieses Konzept von Loos wurde auch
von zeitgenössischen Architekturtheoretikern, z.
B. von L. Hilbersheimer", durchaus gewürdigt.
Loos' Entwicklung dieses Konzepts zu charakte-
risieren, kann hier in der Zusammenfassung des
Aufsatzes nicht geleistet werden". Hier sei nur
skizzenhaft angemerkt, daß Loos' Entwicklung
erst sehr spät zu einem voll ausgeprägten dif-
ferenzierten Raumkonzept im Wohnbau kommt.
Wenn man die chronologische Verteilung der
Werke Loos' betrachtet, so fallen einem die drei
quantitativen Gipfel 1910-1912, 1922-1923, 1929-
1930 auf, die ja auch die entscheidenden Wende-
punkte in qualitativer Hinsicht sind:
- 1910 bis 1912 erweitert Loos seine „klassizi-
stische" Baukörperkonzeption in Richtung auf
den Terrassenbau, führt aber seine Raum-
planansätze in der inneren Raumdisposition
kaum weiter;
- 1922 bis 1923 realisiert Loos die widersprüch-
lichsten Tendenzen: „klassizistische" Villen mit
antikem Formenapparat und Raumniveau-
differenzierung, aber auch einfache kubische
Raumplanvillen, daneben erscheint das Kon-
zept der Terrassen-Raumplan-Villa;
- 1929 bis 1930 hat Loos die Terrassen-Raum-
plan-Villa endgültig als Dispositionskonzept
neben der Raumhallenkonzeption vollständig
ausgearbeitet.
Diese Einschätzung der Loosschen Konzeptions-
entwicklung kann hier nur als Hypothese, ohne
weitere differenzierte Darstellung und Diskus-
sion, kurz vorgestellt werden, um deutlich zu
machen, in welchem Zusammenhang die vier
Objekte zu sehen sind:
- Die frühe Terrassenvilla für den Fabriksdirek-
tor in Hrusovany, Brno (1918119) steht als
Beispiel für die Weiterführung des Terrassen-
baus nach dem Haus Scheu (1911) und dem
Anbau an das Haus Duschnitz_(l9l5ll6) und
einige Praiekte der gleichen Zeit. lhre Mittel-
tluranlage zeigt kaum einen Anflug von sonst
bei Loos anzutreffenden Versuchen, auch in
einer ebenen Raumfolge durch eine drama-
tische, überraschungsreiche Gliederung und
Abfolge der Räume Spannung zu erzeugen
- nur die plötzliche, allerdings überra-
schende Offnung des Mittelflurs zur Loggien-
halle erinnert an Loas' Intentionen.
Die beiden Terrassenvillen-das Projekt Jor-
dan (1931) und die realisierte Villa Winter-
nitz (193lf32) - stehen nicht nur zeitlich
nach den Terrassenvillen der zweiten Hälfte
der zwanziger Jahre, sie zeigen auch das
entwickelte Raumdispositionsrepertaire, über
das Laos nun verfügte. Im Haus Jordan va-
riiert Laos noch einmal das für das Praiekt
Dr. Flesch (1924) und Haus Moller (1927) ent-
wickelte Prinzip der querliegenden Raum-
niveaustufe, in der Villa Winternitz dagegen
das Prinzip der parallel zur Gartenterrasse
angeordneten Raumniveaustufe (vorher im
Haus Tzara (192511927) und in der Villa Mül-
ler (1929x3o).
Das kleine Eintamilienhauspraiekt enthält
eine sehr überlegte Eingangssituation - eine
Abbreviatur der lntroduktion der Villa Mül-
ler - und eine Raumdisposition, die alles
Wesentliche der großen Villen (Wohnhalle,
Eßbereich, zweiter Aufenthaltsbereich) nur in
einer konzentrierten Form der parallel zu-
geordneten Raumstufe, wie Laos (oder mit
Kulka)" sie ganz ähnlich im Projekt des „Wür-
telhauses" (1930) ausgearbeitet hatte.
1 Unser Autor:
DipL-lng. Dielrich Worbs,
Kanlsfr. 154a,
D-IOOO Berlin 12
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