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borte besetzt, die auf blauem Grunde sehr geschmackvolle, lancirte
Weissmuster (Kreisfiguren und Polygone) enthält.
363. Bruchstück einer leinenen uni-gestreilten Tunica mit plane eingear-
beiteter viereckiger tabula rother Dessinirung. Dieselbe enthält in
einer Kreiseinfassung ein von vier aufrechtstehenden menschlichen
Figuren umgebenes Rundschildchen, in welchem sich ein Löwe befindet.
Darüber und darunter mit der oberen Seite einander zugekehrt, zwei
kreuzgeschmückte Sarkophage. Als Füllungen dienen Zweige und
Vögelgestalten.
364. Achselstück einer uni-gestreiften Tunica. Nebst einem Stück der
zierlich roth gemusterten, mit dem nlaufenden Hunde beränderten
Gobelinspange ist die Achseltabula erhalten, welche zwei Zechende
dargestellt enthält.
365. Baumwollzeug. Ueberrest einer Tunica mit aufgenähtem grösseren
Gobelin-orbiculus, s. Nr. 7r_72. Derselbe enthält auf rothem Grunde
zarte weisse Arabesken mit blau gefüllten Blattstilisirungen. In
Mitten der Ornamentik stehen deutlich hervorstechend vier Gamma
einander gegenüber:
J L
"l F
Die Arbeit ist von bewunderungswürdiger Correctheit und Zartheit.
Dass diese Gammds als Namensinitialen aufzufassen seien (s. Anm. zu Nr. 121
bis in, 138, 181-182 u. s. w.), kann hier kaum einem Zweifel unterliegen; denn
sonst wäre diese ihre Erscheinung innerhalb der Ornarnentik völlig unmotivirr.
S. die folg. Nr. 366-367.
366-367. Bruchstück einer Prachttunica aus uni-gestreiften Linnen. Die
beiden breiten verticalen Modestreifen (s. Anm. zu Nr. 139) sind
plane in die Textur eingearbeitete Gobelins und zeichnen sich
durch ihre ungewöhnliche Farbenfrische aus. Sie enthalten zwischen
blau-braunen Tau-(T)-Linien in rothem Fond abwechselnd halbrunde
grüne Feldflächen, auf welchen" je ein Grabbau mit beigesetztem
Palmzweig erscheint. darüber der Buchstah T. Zwischen diesen Feld-
flächen Blattgewinde. Die lista besteht aus einer breiten blauen
Wollborte mit lancirten weissen Ornamenten.
Ein entsprechender Vorgang in der Wiederholung des T wurde bei Nr. 142
bemerkt. Da es sich hier wie dort um eine Verbindung des wiederholten Buch-
staben mit ganz evidenten und bezughaften Trauersymbolen handelt, wird man die
Beziehung desselben zum Namen des Yerstorbenen, also hier etwa Tüpüßeoc),
Tß-tßwvtuvöc) etc., nicht von der Hand weisen können. S. die vorige Nr. 365. -
Was die symbolische Verwendung von Palmzweigen bei Leichenbegängnissen und
an Gräbern betrifft, so hat sich diese Sitte in Aegypten bis auf den heutigen Tag
erhalten, wie ja auch z. beim Begrabniss junger Personen ein Zweig vun einem
Nabk (Lotusbaum) als Sinnbild des Verstorbenen vorgetragen wird. Von den
Römern wissen wir, {dass sie auch vor die Thüre des Trauerhauses eine Pinie
oder Cypresse zu stellen pHegten.