pochen zusammengestellt Die Szene, die
' Zeit um 1200 spielt, ist in einen Raum
t. Jahrhunderts verlegt. Die Bürger, die um
lerzog gruppiert sind, tragen Gewänder
S. Jahrhunderts, der Herzog ist als Ritter
eidet" in der Art, wie es im Theater des
thrhunderts üblich war. Im Hintergrund
ein spätgotischer Luster Van Eyckscher
wg über einem Tisch mit Tafelgeschirr des
hrhunderts. Im Vordergrund ist eine Geld-
zu sehen, wie sie zur Zeit der Napoleo-
n Kriege in Gebrauch war. Blicke und
1 der beteiligten Personen sind von der
alischen Lieblichkeit der Wiener Bieder-
ailder geprägt".
lben Tendenzen entspricht das überaus
und detailreich gemalte Historienbild Jo-
enkwalds von 1872, den Einzug Leopolds
rlorreichen in Wien darstellend (Abb. 13),
b seines starken Realismus zu einer der
testen Illustrationen in historischen Reprä-
ionsbüchern geworden ist. Kein anderes
ann so deutlich die Krise der Historien-
ai erweisen wie dieses, war doch die Hi-
imalerei während der 2. Hälfte des 19.
JhdEflS aus dem Verlangen nach getreuer
zrgobe großer und für die Vaterländische
ichte bestimmender Ereignisse immer mehr
ner Geschichtsillustration geworden, die
amit begnügte, geschichtliche Einzelereig-
znschaulich wiederzugeben.
fahl war der letzte der Historienmaler ge-
, der in seinen Entwürfen für die Fresken-
ttung der Ruhmeshalle im Arsenal den
:h unternommen hatte, im Rahmen eines
sch-allegorischen Programms Allgemein-
es aufzuzeigen. Der Babenberger Fried-
l., der die Mongolen besiegt (Abb. 15),
neben Karl dem Großen, der die Awaren
16) vernichtet, nicht als Einzelperson ein
nal erhalten, sondern Aufgaben und Tu-
n eines christlichen Heerführers der Nach-
(ünden. Kaiser Franz Joseph lehnte die
rfe ab und beauftragte Carl Blaas mit
resken. Seine Bilder (Abb. 17-20) zeichnet
'eude am Schildern von Details und der
zum episodenhatten Erzählen aus. Es sind
ichtsbuchillustrationen, die iene Figuren
ane historischen Momente aus der Baben-
r-Zeit aufgreifen, die dem 19. Jahrhundert
dhaft erschienen, die aktualisiert werden
I, um sentimentale Gefühle im Betrachter
'zurufen, die sein nationales, Vaterländi-
Bewußtsein stärken sollten. Leopold lll.
ticht als Heiliger gezeigt, sondern im Mo-
als er die ihm angebotene Reichskrone
zweist, Leopold Vl. nicht als frommer Stif-
n Lilienfeld, sondern als idealer romanti-
Ritter, der Schlacht und Kunst gleicher-
1 zu schätzen weiß und durch und durch
ist, Heinrich ll. nicht als Gründer der
enkirche, sondern als derienige, der Öster-
zum Herzogtum führte, und schließlich
ld l. der Erlauchte, dem die Erstürmung
telk gelang und der von Kaiser Otto mit
lsterreichischen Mark belehnt wurde, als
wifizierte Tapferkeit.
eligiöse Lebensgrund, der dem Zeitalter
arocks seine metaphysische Einheit verlie-
iatte, ist für das 19. Jahrhundert ohne
tliche Bedeutung. Die barocke Allegorie
Heiligen mußte ebenso wie sein Repräsen-
sbild lehrhaft sentimentalen Geschichtsbil-
weichen, deren Aufgabe es war, gesell-
sbildend zu wirken. Dementsprechend wan-
r ist der Typus des ldealporträts des ein-
l Herrschers, der nun ie nach Zusammen-
der Szene bartlos oder mit Bart, jugendlich
gereift wiedergegeben wird.
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Carl Blaos, Die Erstürmung von Melk durch
Leopold den Erlouchten, um 1358. ÜllLeinwand,
37x85,8 cm. Wien, Historisches Museum der
Stadt Wien
Carl Blaos, Leopold der Heilige weist die ihm
angebotene Königskrone zurück, um 1360. Öl!
Leinwand, 365x813 cm. Wien, Historisches
Museum der Stadt Wien
Carl Blaos, Friedrich I. Barbarossa belehnt Hein-
rich ll. Jasomirgott und Heinrich den Löwen,
um 1860. UllLeinwand, 36,4x 88,6 cm. Wien,
Historisches Museum der Stadt Wien
Carl Blaos, Leopold der Glorreiche als Förderer
von Kunst und Wissenschaft, um 1860, Öllein-
wand, 36,4 x 88,6 cm. Wien, Historisches Museum
der Stadt Wien
Es sind künstliche Versuche, Themen und Perso-
nen, die der Tagespolitik wichtig erscheinen, in
fernen Zeiten darzustellen. Die geschichtliche Er-
kenntnis, die aus diesen Bildern zu gewinnen ist,
ist nicht dazu angetan, die babenbergische Epo-
che zu erhellen, sehr viel mehr aber die histo-
rische Stellung Österreichs im 19. Jahrhundert
weiter zu erfassen.
Anmerkungen 18,19
" Egger Hanna, Das Nochleben der habenbergischen
Epoche in der bildenden Kunst des 19. Jahrhunderts in:
Kot. 1000 Jahre Babenberger, S. 639 tt.
"' Vgl. ebendort, S. 641.
Ü Unser Autor:
Dr. Hanna Egger
Bibliothek des Österreichischen Museums
für angewandte Kunst
1010 Wien, Stubenring 5