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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 146)

eculum humanoe Salvatianis, Fergomenthand- 
irift, Wien H), um 1430, fal. 31V und 32r, 
xdrid, Biblioteca Nacional, Ms. B. 19; Kata- 
g, Kot-Nr. 315. 
ammatik für Ladislaus Postumus, llluminatar 
chael, Pergamenthandschritt, Melk und Wien, 
l 1445-1450, fol. 1r, Österreichische National- 
  
nqtrj 1.4. 
... 
zum  
n s- N 
15 
bibliothek, Cod. 23; Katalog, KaL-Nr. 318. 
Giovanni Francesco de Pavini, Defensorium Ca- 
nonizationis Leopoldi Marchionis, lnkunabel, ge- 
druckt in Rom um 1483, illuminiert in Kloster- 
neuburg oder Wien, Papier, Titelblatt Stifts- 
bibliothek Klosterneuburg, Cod. typ. 814,- Kata- 
log, KaL-Nr. 331 l. 
 
zu übersehen. Politisch gegeben, künstlerisch 
zogen, zeigt sich auch hier dieses europö 
Phänomen, das schon im Kruzifix aus der 
prechtskirchess, dem öltesten in Wien erholt 
Bildwerk, onklingt. Form und Durchbildung 
den nach westlichen Vorbildern geschaffen. 
An eine Ausschließlichkeit des Einflusses aus 
Westen ist iedoch nicht zu denken, auch ar 
Zentren europäischen Kunstschaffens haben 
Einfluß geltend gemacht. Wie sehr es dab 
manchen Bereichen zu Überschneidungen 
Übernahmen verschiedenster Auffassungen 
zeigen die Glasmalereien aus dem Chor" 
der (Bortholomöus-) Herzagenkapelle" va 
Stephan. Die aus dem Chor stammenden, 
ren, zumeist um 1340-1350 zu datierenden S 
ben zeigen einerseits enge formale Beziehu 
zum gleichzeitigen Stil in Malerei, Plastik 
Architektur. Für die Verknüpfung in Motivik 
Darstellungsweise war bei den figuralen t 
gemölden wie auch bei den Architekturschi 
der enge Kontakt des Glasmalerateliers 
Werktradition und Vorlagenmaterial der 
hütte von St. Stephan maßgeblich. Andere 
geht die schon bald einsetzende Verröumlic 
der architektonischen Motive auf die Verc 
tung italienischer Einflüsse zurück. Ist im 
zweifellos nur religiös-künstlerisches Wollen 
stellbar, so sind die Scheiben der (Bartholorr 
Herzogenkapelle (um 1390)" zusätzlich von 
litisch-dynastischen Standpunkt motiviert. 
Programm der Fürstenscheiben setzt die bt 
in der Plastik begonnene Selbstdarstellung 
Dynastie fort. Dieses ist typisch für die Vei 
lichung einer Kunst, die bis dahin fast ausscl 
lich sakralen Zwecken zu dienen hatte. At 
als bei den um 1280 entstandenen Babenbe 
Fenstern in der Brunnenkopelle von Stift l 
genkreuz, die dem Andenken des erlosct 
herzoglichen Hauses gewidmet waren, ha 
es sich hier um eine Selbstverherrlichung d: 
gierenden Geschlechtes". Die Idee zu eine: 
numentalen Habsburger-Reihe wurde vom Lt 
burger Stammbaum, einem der Hauptwerkt 
Prager Hofkunst unter Kaiser Karl lV., ent" 
Nicht nur die Gesamtkanzeption, sondern 
Typen, Sitz- und Gewandmative wurden 
nommen. Ebenfalls auf böhmische Vorbild 
die Einbindung der Figuren in architektar 
Rahmen zurückzuführen. Der besondere Ph 
siereichtum der architektonischen Formen Wt 
andererseits in der Wiener Glasmalerei um 
und in direkt verarbeiteten Anregungen au 
oberitalienischen Buchmalerei. Die präzise, 
viduelle Charakterisierung der Figuren, ihr: 
stokratische Haltung, schließt dennoch böhrr 
Glasmaler als Schöpfer der Habsburger-Fs 
aus. Die gleichzeitige Glasmalerei in Böhme 
jedenfalls keine gleichwertigen Werke vorz 
sen. Die unmittelbaren künstlerischen Vorat 
Zungen liegen vielmehr in der Graßplastil 
Wiener „HerzogenwerkstatV unter Rudolf 
Stifter. Fürstenfiguren und Habsburger-Fe 
entstammen demselben verfeinerten Milieu 
Hofes. Die Glasgemälde sind Arbeiten 
Meisters, der als „Hofkünstler" von seinen 
traggebern mit den künstlerischen Produkt 
des Prager Hofes vertraut gemacht wurde 
dem eine leistungsfähige Werkstatt zur 
stand. 
Die an den Glasgemölden sichtbare Übern 
italienischer Einflüsse ist nicht das einzige 
spiel mittelalterlichen italienischen Kunstschc 
in Wien. Wahl die bemerkenswerteste vor 
den stammende Schöpfung, und eindeutig l' 
zuzuordnen, ist das um 1390 am Singertoi 
stondene Fresko einer thronenden Mutterg 
mit Kind". Auffallendstes Merkmal daran i
	        
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