stert über die originellen Farbeffekte und
ngewöhnliche Darstellung der Göttin äußer-
meinte weiter: „Klimt aber hat die Seine
ffenbare Secessionistin von heute gebildet.
ne Göttin oder Dömanin der Secession we-
ens, mit bläulich blassem Teint, großen hell-
an Augen und dem feinsten roten Haar,
beiderseits auf den Brustharnisch nieder-
Diese Pallas des 19. bis 20.Jahrhunderts
ie heute für einen Secessianisten mögli-
."Ä Dagegen ging das der Secession feind-
esinnte Publikum, das sich gegenüber Klimt
er ablehnend verhalten" hatte, „angesichts
Pallas Athene' zum offenen Angriff über",
irthur Roessler berichtete".
2 ist die heftige Aufregung, die das ver-
ismößig kleine Gemälde damals hervorge-
hat, vielleicht schwer zu verstehen. Ein
eich mit früheren Darstellungen der Pallas
ie im CEuvre Klimts zeigt [edach das Neue
er Auffassung des Themas im Gemälde
898.
'allas Athene, die Klimt 1890-1891 im Stie-
:us des Kunsthistorischen Museums malte,
sentiert die „Griechische Antike" (Abb. 2)'.
Böttin trägt hier ihre bekannten Attribute,
Lchuppenpanzer mit dem Medusenkopf, den
', den Schild und die Nikestatue. Sicherlich
(limt für diese Darstellung verschiedene
lder aus der Antike verwendet, ein deut-
Beispiel dafür ist die römische Kopie der
1G Parthenos von Phidiass. Inhaltlich ist die
ie im Kunsthistorischen Museum noch eng
er Ringstraßentradition verbunden, obwohl
achon ein Ansatz zu einem neuen, persön-
l Stil zu erkennen ist.
zeichnete Klimt für die Reihe „Allegorien,
Folge" das Blatt „Skulptur". In einer der
nungen, die diesem Blatt vorangehen (Abb.
mmt das Motiv der Pallas Athene in einem
rwnrlnvßn Iin-Mmßv-Lßn- u," C1" ..ALR.A
2 Gustav Klimt, Griechische Antike I, 1890191 (nach
A. llg). Öl Stukkaturgrund, 230x230 cm. Wien,
Kunsthistarisches Museum, Zwickelbild im Trep-
penhaus
3 Gustav Klimt, Varzeichnung für die „Skulptur",
189596. Bleistift, aquarelliert, mit Gold gehöht,
33,2 x 27,? cm. Besitz Christian M. Nebehay
4 Gustav Klimt, Plakat für die Wiener Secession
(l. Kunstausstellung), 1898
Diese hebt sich in ihrer Lebendigkeit von den
antiken Zitaten des Hintergrunds ab und ist
daher als die Allegorie der Kunst der eigenen
Zeit zu deuten.,Die Nike der Pallas Athene in
ihrer Hand deutet als Siegessymbol auf die
Überwindung des Alten, als Entlehnung aus der
Antike aber auch auf die Unentbehrlichkeit der
Tradition hin.
Anfang 1898 verwendete Klimt die Gestalt der
Pallas Athene wieder in dem Plakat für die
erste Ausstellung der Secessian, deren Präsident
er damals war (Abb. 4}. Die Funktion der Göttin
hat sich hier wesentlich geändert: sie ist zur
Beschützerin der Secession geworden. Bewaffnet
mit Speer und Schild steht sie nun rechts var
der Szene mit dem Kampf zwischen Theseus
und Minotauros. Der Medusenkopf,der der Über-
lieferung noch nicht nur auf ihrem Panzer, son-
dern manchmal auch auf ihrem Schild befestigt
war, um die Gegner zu erschrecken, bekommt
hier als aggressives Element einen besonderen
Nachdruck; vor allem wegen dieses Kopfes er-
hielt das Plakat viele negative Kritiken. Trotz
der Freiheit in der Verwendung der Mative und
der Anpassung des Themas an die aktuelle
Situation ist diese Athene in ihrer Wiedergabe
und in ihrer Funktion noch immer nicht weit
entfernt von den antiken Vorbildern.
Das Gemälde „Pallas Athene", das einige Mona-
te nach dem Plakat entstand, weicht beträchtlich
von den früheren Interpretationen ab. Sicherlich
erinnert die Figur in ihrer Frontalitöt und Stel-
lung, in dem Schuppenpanzer mit dem Medu-
senkopf und auch im Kolorit an die Darstellung
im Kunsthistarischen Museum, während ihre
Funktion, die als Kämpferin für die Secession
zu deuten ist, mit der der Pallas Athene im
Plakat vergleichbar bleibt.
Auffölliger als die Übereinstimmungen sind [e-
doch die Unterschiede.
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