sldegg, Rittersaal, Südwand, Falkeniagd (Aus-
Vtlll)
sldegg,
nson
Rittersaal,
Südwand, Hafnarr
und
Verglichen mit der unruhig komponierten De-
koration der Südwand, mit ihren Fensternischen
und Türen, dem Springen in den Realitätsebenen
der einzelnen Darstellungen, wirkt die mit Tem-
perabildern auf Holztateln einheitlich verkleidete
Nordwand eindringlich und dominierend. Es
sind jeweils durchgehende Bretter, die den Grund
für die Bilder und die monochrom grüne Sockel-
zone bilden, so daß feststeht, daß sich figürliche
Darstellungen in der Sockelzone auf das je-
weilige Bild darüber beziehen müssen. Von den
Tafeln sind einige verlorengegangen, man muß
für die Rekonstruktion Kürsingers Beschreibung
heranziehen, auch entspricht die heutige Reihen-
folge nicht ganz der ursprünglichen Aufstellung.
Gegenüber dem früheren Eingang an der Nord-
astecke des Saales ist das Bild mit der Anbetung
des Jesuskindes durch die drei Weisen aus dem
Morgenland angebracht. Kürsinger schreibt, daß
dieses auf Holz gemalt sei, tatsächlich handelt
es sich nur bei diesem um eine Malerei auf
Leinwand, vermutlich vom Anfang des 17. Jahr-
hunderts". Ob hier ursprünglich ein anderes
Bild plaziert war und dieses entfernt oder aus-
getauscht werden mußte, lößt sich wohl nicht
mehr beantworten. (Das Bildfeld der Holztafel
über der Sockelzone ist [edenfalls unbemalt.)
Andererseits entspricht das Gemälde in seiner
Komposition - vorne Figurengruppe und dahinter
eine in die Tiefe reichende Landschaft, hier
mit einer Ansicht von Dorf und Schloß Gold-
egg - der der anderen folgenden Bildern. Die
Anbetung ist breit als pracht- und prunkvolle
fürstliche Repräsentation dargestellt. An dieses
Gemälde schloß sich eines mit Pauli Bekehrung,
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Goldegg, Rittersaal, Südwand, Musikant und
Simson