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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 148 und 149)

 
rau mit den beiden angesetzten Pavillons 
sonst deutliche Abweichungen von den 
illungen des Sammelbandes, die iedoch 
luf spätere Änderungen zurückgeführt wer- 
önnen. Die Stiche zeigen einen nahezu 
Jtischen Innenhof, dessen drei Fronten ie 
Achsen zählen. Die Hauptfassade ist zu- 
h durch einen flachen dreiachsigen Risalit 
lreieckgiebel gestaffelt. Die Ausführung 
bei gleichbleibender Grundform aber nur 
1d an den beiden Seitenflügeln, einschließ- 
er Pavillonbauten, zehn Achsen auf. Der 
:hmäIere Hof zeigt daher wesentlich ge- 
e Proportionen (Abb. 5-7]. Da weiters auf 
tichen die Lage der Nebengebäude im 
an Hof in Relation zum Schloßkomplex 
r gegenwärtigen Bauerscheinung überein- 
, müssen diese schon zu Anbeginn näher 
indergerückt worden sein. Nun verbietet 
ie innere Organisation die Annahme, daß 
ügel erst zu einem späteren Zeitpunkt 
laupttrakt angesetzt wurden. Der Kernbau 
aher einer Planungsstufe entstammen; nur 
ufortgang könnte schrittweise erfolgt sein. 
fällt die Meinung von Grimschitz, wonach 
chänbornschen Schloßansichten ein kon- 
Ausbauzustand zugrunde liegt, und die 
llung des Schloßgebäudes in einer unaus- 
ten Konzeption findet darin eine zwang- 
klärung, daß die um 1712 - notgedrungen 
einem Entwurf des Architekten - angefer- 
Stiche ein frühes Planungsstadium über- 
. In diesem Fall können die Vorzeichnun- 
Ierdings noch nicht von dem 1703 gebo- 
Saloman Kleiner stammen. 
en im Sammelband vertretenen Objekten 
isher lediglich die Schlösser in Laxenburg, 
sbrunn, Porrau und Weierburg der kunst- 
:htlichen Forschung unbekannt geblieben. 
:he andere sind bereits dem CEuvre Jo- 
l.ucas von Hildebrandts zugewiesen wor- 
ilgende Beitrag unternimmt den Versuch, 
die bisher unbearbeiteten Bauten dem 
des Architekten einzugliedern. Eine Be- 
g des Schönbornschen Hauskünstlers Hil- 
ldt. wiewohl diese bisher durrh kein IIr- 
Zeitgenössische Berichte des kurmainzischen In- 
genieurs Johann Jacob Michael Küchel, der von 
seinem Herrn, dem Fürstbischof Schönborn 1737 
auf eine Studienreise entsandt worden war, die 
vornehmlich dem Studium des von Friedrich Carl 
über alle Maße geschätzten Wiener Barock - 
und hier im besonderen wiederum der Baukunst 
Hildebrandts - zu dienen hatte, ergänzen das 
Bild". 
LAXENBURG 
Die besondere Bevorzugung, die Laxenburg un- 
ter Kaiser Karl VI., ebenso wie schon unter des- 
sen Vater, der Jagd wegen als FrühIingsresi- 
denz erfuhr, brachte es mit sich, daß hier zahl- 
reiche Hofleute ihren Sitz hatten. Wie die ganze 
Gegend und das kaiserliche Schloß, so war 
1683 auch der sogenannte Blaue Hof, dessen 
Name sich von seinem einstigen Besitzer Ploen- 
stein ableitet, von den Türken verwüstet worden. 
1715 schreibt Reichsvizekanzler Friedrich Carl 
von Schönborn, daß er das „umb sehr billigen 
preis erkaufte landgut dieses iahr wills Gott in 
so wohnhaft, als auch erträglich stand zu set- 
zen, dass es umb die helfte soll melioriret 
sein"? Die „Mappa Über Die Kayserliche 
Frülings Residenz Laxenburg" von Joh. Jacob 
Marinoni aus 1716 verzeichnet dieses Obiekt, das 
damals bereits im Besitz des Grafen Schön- 
born war". 
Das Aussehen nach dem Umbau durch Friedrich 
Carl wird durch zwei perspektivische Ansichten 
von Hof- und Gartenseite und Grundrisse im 
Sammelband überliefert (Abb. 8-11). Danach 
umschließen einen querrechteckigen Hof allsei- 
tig Trakte, die mit Ausnahme des rückwärtigen 
Pferdestalles zweigeschossig sind. Der gegen- 
überliegende nordseitige Haupttrakt wird in der 
Außenerscheinung von einem elfachsigen Mittel- 
pavillon mit Mansarddach überragt, wobei der 
Innenhof iedoch durchgehende Traufenhöhen 
aufweist. Seitlich sind die zum Garten orien- 
tierten Flügelbauten vorgesetzt. Aus dem Ver- 
gleich mit Marinoni geht hervor, daß neben der 
Schließung des Hofes an-der südöstlichen Seite 
auch diese beiden Flügel neu hinzugekommen 
eint-I 
die größeren Felder einfacher Rahmen mit 
stärkten Knotenpunkten abgelöst werden. 
umspannen auch die Hoffront des Pavi 
während an den übrigen Trakten nur B6 
die Geschoßhöhe markieren, in deren o 
die kräftigen Keilsteine der Gewände einbi 
Eckrustiken verleihen der Rahmengliederung 
nötigen Halt. Lediglich der Pavillon zeig 
seinem gartenseitigen Portal mit Atlantenhei 
Balkan und Vasen etwas reicheren Schmuck. 
Grundrißpläne verdeutlichen die Schwieri 
ten, unter denen dem Altbestand eine ba 
Gliederung auferlegt werden mußte. Die 
saden zeigen daher im wesentlichen auch 
Übereinstimmung mit der inneren Funktior 
Schloßgebäudes, in dem neben den Wohn- 
Kanzleiräumen des Reichsvizekanzlers, den 
ziers- und Dienerschaftsräumen auch Kuh- 
Pferdestallungen untergebracht sind. So ist 
die dreiläufige Hauptstiege zu den prii 
Räumlichkeiten, die im Obergeschoß ungt 
den Pavillon einnehmen, nicht von der N 
achse aus erschlossen, sondern seitlich l 
eine bescheidene Eingangstüre zu erreichen. 
Anläßlich der späteren Aufstockung des Pf- 
stalltraktes aufgenommene Grundrißpläne 
viel genauer sind als die Risse des San 
bandes, bei denen sogar die Achsenzahl mi 
perspektivischen Ansichten differiert, bewe 
daß Friedrich Carls Planung mit nur unwe 
lichen Abänderungen ausgeführt wurde. L 
Iich der östliche gartenseitige Flügel schein 
jüngeren Grundriß nicht mehr auf, doch ist 
Ausführung aus Gründen der Symmetrie 
anzunehmen. 
Friedrich Carl charakterisiert selbst vortre 
das Wesen dieser in ihrer Bescheidenheit d 
aus sympathisch wirkenden Anlage, um c 
Planrisse er von seinem Bruder Damian I 
für Musterzwecke gebeten wurde": „Ich 
ohne flatterie selbst gestehen, daß das t 
zusamen recht angenehmb und delicios, 
magnificence ausgenommen, eines pro mc 
suo der schönsten und mit diversität lieblic 
sach ist, so gesehen zu haben mich erindei 
Die Umbauten des Reichsvizekanzlers sind 
InnIrI m-v-h Anlnuif rIßr DnnIiOi-Nnn m-(nlnt
	        
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