ia Pötzl-Malikova
inz Metzner und die
ener Secession
z Metzner' ist innerhalb der Bildhauerge-
tion um die Jahrhundertwende einer der
lemreichsten Künstler. In seiner Zeit wurde
irealistisch hoch eingeschätzt, [a von einem
der Kunstkritik überschwenglich gefeiert -
r als germanischer Antipode zum „galli-
t" Auguste Rodin? -, bald nach seinem Tode
ebenso emotionell wieder abgelehnt oder
dem allgemeinen Bewußtsein wieder ver-
gt. Auf die positive oder negative Wertung
es Guvre übten dabei außerkünstlerische
ikte einen nachhaltigen Einfluß aus, und
2 Einschätzung wurde dadurch stark von
schiedlichen ideologischen Standpunkten
(ritiker abhängig. Heute, nach einer länge-
Zeit ernsthafter Bemühungen zur wissen-
ftlichen Erfassung der Kunst um die Jahr-
ertwende, fand Metzner noch immer keinen
irechenden Platz im Kontext seiner Zeit. Sein
k ist allzu wenig bekannt, die geistesge-
htlichen und künstlerischen Zusammenhänge
ungenügend erforscht, und immer noch steht
fremd und mit einem gewissen Unbehagen
an monumentalen Denkmälern gegenüber.
:t auch zuwenig bekannt, daß Metzner -
Geburt aus ein Alt-Österreicher - mehrere
e in Wien gelebt hat und daß er in dieser
als prominentes Mitglied der Wiener Se-
an und als Professor der Wiener Kunstge-
ieschule einen nicht unwichtigen - wenn
nur temporären - Einfluß auf die Wiener
ik ausgeübt hatte. Bis zum heutigen Tage
man von seinem Wiener Aufenthalt nur
recht vage allgemeine Kenntnis - in der
. die begeisterten Rezensionen Ludwig He-
. nachwirken. Sein Beitrag zur Kunstentwick-
der Wiener Secession ist so gut wie nicht
'scht; in den bisher erschienenen Publikatio-
wird Metzner nur am Rande erwähnt. Für
breite Wiener Öffentlichkeit ist sein Name
st kein Begriff mehr. Man weiß nichts davon,
der Schöpfer des Leipziger Völkerschlacht-
zmales auch Denkmalentwürfe für Wien ge-
ffen hat und daß die Arbeit an vielen an-
n realisierten Denkmälern - auch die am
erschlachtdenkmal - in Wien begonnen
le.
z Metzner kam schon als fertige Künstler-
önlichkeit nach Wien. Aus dürftigen Verhält-
zn stammend - er war am 18. November
im Ort Wscherau bei Pilsen in einer klein-
ierlichen verarmten Familie geboren -, hatte
ch nur mühsam emporgearbeitet. Das Hand-
: erlernte er in Steinmetzwerkstätten, wei-
aildete er sich nur als Autodidakt. Das Feh-
des akademischen Studiums war sicher einer
Gründe, warum sich Metzner so rückhaltlos
vorurteilslos den modernen Tendenzen an-
nß und bei der Verarbeitung von Anregun-
oft nicht genug kritische Distanz bewahrte.
schwermütiges grüblerisches Naturell führte
bald zum Symbolismus, der sich auch in sei-
frühen kunstgewerblichen Tätigkeit aus-
te. Der aus der Kindheit bewahrte Hang
Phantastischen fand in der Fabulierfreude
Jugendstils eine entsprechende Möglichkeit
wirkte sich ebenfalls auf seine kunstgewerb-
m Werke aus. Eine Serie der um T900 ent-
denen plastisch-architektonischen Entwürfe
iuch aus dieser Sicht zu verstehen und unter
sogenannten Architekturphantasien einzurei-
Metzner lebte damals noch in Berlin und
ritt seine Existenz vor allem aus kunstge-
l
2
Porträt Franz Metzner (Fotoarchiv Adalbert-Stif-
ter-Verein, München)
2 Franz Metzner, Weg der Einsamkeit, Bronze,
um 1900. Verschollen (Fotoarchiv Adalbert-Stif-
ter-Verein, München]
werblicher Tätigkeit. Bekannt geworden
durch eine Serie von 37 Entwürfen dekor
Vasen und Schalen für die kgl. Porzellan:
faktur Berlin, die auf der Pariser Weltal
lung im Jahre 1900 ausgestellt wurden.
Mit diesen Entwürfen ist es Metzner geh
die Aufmerksamkeit der Kunstzeitschrifte
sich zu lenken. Vor allem die einfluß
„Deutsche Kunst und Dekoration" in Darr
trug viel zu seiner Popularität bei. Für Mr
selbst war diese kunstgewerbliche Tätigke
nebensächlich, denn schon damals träun
von monumentalen Aufträgen und Zyklop
Architekturplastik. Seine Bemühungen, si:
solchen Entwürfen bei den damaligen g
Denkmalkonkurrenzen durchzusetzen, scl
fehl. Sein Modell für das Bismarck-Denkr
Hamburg, das für Richard Wagner in Berli
weitere andere Entwürfe fanden nur weni
erkennungf, und keiner von ihnen wurde
ausgeführt. Diese selbstgewählten großen l
ben halfen Metzner aber, sich zu profilieren
Metzners Kunstentwicklung war im Einklar
dem zeitgenössischen Streben nach einer
„Stilkunst". Den Gesetzen des Jugendstil-
mentes entsprechend, bemühte er sich um
rative Vereinfachung und Rhythmisieruni
menschlichen Gestalt. Durch den abstral-
den und subiektivierenden Prozeß wurde
nicht nur die formelle Seite des Kunstv
bestimmt. Die Gestalten wurden auch viel
ter als vorher zum Träger von Symbolei
Gefühlswerten - und auf dieser inhaltlicher
lag bei Metzner ein besonderer Nachdruck.
Diese allmähliche stilistische Entwicklung
ners war von mehreren prominenten Kür
der Jahrhundertwende beeinflußt - von Fe
Khnopff, Albert Bartholome und vor alle:
George Minne. Während die ersten zwei Ki
für Metzner eine mehr allgemeine inhaltlicl
reicherung bedeuteten, war die Beziehu
Minne viel enger - an dessen berühmtem
benbrunnen lernte er die Stilisierung derm
lichen Gestalt. Bis zum Jahre 1903 - den
der Übersiedlung nach Wien - war diese
wicklungsprazeß bereits abgeschlossen.
Gründe für Metzners Entschluß, von Berlir
Wien zu ziehen, sind nicht bekannt. Wahrs
lich waren es die Enttäuschungen bei den
malkonkurrenzen und die Anstellung v
Schmuz-Baudiss - einem profilierten Kü
der für Metzners Werk sicher wenig Ver
nis hatte - in der kgl. Porzellanmanufakti
lin, die diesen Wechsel beschleunigten.
Die Aufnahme Metzners durch die Wien
cessionisten muß sehr freundlich geweser
Noch vor seiner definitiven Übersiedlung l
er auf der XVll. Ausstellung der „Vereini
im Frühjahr 1903 einen selbständigen Rau
eigenen Werken einrichten. Er wählte für
erste Vorstellung in Wien eine breite Am
aus seinem Werk - Porträts, kunstgewei
Obiekte und Entwürfe für Monumentalbz
Vor allem war hier sein Grabmaltriptychi
Harzburg - die Reliefs „Schicksal", „Gl
und „Tod" - zu sehen. Die Reaktion auf
Ausstellung war sehr positiv. Metzner Ql
für sich den Sprecher der Secessionisten L
Hevesi, der ihn von Anfang an unkritisi
wunderte. Auch das offizielle Wien - das
sterium für Kultus und Unterricht - ha
durch Ankauf eines ausgestellten Werkes
Porträt seiner Mutter für die Moderne G
seine Anerkennung bewiesen. Weniger I
reich war Metzner bei der Beteiligung c
Denkmalkonkurrenz für das Elisabeth-De
im Wiener Volksgarten. Über dieses Wer
wickelte sich bei der Jurysitzung am 5.
1903 eine heftige Debatte. Eine MlHOFilI