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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 148 und 149)

Franz Metzner, Stehender Jüngling, 1904 (Bild- 
archiv der Österreichischen Nationalbibliothek) 
Franz Metzner, Verhüllte Frau l. Glasierte Terra- 
katta, um 1905. Regensburg, Ostdeutsche Galerie 
(Fotoarchiv Adalbert-Stifter-Verein, München) 
George Minne, Le grand agenouille, 1898 [Foto- 
archiv Dr. Maria Pötzl, München) 
Gustov Klimt, Beethoven-Fries, 1902, Detail. 
Österreichische Galerie [Fotoarchiv Dr, Maria 
Pötzl, München) 
Elena Luksch-Makowsky, Melpomene und die 
tragischen Chöre. Entwurf für das Steingutrelief 
am ehemaligen Bürgertheater, 1905. Detail 
(Museum tür Kunst und Gewerbe, Hamburg) 
Franz Metzner, Atlanten am Zacherlhaus, Stein- 
gut, 1905 (Foto Johannes Walz, Wien) 
ierkungen 11-15 
ir Kompasitionsentwuri entstand 1897f9B, die Übertra- 
ngsskizze um das Jahr 1901, die Ausführung folgte in 
n Jahren 1903-1907. Zitiert nach F. Novotny-J. Dobai; 
Jstav Klimt, Salzburg 1967, (Euvrekatatog S. 328, Nr. 128. 
bliziert in: Max Osborn: Franz Metzner, Deutsche Kunst 
d Dekoration, Bd. X (April-September 1902), S. 340, 
ib. S. 345. 
t der Internationalen Kunstausstellung in Mannheim im 
hre 1907 war das Bildnis der Adele Blech-Bauer von 
istav Klirnt von zwei knieenden Knaben Minnes als 
oranten flankiert lAbb. in: Ch. M Nebehay: Gustav 
mt, Dokumentation 1'76'7, S. 515, Nr. 636). 
set Hoffmann hat in seinen Entwurf für den Ausstel- 
igsraum der Secession für die Weltausstellung St. Louis 
14 neben Klimts „Jurisprudenz" zwei Statuen Metzners 
igeplant (Abb. in: Ver sacrum, Sonderheft Februar 
M, S. 15). 
l. auch mit der Gestalt des Mädchens im Beethoven- 
eskivan Gustav Ktimt, 1902 (Teil: Die Sehnsucht nach 
u: . 
Verhüllte Frau (Trauernde) 1., ohne lriv.-Nr., glasierte 
'rakatta, H 43 cm, nicht signiert, auf der Unterseite 
iäeätrezrgilpel der Fachschule van Teplitz-Schönau und 
Verhüllte Frau (Trauernde) ll., ahne lnv-Nn, glasierte 
srakatta, H 44 cm, nicht signiert, auf der Unterseite 
igestempel der Fachschule Teplitz-Schönau und „F C F 
'. Nahere Daten zur Entstehung beider Werke sind 
her nicht bekannt, (Nach Angabe von Frau Dr. W. 
uwilrth, Österreichisches Museum tür angewandte Kunst, 
en. 
 
17 
sowie in ihrer rhythmischen Wiederholung noch 
eine direkte und vereinfachte Paraphrase von 
Minnes Knabenbrunnen waren", sind die Sta- 
tuen des Hauptraumes schon bedeutende und 
typische Werke seiner neuen Schaffensperiode, 
in der die hart akzentuierte anatomische Glie- 
derung als Grundlage zu einem symmetrischen, 
„architektonischen" Aufbau diente. 
Metzners Raumgestaltung war im Einklang mit 
dem Streben nach einem Gesamtkunstwerk in 
der Ausstellungspraxis der Wiener Secession, das 
seinen Höhepunkt in der berühmten XIV. Aus- 
stellung hatte. Ein gemeinsamer Zug solcher 
Ausstellungen war die Sakralisierung des Ästhe- 
tischen und die Hervorhebung eines - meist 
plastischen - Werkes, dem sich quasi als einem 
„Kultbild" der Aufbau der Ausstellung unterord- 
nete. Sa war es mit Klingers Beethoven auf der 
XIV. Ausstellung, vorher aber auch schon mit 
Strassers Gruppe „Marc Anton", später wieder 
mit dem „Kosovo-Tempel" von Mestrovic. Die- 
selbe inhaltliche und formale Bezagenheit hatte 
auch Metzners Plastik „Erde" in der Mitte des 
Raumes. Abweichend von den Ausstellungen der 
Wiener Secessianisten war die Strenge und Herb- 
heit des Raumes, der ohne dekorative Auswei- 
tung wie eine archaische Kapelle geformt war. 
Ein neuer Zug war auch die Ausschaltung jeder 
Zufdlligkeit und die konzentrierte zentripetc 
Komposition. Im Gegensatz zur Tendenz c 
Wiener Secessionisten mit engen Zugängen oc 
weiten axialen Beziehungen zu komponiert 
wurde hier der Besucher in eine Kreisbewegu 
um die eine zentrale Figur geführt. ln kleiner 
Dimensionen antizipiert hier Metzner diesel 
Raumkonzeption, die ein paar Jahre später, 
Zusammenarbeit mit Bruno Schmitz, im Völkt 
schlachtdenkmal Gestalt fand. 
Trotz vieler Berührungspunkte hat sich Metzn 
in dieser seiner ersten bedeutenden Wien 
Schöpfung van den Kunstanschauungen der W 
ner Secessian mehr entfernt, als es vorher, na 
in seiner Berliner Tätigkeit, der Fall war. Um 
stärker kam die innere Bindung an eine Grup) 
von zeitgenössischen Künstlern zutage, die vi 
den Architekten Wilhelm Kreis, Bruno Schm 
und Emil Schaudt repräsentiert wurde und si 
um eine „deutsche Monumentalkunst" bemüh 
Nur außerhalb dieses Anspruches an Monume 
talitöt, mehr im kunstgewerblichen Bereich, b 
stand weiter eine direkte Beziehung zu di 
Künstlern der Klimt-Gruppe. - Ungefähr in d: 
selben Zeit wie die „Erde" müssen auch zvi 
glasierte Terrakottafiguren von verhüllten Fraui 
entstanden sein, die sich heute in der Ostdei 
schen Galerie in Regensburg befindenls. Wat 
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