MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 148 und 149)

uer uuul uul lllrell lvlullll, uell nllurluuer 
d Luksch, zeitweilig einen gewissen Ein- 
usgeübt. Eine Verwandtschaft mit Metzners 
irung läßt sich z. B. aus den Atlantenfigu- 
uf der Handelsakademie" oder aus dem 
für das Haus der Wiener Werkstätte ab- 
Eine bewußte Anpassung an Metzners ro- 
Art ist wieder bei einem anderen be- 
iden Künstler der Secession, Ferdinand 
in seinen beiden Holzreliefs für die Welt- 
llung in St. Louis zu erkennen. Die Be- 
Jng Hevesis: „Alle die jungen Bildhauer, 
Kraft und Stil arbeiten . . . sind von Metz- 
eeinflußt"", trifft aber sicher so nicht zu. 
Einfluß war nicht nachhaltig genug, um in 
eine „Metzner-Schule" zu gründen. Ein Ge- 
wicht zu Gustav Klimt in der Wiener Bild- 
ai hat er ebenfalls nicht zu bilden ver- 
. Dazu war sein Werk zu problematisch 
ch, und dazu war seine männliche, 
oft zu eindeutige Kunst für das feminine, 
e und dekorative Ambiente der Wiener 
ian doch zu fremd. Der einzige, von dem 
m Wiener Milieu sagen kann, daß er mit 
er wesensverwandt war, ist Ivan Mestro- 
Dieser, um 13 Jahre iüngere kroatische 
er hatte schon sehr früh neben Metzner 
r Wiener Secession ausgestellt. Damals 
er aber nach im Bann der Kunst Radins, 
expressiv verarbeitete. Erst bei der Ge- 
tg des „Kosavo-Tempels", dessen erste 
n in Wien entstanden - an dem die Haupt- 
aber während eines Aufenthaltes in Pa- 
den Jahren 1907-1911 geleistet wurde -, 
estroviö für eine vergleichbare Aufgabe, 
ationale Gedenkstätte, einen Metzner ana- 
Stil gefunden. 
er pflegte auch nach seiner Übersiedlung 
lerlin noch längere Zeit einen engen Kan- 
it Wien. Er und Richard Luksch waren die 
en Bildhauer, die sich am Exodus der 
Sruppe aus der Wiener Secessian im 
1905 beteiligten. Wahre Triumphe feierte 
er auf der repräsentativen Ausstellung die- 
ruppe, der sogenannten Kunstschau im 
1908. Es wurde hier nicht nur eine „hom- 
a Klimt" veranstaltet, ebenso gefeiert 
auch Franz Metzner. Er war auf der 
chau der am stärksten vertretene Künstler, 
in zwei eigenen Räumen u. a. Entwürfe 
as Völkerschlachtdenkmal, das Berliner 
loldgebäude und für die Filiale des Wie- 
nkvereines in Prag aus, dekorierte die von 
toffmann und Emil Hoppe gestalteten Gar- 
me mit Reliefs und hatte auch noch in an- 
Räumen einzelne Werke. Von Hevesi 
die Kollektion von Metzners Werken zu 
ärksten Eindrücken der Kunstschau dekla- 
in der „Fackel" wurde er von Otto Stoessl 
nd gegen Gustav Klimt gestellt". Daß das 
lt terrible" der Ausstellung, der iunge Os- 
lkoschka, den gewichtigsten Beitrag zu der 
chau lieferte, wurde von den Rezensenten 
lein verkannt. 
er ein Jahr später veranstalteten „lnter- 
alen Kunstschau" wurde eine Auswahl aus 
zhan gezeigten Werken Metzners in eine 
Übersicht über die damalige europäische 
ntwicklung eingereiht. ln den größeren 
menhängen verlor sich aber der Beitrag 
ers, und die starke Resonanz blieb aus. 
lachhall seines Aufenthaltes spürte man 
ener Kunstleben noch mehrere Jahre. Er 
beteiligte sich noch an zwei Konkurren- 
r Denkmäler, die für die Ringstraße be- 
waren. Sein Konkurrenzentwurf für das 
t-Strauß-Denkmal, das 1906, noch am Ende 
Wiener Schatfensperiode entstand, wurde 
ahnt". Ausgeführt wurde im Stadtpark das 
 
ltlßmmalnmuvurnntwz w... 
23 
23 Plakat der Franz-Metzner-Ausstellung in Wien, 
1921. Regensburg, Ostdeutsche Galerie (Foto 
Werner Neumeister, München) 
Anmerkungen 41-52 
" Abb. in: Der Architekt, Jg. XIV. (1908), Taf. 14. Die 
Atlanten von Luksch sind inzwischen von der Fassade ent- 
fernt worden. 
" L. Hevesi; Altkunst-Neukunst, Wien 1909, S. 320 ff. 
tf Vgl. die Monographie über 1. Mestravic" von Dusko 
Keckemet: Jedini put da se bude umietnik iest raditi, 
Zagreb 1970. 
"L. Hevesi: Altkunst-Neukunst, Wien 1909. S. 320 ff. 
Hevesi verlangte bei dieser Gelegenheit, daß Metzner der 
Nachfolger Kundmanns an der Akademie der bildenden 
Künste werden sollte. 
45 Die Fadrel, Bd, X, Nr. 259-260 113. Vll. 1908], S, 29 ff. 
4' Abb. in: Deutsche Kunst und Dekorationen, Bd. XX 
[April-September 1907), s. 219. 
" äecshenschaftsberictlt der „Concordia" für das Jahr 1911, 
1- Regensburg, Ostdeutsche Galerie, ohne lnv.-Nr., Gips, 
vergoldet, a 24,1 cm, nicht signiert. 
" Laut Thierne-Becker, Künstler-Lexikon. 
f" Katalog der Ausstellung Nr. 371, 374. Aufnahmen aus 
dem Skulpturenhof sind reproduziert in: Der Architekt, 
Jg. XVll. (19111, S. 41. 
1' Metzners Werke waren in dem l. und ll. saal ausgestellt, 
während im Ill. Saal eine Verkaufsausstellung der 
Mitglieder der Secession zu sehen war. Im Katalog ist 
merkwürdigerweise der Name des Künstlers nicht genannt. 
Das Plakat zu dieser Ausstellung (das kein Datum trägt), 
befindet sich in der Ostdeutschen Galerie Regensburg 
llftK-Nr. 3858). 
üVgl. die Besprechung der Ausstellung in: Neue Freie 
Presse Nr. 205er) vam 2a. 12. 1921, s. 4, Sp. 1, 2. 
l] Unser Autor: 
Dr. Maria Pötzl-Malikova 
Kunsthistorikerin 
Harthauserstraße 109 
D-B München 90 
rvlaaell camuna rlellmers. rvlerzner siegte 
1911 in einer beschränkten Konkurrenz un 
Lessing-Denkmal, das vom Journalisten- 
Schriftstellerverein „Concordia" proie 
war". Das Denkmal hätte ursprünglich ar 
Stelle des heutigen Lueger-Denkmals stehe: 
len. Metzner wählte wieder eine konusc 
Komposition mit abgestuftem Sockel, auf 
eine Reihe von symbolhaften Figuren angeb 
ist. Die Verbindung zu seinen älteren, irl 
Wiener Zeit entstandenen Denkmalentw 
wie auch zur Kunst in Deutschland ist evi 
Bis zu Metzners Tod blieb dieses Werk unl 
in seinem Atelier, nach dem ersten Welt 
wurde dann das Lessing-Denkmal van Sieg 
Charoux ausgeführt. 
Die fortbestehende Verbindung Metzners mi 
Secessionisten geht aus einem im Jahr 191 
ihn erteilten Auftrag für eine private, van f 
lern und Freunden gestiftete Gedenkplaket 
Otto Wagners 70. Geburtstag hervor, zu 
die Anregung sicherlich aus diesem Kreis ge 
men ist. Er gestaltete hier in Anlehnung an 
Figuren am Stoclet-Palais einen athletis 
Mann mit einer Larbeerbinde". 
Der Einfluß Metzners auf die Wiener PI 
endete um das Jahr 1911. Seine Schülerin 
trude Haan-Dengg modellierte nach 1910 
Porträt Eduard Jägers für den Arkadenhol 
Wiener Universität in den kantigen Linien 
Metzners Wiener Werken. Um das Jahr 
entstand die Bouplastik am neuen Gebäude 
Wiener Bankvereins (heute: Creditanstalt-E 
verein) am Schattentor, in dem das metzner 
Atlantenmotiv in veränderter Form wieder alt 
wurde. Der Autor der Fassadenplastiken ist 
her nicht bekannt, die Atlanten der Kassenl 
schuf Wilhelm Heida", der bedeutendste 
hauer des Hagen-Bundes aus der Zeit der . 
hundertwende. Es ist bezeichnend, daß man 
hier an die Formsprache von Metzners Wi 
Werken anknüpft und seine neue Schaffer 
riode nicht in Betracht zieht und daß der a 
tektonische Aufbau von Metzners Atlanten 
ren auf dem Zacherlhaus nur dekorativ nac 
ahmt wird. 
Die letzte bedeutende Ausstellung, an der A 
ner neben seinen Freunden aus der Sece: 
teilnahm, war die Internationale Ausstellun 
Rom im Jahre 1911. Im Säulenhof des von J 
Hoffmann entworfenen österreichischen Pavi 
standen neben anderen Skulpturen auch lt 
ners Statuen „Die Erde" und „Torso eines 
gers"". Der Hauptakzent verlagerte sich 
aber schon zu den Werken Anton Hanaks, 
als bedeutendster Repräsentant der lungen 
neration die Position, die vorher Franz Met 
innehatte, bei Josef Hoffmann einnahm. Die 
stellung in Rom besiegelte die Wende in 
österreichischen Plastik und schloß auch die ' 
kung Metzners in der Wiener Secession 
gültig ab. 
Zwei Jahre nach Metzners Tode, im Dezer 
1921, veranstaltete die Wiener Secession im 
men einer ganzen Reihe von Gedächtnisaus 
lungen ihrer bereits verstorbenen berühmten 
glieder auch eine selbständige Ausstellung 
Metzners Werken. Die 92 Obiekte, die auf 
ser LXIV. Ausstellung der Sezession gezeigt 
den", kamen aus dem Nachlaß des Künst 
Für die Wiener war es eine einmalige Gele 
heit, die für Wien und in Wien geschaffl 
Werke in eine Übersicht über das gesc 
Guvre Metzners eingereiht zu sehen. Die 
stellung wurde aber nur ein verspäteter E}: 
zu Metzners Aufenthalt in Wien, in einer 
in der schon eine heftige Kritik an der K 
der Jahrhundertwende eingesetzt hatte, van 
auch das Werk Metzners nicht verschont bliel
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.