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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 148 und 149)

' in der Diskussion neuerer Kunstbemühungen 
öfteren, genauer seit den späten sechziger 
ren auftauchende Begriff „bady-works", zu 
itsch Kärperarbeiten, Werke, die den mensch- 
en Körper als Medium des künstlerischen 
;drucks einsetzen, ist, obzwar aus der heuti- 
I Perspektive nicht ohne mögliche Vorläufer, 
i. Als Vorläufer innerhalb einer Tradition kan- 
itueller Kunst hätten etwa Duchamps „Tan- 
es", Manzoni: signierte Aktmodelle oder die 
drücke weiblicher Akte, welche in blaue Farbe 
aucht wurden, von Yves Klein zu gelten. 
dem breiten Feld neuer künstlerischer Prakti- 
I, welche nur signalartig mit verschiedensten 
mini wie Arte povera, Cancept-art, Behaviour- 
. Aktionskunst oder Performance-art belegt 
rden, welche zumeist nur eine Seite dieser 
inomene charakterisieren, ist auch der Be- 
ff „body-works" oder der von den meisten 
istlern abgelehnte Begriff „body-art" kein Stil- 
iriff, sondern eben nur summarische Zusam- 
nfassung jener künstlerischen Praktiken, wel- 
i physische Aktivitäten, die Sichtbarmachung 
cho-physischer Verhaltensweisen, Aktionen, 
' allem primäre Aktionen des Körpers sowie 
zinflussung des Körpers des Künstlers wie des 
rdells durch Aktionen einschlossen. Der Künst- 
kann sowohl Subjekt wie Objekt seiner künst- 
ischen Handlung sein. Im Hinblick auf die zeit- 
tössische soziologisch-ökonomische Situation 
V1 man dabei einen Grund im Rückzug des 
nstlers auf sich selbst sehen, da hier Verfüg- 
d Kontrollierbarkeit am größten sind. Keines- 
gs können die „body-works" als Rückkehr zu 
er Figuration gesehen werden. Es geht, so- 
1r persänlichste und intimste Gesten und Atti- 
ten im Spiel sein mögen, welche veröffentlicht 
d visualisiert werden, nicht um eine Rückkehr 
einem wie immer gearteten Expressionismus, 
inngleich expressiv betonte Entäußerungstech- 
ren durchaus bei einem Teil der Künstler vor- 
gen. „lt is mare about using a body, than 
tobiographical" (W. Sharp)'. Das Autobio- 
ophische wird distanziert, objektiviert. Wil- 
ghby Sharp, Herausgeber der New Yarker 
iantgardezeitschrift „Avalanctie", nannte seine 
Herbst 1970 erschienene Übersicht vorsichtig 
ody-works" und im Untertitel „a precritical, 
in definitive survey of very recent works, using 
2 human bady or parts thereof". Später er- 
tienene Publikationen wie die des Grozer 
ool" sprechen von „body-language", eine 
Body as Place- 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
Moving in on yseljf, 
5 
l Yves Klein, „Anthropametrie", W60. ANT 50. 
Abdruck auf Papier maroufle, 109 x 74 cm 
2 Vito Acconci, Security Zone. Pier 18, New York; 
i. A persan is chasen a5 rriy guard andlor Opposition 
part . He is specitically chasen. sameone about whom 
my eelings nre ambiguaus, someone I nnrri fully trust, 
2. We are alone together at the far end af the pier 
Im blindfolded, my ears are plugged, my harids nre 
tied behind my back. 
3. I walk araund vtie pier - I attempt to Qütrt assurance 
in walklrig around the pler (puttmg mysetf in the other 
persans control _ testing whether I can trust in that 
contral]. Ttie other persan decides tinw he wants ta 
use itie trust I am farced to have in him. 
4. The piece is designed far aur particular relation- 
shi it tests that relmtiorlship, wovks an n, cari pes- 
sibly imprave it. 
Piece performed whith Lee Jaffe, 
February 2a, 1971. 
(Abb. l, 2 s, S. 49) 
PASES 
Videohpe; Super 8 film, hlnck und 
white; lienly minlllel: Felmnry 1971 
Exteuding my Im! forvurd. full-length. 
in fnom. er me; pnssiug my hlud up Im! 
davm, und back und fonh, in fxont o! 
my hee. ai-nanniiy pniiinu in my um, 
i-epeniinn nie upand-down, kick-And- 
znmn nnnunn, until my band pnnhen im 
nkin. 
A way w hne room: containing 
space-tlking in thc spaice nround the 
body [take n pinne, tuke in n 
pinnei-nringing Lhe pluce to ehe body. 
thruugh uie body, 
Making the spnce pan of wie hody (malt 
n plnce (o: nie body, mnke the body n 
plucet-the body hauntx xpace. spuce 
haunts H12 hody (e wly to develop n 
mspc genrnrei-tne pninner comes huck 
nnn defaces H12 face, chisngeß thc body, 
n wny w establish relational you wntctx 
my iinnn withdrew fmm you, whüe i 
wetch it advlnce in m2; you Watßh m? 
losirig mom, while i cnn watch myselt 
nnining space, bringing it in m9; you los 
my {auch white I inne my Lauch, feel 
myaelf. (I mnke n innnnanny-i lük? n 
baundnry-l make my ltmits-I mnke 
myself.) 
Reasans in move: split myneir in two 
(one pnri ein act in relation w ihn 
renaennien o! nie otherl. 
Der Körper wird nicht mehr nur als physi 
Material allein eingesetzt, sondern gelangt 
hinsichtlich seiner psychologischen, emotior 
und intellektuellen Dimension zum Einsatz. 
Die Amerikaner, es waren vor allem Bruce 
man (der in seiner Arbeit stark von Duchi 
linguistischer Kunstkonzeption ausging), D 
Oppenheim, William Wegman, Dan Grohan 
Vito Acconci, waren in den meisten ihre 
events und performances apostrophierten 
Video, Film oder Fotosequenz dokumenti 
Arbeiten sowohl Subjekt wie Objekt ihrei 
tionen. Es ging um die Identität von Werk 
Prozeß. Dies ist etwa der Fall, wenn sich 
man als Wasserspeier fotografieren läßt, 
nisch auf die Rolle des Künstlers anspie 
wie es auch der Italiener Piero Manzoni vo
	        
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