5D lassen konnte. Die Verabsolutierung der
tlerpersönlichkeit wurde bei ihm wie bei
iamp oder später bei Ben Vautier in dessen
Jtre totale" (1963) ironisch und polemisch
eben. Es ging darum, den Mechanismus bür-
cher und herkömmlicher Kunstdefinitionen
:hte zu machen, die nur das als Kunst gel-
assen wollten, was die Form des gerahmten
es oder der mit einem Sockel versehenen
ik hatte und im Museum ausgestellt wird.
zoni signierte 196i zwei Aktmodelle in grie-
her Pase als „opere d'arte vivanti", fügte
Echtheitszertifikot hinzu und stellte sie aus.
entlich ist hier das Moment der Travestie,
lerlebendigung einer als ideal konzipierten
. Der Italiener Luigi Ontani hat die Pose,
er er sich selbst als Bacchus darstellt, als
iafte Vergegenwärtigung eines idealen
st realisiertt.
Beginn einer registrierbaren Kunstgeschichte
an Künstler immer wieder ihren physischen
psychischen Zustand, ihr Verhalten selbst-
iachtend registriert. Es war dies ein Prozeß
hmender Wahrnehmung vorerst seiner
t, dann seiner Umgebung, dann seiner
t im Verhältnis zu dieser Umgebung und
zßlich und endlich der Beziehung zwischen
und seiner Umgebung. Vor allem der letzte
ich gerät immer mehr in das Blickfeld der
iachtung des gegenwärtigen Künstlers, der
e Umgebung durch das perzeptive System
er Sinne, seines Körpers erfährt. Es geht
er mehr um eine Befragung der Realität,
nur der Prozesse der Außenwelt, sondern
iie Untersuchung der Art und Weise, wie
"e Erfahrung zustande kommt.
ler effektiv gewordene Verlust der Verfüg-
eit über das eigene Leben, über die Summe
r Äußerungen und Eigenschaften, kommt,
lusion der Verfügbarkeit sublimiert, auf den
elneri zurück. Die Illusion der Verfügbarkeit
uziert die Gesellschaft dank der ständig
ichsenden Anhäufung von Konsumwaren,
elber das in unendlich viele Teilungen ver-
te Leben vertreten. Den Verlust der Verfüg-
ait als käuflich und koufenswert zu sugge-
1 ist die Funktion von Ersatzbedürfnissen,
amit zugleich die Illusion der Verfügbarkeit
uzieren. Auf dem Gebiet der Kultur erreicht
landel mit der Ware „Leben" ihre immerzu
allste Sublimierung. Die kulturellen Medien
die Zukunftsmusik der autonomen, ideologi-
9
I0
ll
Günter Brus, „Vienna Walk" [von der Polizei
estoppt). Wien, 1965
Rudolf Schwarzkogler, Aktion, 1965
Günter Brus, Zerreißprobe Aktiansroum I., Mün-
chen, 1970
Hermann Nitsch
Anmerkungen 1-5
unmittelbaren Kärpergefühls, des Verhält
von Erinnerung und unmittelbarer Erfal
von Abbild und Realität. Leben und Kunst
den nicht wie bei Manzoni polemisch i
fiziert, sondern kritisch hinterfragt. Der Kü
versucht die Realität, seine eigene physische
lität, zu befragen, um zu einer neuen Unr
barkeit zu gelangen. Der Künstler realisie
seine Weise, daß der Mensch in einer ihn
fremdeten Welt lebt, in der er die Verfüg
gewalt über sein eigenes Leben verlorer
Aus den Arbeiten werden freilich keine idei
schen, programmatischen Inhalte ableitbar
gesellschaftskritische Eigenständigkeit bev
die Werke durch die bewußtseinskritische
schauung des Bedingungsnexus bestehende
hältnisse.
Andy Warhol war einer der ersten Pop-Kü
(vielleicht auch der einzige), der die Bildpr
tion zugunsten der Dokumentation der Re
aufgab. In seinen frühen Filmen „Eat", „S
„Kiss" ging es ihm um die simple Dokumen
realer Ereignisse, welche frontal, ohne Ver
rung des Kamerastandpunktes aufgenoi
wurden. Gerade der kunstlose, bewußt anc
Aufnahmestil wurde für die Dakumentatio
„Aktionen" wesentlich. „Die Starre befällt
nur das Obiekt und die Kamera, die es
schlingt, sondern gleichermaßen die eigen:
ralisch engagierte Aufmerksamkeit". W:
„Eat" und „Sleep" sind damit Aufzeichni
elementarer Ereignisse, deren Reprodi
durch die Verwendung der frontalen Kamer
der identischen Zeit (Filmzeit und reale Zei
identisch) gesteigert wird. In dem Film ,
1D
steigert die Variation einer Kußszene mit i
selnden Partnern ähnlich wie in Hueblers „l
tion Piece" die Vorstellung vom Kuß in:
griffliche des Küssens. Huebler erreicht durc
Dokumentation (mit Hilfe von Aufnahmen]
schiedener Reaktionen auf seine Auffordi
zu lachen eine Generalisation des Begriffes
chen".
Der verstorbene österreichische Aktionist R
Schwarzkogler redete von einer Kunst de
generierten Erlebnisfähigkeit. „Kunst als f
torium, als Lebensritual. Kunst als Purgat:
der Sinne. Dem zivilisatorischen Begriffs
rinth stellt der Künstler seine idiotisch einfr
Konstruktionen gegenüber. Kunst als Eselsb
zur Wirklichkeit," Emanzipatorische Selbsti
rung und Selbsttätigkeit als Aktion oder Pi