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Volltext: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Gruppe 18, Section 2), zweiter Band, officieller Ausstellungs-Bericht

/. Fundirungen. 
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beim Baue der Voultbrücke über die Rhone angewendet wurde. 
Bei diesen Brücken wurde nämlich auf der Sohle des Schachtes ein 
absperrbarer Raum hergestellt, welcher gestattete, dass die ver 
dichtete Luft über die ganze Sohle wirke und nur durch enge 
Röhren zuströmte, welche Röhren mit ihren Querschnitten nur einen 
Theil der Fläche des Schachtes ausfüllten; was die gleichförmige 
Belastung aber anbelangte, so wurde dieselbe bei diesen Brücken 
ganz verschiedenartig erzielt. Der eiserne Senkschacht bei Kovno 
wurde durch Wasser künstlich belastet, welches die Zuleitungs 
röhren umspülte und auf der Blechdecke jenes Raumes ruhte, der 
die, die ganze Schachtsohle bedeckende comprimirte Luft enthielt ; 
bei der Kehler Brücke und der Voultebrüeke dagegen wurde auf 
diesen Luftkasten sofort das Pfeilermauerwerk gebaut, und es ist 
der Kehler Brückenbau derjenige, bei welchem (errichtet unter der 
Oberleitung des Chefingenieurs Fleur-St. Denis) die erste Anwen 
dung eines Caissons im heutigen Sinne als Luft kästen am 
Fusse des Pfeilermauerwerkes erfolgte. 
Auf diese ungemein wichtigen Errungenschaften in der Kunst, 
pneumatisch zu fundiren, folgten nunmehr verschiedene Neuerungen, 
die bis zum heutigen Tage noch keineswegs abgeschlossen er 
scheinen. — 
Die auf der Wiener Weltausstellung vorhanden gewesenen 
Objecte werden uns Gelegenheit geben, mehrere dieser Neuerungen 
vorzuführen; indess sei hier zum Zwecke der Uebersicht der weiteren 
Entwickelung der Kunst, pneumatisch zu fundiren, schon auf Fol 
gendes hingewiesen. 
An das Frühere anknüpfend ist nun als nächster Fortschritt 
zu verzeichnen, dass man auch bei den eisernen Senkschächte n 
die Bildung eines Caissons, welcher das Mauerwerk trägt und dess- 
halb mit Rippen verstärkt ist, zu dem Zwecke anstrebte, um sofort 
einen gemauerten Röhrencylinder aufbauen zu können, welcher das 
künstliche Senkungsgewicht ergibt. 
Diese Neuerung wurde bekanntlich bei der Brücke von A r- 
genteuil zuerst eingeführt und damit ein Uebergang geschaffen, 
gemauerte Senkschächte vermittelst comprimirter Luft zu teufen, 
wie Solches beim Baue der Parnitzbrücke geschah; denn der Argen 
tinier Pfeiler hatte den Mantel Blechcylinder zur Aufnahme der 
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