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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 148 und 149)

tizen 
 
7: „Far WesW-Exhibition und 
men aus Bulgarien" 
großen Ausstellungsereignissen der Jahre 1974 
1975, „China-AusstelIung" und „Thraker- 
tellung", folgt anfangs 1977 eine große 
erika-AusstelIung" im Österreichischen Museum 
xngewandte Kunst in Wien. 
Veranstalter tritt das Museum of Fine Arts, 
on, auf, unterstützt vom „National Edawment 
'he Arts" und Philip Morris Europe on behalf of 
lbora. Die kulturgeschichtliche Schau, betitelt 
'West - Indianer und Siedler im amerikanischen 
iten", aus Anlaß der 200-Jahr-Feier der USA 
ripiert und veranstaltet, vereint 600 Exponate 
amerikanischen und europäischen Museen. 
gehend von den präkolumbischen Kulturen 
Südwestens der Vereinigten Staaten werden in 
Hauptkapiteln die ersten Kontakte zwischen 
anern und Weißen sowie die Besiedlung des 
rikanischen Westens demonstriert. 
"eiches Spektrum der USA von der Frühzeit bis 
JS 19. Jahrhundert herauf wird aufgerollt. 
AusstelIungsinstrumentarium reicht von 
rauchs- und Kultgegenständen der Indianer, 
rauchsgegenständen, Mobiliar, Waffen, 
ilien und Bücher der Siedler bis zu Ölgemälden, 
hnungen, Aquarellen, Lithographien und 
IEH vor allem auch europäischer Maler sowie 
iinteressanten zeitgenössischen Fotografien. 
tedaktionsschluß ist man bereits unterwegs, um 
Übergabe des Ausstellungsgutes für den 
)ezember 1976 vorzubereiten. Im Museum 
er wird mit Nachdruck an der Fertigstellung der 
rtellungsräume im Neuen Haus gearbeitet, da 
ngängliche Sanierungsarbeiten das gesamte 
eum zum Torso machen, wobei selbstredend die 
ahnten Aktivitäten keinesfalls leiden sollen. 
vorgesehenen Eröffnung der „Far West"- 
bitian am 27. Jänner 1977 steht so gut wie nichts 
llege. Man erwartet von den „Amerikanern" 
n weiteren großen Publikumserfolg, ähnlich dem 
,Chinesen" und „Thraker" und rüstet sich 
entsprechend von seiten der Direktion des 
eums. 
1 Abfassung dieser Zeilen erreicht uns letztlich 
slachricht vom endgültigen Zustandekommen 
' längst proiektierten weiteren bedeutenden 
tellung im Museum: „Ikonen aus Bulgarien." 
inung Mitte Februar 1977 vermutlich. Über 
karren vom 9. bis zum 19. Jahrhundert aus 
arien, die bisher die Stationen Moskau, 
igrad, Warschau, Ostberlin angelaufen haben, 
die VR Bulgarien nun auch in Wien zeigen. 
Seltenheit solcher Exhibitionen Iäßt gleichfalls 
tes Publikumsinteresse erwarten. 
I. netopil 
abrunn-Symposium 
zr iährte sich zum zehnten Male, daß dieses 
erösterreichische Bildhauersymposion stattfand. 
1t sich im Laufe der Jahre zu einem Treffen 
-iteri, bei dem auch andere Künstler 
ahmen, Dichter, Musiker, Fotografen, 
anisten, und das auch von den Bildhauern 
it immer mehr als eine Möglichkeit zur 
estaltung, denn eine Werkstätte für 
slskulptureniaufgefaßt wird. Besonders die 
iner bewiesen ein großes Geschick, den 
ebenheiten des Geländes und der Vegetation 
zrechend Steinformationen zu setzen. 
er waren ein Rumäne, ein Pole, ein Italiener, 
Japaner, ein Bildhauer aus den USA, einer 
Kanada und vier aus Usterreich am Werk. 
bis September 1976) - (s. S. 67, Abb. 22) 
Aachen - Neue Galerie 
Wir können vermelden: Die Neue Galerie ist (innen) 
neu gestrichen worden. Neu darum die Hängung 
von Neuerwerbungen: Beuys, Becher, Darboven, 
Gilbert 8 George, Raysse, Batero, Guttuso, 
Tinguely, Baselitz, Benck. Christa, der 
Verpackungskünstler, in aller Welt: Wolfgang 
Becker zeigte sein Valley Curtain (verhängtes Tal) 
in RiflelArizona. Einen weiteren interessanten Mann 
präsentierte die „Neue" mit Josef Sudek, einem 
Prager Fotografen, der gleichzeitig mit der vom 
10. bis 16. September stattfindenden Kölner 
PHOTOKINA hier vom I1. September bis 
10. Oktober 1976 ausstellte. BOiährig, ist dies die 
erste Personale des seßhaften, profilierten 
Folokünstlers, der „die siebente Seite eines 
Würfels darstellen möchte". Nach und nach 
kommen die Meister dieses Mediums (siehe 
Heinrich Kühn) ans Licht. 40 Jahre Fotografieren 
bedeuten ein Konzentrat fotografischer 
Entwicklungsgeschichte. Das konnte hier anhand 
der mit winzigsten Details angereicherten Kontakt- 
abzüge dieses „langsamen" tüftelnden Meisters 
vor Augen geführt werden. 
(Abb. 1) 
Basel - Art '76 
Vom 16. bis 21. Juni 1976 fand hier die 7. Inter- 
nationale Kunstmesse für Kunst des 
20. Jahrhunderts statt. 300 Aussteller aus 20 Ländern 
sollen dagewesen sein. Die Wiener Galerie 
Peithner-Lichtenfels präsentierte unter anderen 
auf der Art '76 den Wiener Gottfried Höllwarth mit 
Skulpturen in Bronze und Glas. Im Gegensatz zu 
früher zeigte Höllwarths Schaffen hier 
überraschend neue Aspekte. Das beweist seine 
„Koralle". 
(Abb. 2) 
Berlin - Schloß Charlottenburg 
Erstmals zeigte die Volksrepublik China außerhalb 
ihres Riesenterritoriums Arbeiten moderner 
chinesischer Holzschnittkünstler. Professionelle 
Künstler wie künstlerisch aktive Arbeiter und 
Bauern haben Anteil an diesem Kunstzweig. Und 
treten damit in die Stopfen iener großen Meister 
aus den Traditionen eines Hiroshige, Hakusai und 
haben es dabei wahrlich nicht leicht. Bestimmend 
dabei, daß die gezeigten Schöpfungen erst seit der 
Kulturrevolutian entstanden sind. Diese löste starke 
Impulse aus, man bedient sich neuer Techniken. 
Alle Bereiche des chinesischen Menschen, Natur und 
Umwelt, seine Gesellschaft sind künstlerische 
Motivation und Themata. Der heutige chinesische 
Holzschnittkünstler hat dem revolutionierenden 
Aufbruch seines Volkes gemäß einen Weg der 
künstlerischen Selbstfindung vor sich. Leider scheint 
gelegentlich eine Neigung zu übermäßiger 
Schönfärbelei den sonst harten Realismus süßlich 
zu tendenzieren. Als Novum der deutschen 
Kunstszene ist diese Veranstaltung der Berliner 
Festwochen 1976 sehr zu begrüßen, hat doch das 
BOO-Millionen-Reich der Mitte lange genug abseits 
gestanden und nun Wege der Verständigung und 
des Austausches gefunden. 
Bonn - Rheinisches Landesmuseum 
Wie man Kinder bereits von früh an für Kunst 
interessieren kann, beweist das „Rheinische" mit 
seiner Aktivitätenreihe „Kinder entdecken 
Geschichte und Kunst". Differenziert in 
Sieben- bis Zehn- und Elf- bis Vierzehniährige, 
bekamen die wißbegierigen „Kleinen" Einblick in 
die „zwanziger Jahre im Porträt", „Wie wohnten 
die Menschen in der Urgeschichte" oder über 
„Schmuck in der Urgeschichte". Kann sein, daß das 
hier gesund angelegte Bildungskapitaldereinst reiche 
Zinsen trägt. Nachahmung empfohlen, nein, 
erwünscht! In Bonn regiert man nicht nur, 
sondern ist man kulturell stets aktiv, wie das 
Programm des „Rheinischen" beweist: Mit einem 
„Hobby-Festival", mit Ausstellungen, Filmen und 
Lesungen. Der Bogen reicht von Ausgrabungen, 
Restaurierungen, der Archäologie eines Bauernhofes 
bis zu Hölderlin. 
Bozen - Dominikanergalerie 
Anton Hafer und May Hafer-Ottawa, gemeinsame 
Ausstellung eines Künstlerehepaares. Er entscheidend 
von Kolo Moser ausgerichtet, sie in der Glanzzeit 
der „Wiener Werkstätte" für diese tätig. Beide 
Absolventen der Wiener Kunstgewerbeschule. 
Anton Hafer, 1912 Lehrer an dieser, ist vielseitig, 
entwarf Möbel, ist Designer für Textilien und 
Keramik, Plakatkünstler. May Hafer-Ottawa, 
schöpferisch auf dem textilen Sektor, auch in 
Emailarbeiten, schafft vorwiegend in spontaner 
Aktion ohne Entwurf. 
(Abb. a) 
Dortmund - Schloß Cappenberg 
Eine besondere Ausstellung zeigte vom 4. September 
bis 1. November 1976 das Museum für Kunst und 
Kulturgeschichte der Stadt Dortmund mit 
„Riesenholzschnitte und Papiertapeten der 
Renaissance". Wegen ihrer Riesenhaftigkeit kaum 
gezeigt, kaum bekannt, stehen hier Werke großer 
Künstler, wie Dürer, Jakob von Straßburg, Tizian, 
Burgkmair, Hans Sebald Beham. Echte Rarissima, da 
in hoher Auflage gefertigt und innenräumlich 
verklebt, meist mit ihren Bauwerken zugrunde 
gegangen, selten in einzelnen Exemplaren 
erhalten. Christian von Heusinger, Leiter des 
Kupferstichkabinetts im Herzog-Anton-Ulrich- 
Museum Braunschweig, und Horst Appuhn, Schloß 
Cappenberg, machten sich um das Zustandekommen 
der Schau verdient. 
(Abb. 4) 
Düsseldorf - Galerie Vömel 
Mit Silvia Quandt präsentierte man hier vom 
15. September bis 15. Oktober 1976 eine Malerin mit 
erstaunlich prägnanter Eigensprache, frei von 
Fremdeintlüssen. Auf Anhieb über die Grafik 
entschlossen zur Malerei wechselnd, sich als 
Singleton bezeichnend, ist Offensein doch ihr 
künstlerisches Kriterium. Wir nehmen ihr 
magisch-manieriertes Pictorame als eine Welt hin, 
der überraschend frischer Wahrnehmungsgehalt 
eigen ist, die zum Eintreten lädt, zum Verweilen. 
(Abb. 5) 
Faenza - 34. Concorso Ceramica 
Mit einem Riesenaufgebat von 222 Künstlern aus 
38 Nationen mit über 653 Werken zeitgenössischer 
Keramik versammelte sich hier vom 25. Juli bis 
3. Oktober 1976 unter dem Titel „Esposizione 
internazionale della Ceramica d'Arte" die Creme 
der Keramiker aus aller Welt. Dieser 34. Concorso 
internazianale della Ceramica d'Arte contemporanea 
widerspiegelte überaus facettenreich 
die künstlerischen Tendenzen dieser Kunstgattung 
mit uralter Tradition gerade in Faenza. 
Frankfurt - Museum für Kunsthandwerk 
Chinesische Gemälde der Gegenwart unter dem 
Titel „Der Duft der Tusche", sponsared by the 
National Museum of History, Republic of China, 
Taiwan, zeigte man von 21. September bis 
24. Oktober im Karmeliterkloster. 
(Abb. 6) 
FrechenlKöln - Keramian 
Dichtauf mit Ende des 34. Concorso in Faenza 
(siehe oben) folgt in der Galerie für zeitgenössische 
Kunst KERAMION die erste internationale 
Ausstellung „Europäische Keramik der Gegenwart". 
Hier kann man noch bis zum 30. Dezember 1976 
anhand von 350 Exponaten von Keramikern aus 
18 europäischen Ländern, 70 an der Zahl, 
weiterhin alle Strömungen dieses schöpferischen 
Zweiges registrieren. 
Hamburg - Justus-Brinckmann-Gesellschaft 
Eberhard Thost, Iangiähriger Präsident der 
Justus-Brinckrnann-Gesellschaft, feierte am 
21. Juli 1976 seinen so. Geburtstag. Man gab ihm ZU 
Ehren anläßlich der Ausstellungseröffnung „Hanna 
CharageZuntz und Ruth Duckworth - Keramik" 
sowie „MariAnn von Oswald - Lichtobiekte" einen 
Empfang im Museum für Kunst und Gewerbe.
	        
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