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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 148 und 149)

arg Wacha 
zer Öfen im Modell 
ien Aufgaben eines Stadtmuseums gehbrt es, 
ekte zu sammeln, die von Künstlern und 
sthandwerkern des betreffenden Ortes 
:haffen worden sind. Darunter fallen Gemälde 
Plastiken, Grafiken und kunstgewerbliche 
ienstände. Nur in wenigen Fällen haben die 
tdwerker früherer Jahrhunderte ihre Arbeiten 
1 bezeichnet: Die Gald- und Silberschmiede 
ugen Punzen ein, die Zinngießer ihre Marken, 
ferschmiede und Gürtler haben nur sehr selten 
t Signatur angebracht. Mit Glackengießern und 
machern ist man besser daran als mit Schneidern, 
Jstern, Hutern, Riemern, Wagnern u. a. 
den Baumeistern und Maurern, bei Stukkateuren 
Schmieden muß man meist die Rechnungen 
tilfe nehmen, um einen Nachweis über die 
stellung durch einen in der Stadt ansässigen 
ster zu führen. Die Hafner haben in einigen 
en ihr Zeichen an einem besonders wichtigen 
rk angebracht, meist muß aber der Hinweis aus 
echnungen zur Feststellung der Urheberschaft 
ien. Schan im Jahre 1375 wird der Hafner 
hardis de Linca urkundlich genannt. 
len folgenden Jahrhunderten hatte dieses 
verbe in Linz nicht jene Bedeutung wie etwa in 
tr oder Wels. Erst um 1650 wurde der 
Nerpunkt der Hafrier nach Linz verlegt. Eine 
tdwerksordnung muß schon 1491 vorhanden 
tesen sein, 1552 wird die Landesordnung 
:hlossen,1651 konfirmiert. Seit 1756 hatten die 
er Hafner ihre Herberge im Gasthof „Zum 
denen Adler" in der Adlergosse. Nach dem 
rzeichnis der Hafnerknechte" aus den Jahren 
i bis 1700 kamen damals 1320 Gesellen aus 
ichiedenen Orten Usterreichs, aus Deutschland, 
Schweiz, Böhmen, Möhren und Ungarn nach Linz. 
ler kurzen Zeit der obderennsischen 
aständigkeitsbestrebungen, als die Stände ihre 
:htstellung gegenüber den durch den Bruder- 
si entzweiten Habsburgern ausbeuten, da war 
: Sitz bedeutender Vertreter des Handwerks, 
nund Schauinsland (nachweisbar 1582-1595], 
lf Weinzierl (nachweisbar ab 1599, war für das 
dhaus tätig], Leonhard Strengstorffer in 
lsberg (1580-1599). 
weit über die Stadt Linz, ia über 
arösterreich hinausreichende Hauplmeister war 
r Paul Zilpolz, nachweisbar 1582 bis 1589. Sein 
tszeichen war ein Krug mit einem Bolzen 
Barackofen, weiß mit Gold, Gesamthöhe 4,26 rn mit 
Aufsatlplastik, 1711, Ltnzer oder Florictner Meister, 
vielleicht Simon Antholzer ltedenfalls von Anthalzer 
gesetzt). Original im Gobelinzimmer des Stiftes St. 
Florian bei Llnl. Ein in sehr großen Stücken gefertigter 
überschlagener Ofen mit Sockel, angebautem Unter- 
und Oberbau, Aufsatz, Kopfplastik, vier Aufsatzvasen 
und drei Bosreltets. Das mittlere zeigt das alte öster- 
reichische Kaiserwappen, das linke den heiligen Flo- 
rian, das rechte Daniel. An der Vorderseite des Auf- 
satzes die Sannenscheibe van einem Wolkenkranz, dem 
Spruch „Canstancia et Fartitudine" und einem Lorbeer- 
kranz umgeben. Der Sockel ist mormariert, die Ver- 
zterungen, die Basreliefs, Kopfplastik tind Vasen sind 
[auf weißer Schmelzglasurl vergoldet (bronziert). Van 
außen zu hetzen. Modell im Maßstab 1.7. 
Barackafen, grün, Gesamthöhe 4,16 m mit Aufsarzvase, 
1721l22, Linzer Meister Simon Merz [März], Preis 70 fl. 
Original im Dediantzimmer des Stiftes St. Florian bei 
Linz. Elf! lVl sehr großen Stücken gefertigter, über- 
schlagener, frei aufgebauter Rundafen mit angebautem 
Unterbau, Obefbdu, Kuppel und Aufsatzvase oiit eiser- 
nem Fußgestell. Die Verzierungen sind größtenteils 
trei aufgetragen. Blau rüne, opake Glasur. Der Ofen 
wird van außen (Ganä geheizt und ist heute nicht in 
Betrieb. Halzheizung o ne besondere Zirkulation. Heiz- 
raum innen mit Schutzgitter. Modell im Maßstab 1:7. 
Barockaten, Schmelz weiß mit Gold, Höhe 3,52 m ohne 
Aiitsotz, 1721m, Linzer Meister Simon Merz tMarz), 
Zechmeister in Linz 1719 bis 1723. Original im Raten 
Zimmer des Stiftes St. Florian bei Linz. ln großen 
Stücken überschlagener Rundofen mit sparsamer Ver- 
zierung (vergoldet). Halzsackel mit Metalluftgitter. Aut- 
satzplastik Halz, vergoldet. Von außen zu heizen. Ma- 
dell im Maßstab 1:7. 
Barackaferi, resedclgrün tperltorbigt, Gesornttirstie 4,26 rii, 
1734, Linzer Meister Johann Georg Mayr, Preis iis fl. 
Original irn Tufellimmer des sttttes st. Florian bei 
Linz. Großer Rondofen (Durchmesser 1,70 in) rnit vor- 
gezogenen Lisenen, so daß dadurdi ein fast eckiger 
Eindruck hervorgerufen wird. In sehr großen Stücken 
gearbeiteter, überschlogener Ofen mit aufgesetzten 
Leisten und Verzierungen, z, T. Ausfarmlinge. Sehr 
schöne perlgrüne Glasur, Aufsatzvase. Der Ofen ist 
aul viele schlanke Eisenfüße gestellt. Van außen zu 
heizen. Modell im Maßstab 1:7. 
 
1 
Die 
folgenden neun Modelle stammen von Ferdinand 
Slrassers 
1 
Renaissanceafen von gelber Grundglasur nnt sied, 
Grün und Weiß, Gesamthöhe ca. a,2s m, Linzer Meister 
Paul Zilpalz, Original im Scttlaß Eferding, ou. ein in 
großen (geformten) Teilen gebauter Ofen, reich ver- 
ziert, mit angebautem Unterbau, Oberbau und Gale- 
rie, oiit Eisentüße gestellt. von oiißen zu heizen. 
Modell im Maßstab 115. 
2 Renatssanceoten, grün, bunt, sesonitnotie 
um 1580, unzer Meister POUl Zilpolz, Zecl 
der Hafner lh Linz 1582-1589, Original 
im Prülalensaal des niederasterreichischen Lan 
zu Wien, seit Verlagerung verschollen. Der 
ergibt sich aus dern Schild mtt der Hausmarke 
an den vier Giebelseiten des Ofenaufsatzes. 
großen Stücken (geformten Teilen) gebauter o 
angebautem Socket und Unterbau, Oberbau, 
und Vase. Grundglasur grün, bunte, halbtran: 
Halnerglasuren und Schmolzwetß. oten van 
heizbar, Madell im Maßstab w. 
Zur Ausstellung „Ofenmndelle und Keramikt 

	        
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