it worden, der keine Aussicht auf Erfolg
i. Doch aber ist er ein Zeichen für eine Ab-
die nicht nur er, sondern auch manch an-
in Italien vertraten: den Anschluß an die
tzende" Zeit der römischen Republik zu ge-
en.
rend des folgenden Jahrhunderts wurde
orenz, das gänzlich unter dem Einfluß der
erlichen Familie der Medici stand, die Reno-
i der Antike im Sinne einer Erneuerung der
schen Republik in all ihrer Größe und Weite
illen Kräften versucht. Die studioe humonio-
die durch das ganze Mittelalter hindurch
betrieben wurden, ohne aber großen Erfolg
iringen, gewonnen an grundlegender Be-
ing. Dante, Petrarca und Boccaccio waren
ersten Humanisten, die ihre Überlegungen
auf die Umsetzung und Neuformulierung
en Gedankengutes oufbauten und dadurch
reitere Entwicklung einleiteten. Dem kam in
n vor allem zugute, daß Konstantinopel und
"ömische Reich des Ostens in die Endphase
verzweifelten Existenzkampfes eingetreten
n. Die Hoffnungslosigkeit dieses Kampfes
von vielen Mächtigen Europas, zum Teil auch
den Medici, ohne Mitleid und ohne Unter-
mgsabsicht mitangesehen worden. Ein gra-
feil der Bevölkerung Konstantinopels, dar-
bedeutende Gelehrte, verließ daraufhin
'leimat und floh nach Italien.
ohl das Ostreich in seiner letzten Phase wei-
an der Antike entfernt war als das sich dem
n von der heilen Welt der Antike hinge-
e ltalien, wurden iene Flüchtlinge begeistert
len italienischen Humanisten aufgenommen,
e ihnen die unmittelbare Tradition zu der
wischen Welt und zur griechischen Sprache
iten.
teste der antiken Welt, an die man in Flo-
und den anderen italienischen Zentren an-
ßen wollte, waren alle spütrömisch. Die
itung der griechischen Philosophie und Dich-
konnte man im wesentlichen nur durch die
mg römischer Autoren, wie etwa der des
o. Auch der scholastische Aristotelismus des
zhrhunderts war mehr auf arabische denn
iriechische Tradition aufgebaut. Nun aber
ie griechische Welt durch ihre letzten Nach-
n direkt in Erscheinung. Sa konnten Lehren
Dieci libri delharchitettura di M. Vitr. tradutti
cammentati da monsignore Barbara. Venezia
::rcolini,1556.in-fol. mit Holzschnitten. G lll12
irelli Saraynae Veronensis leg. Doct. De Ori-
ne et Amplitudine civitatis Veranae. Die Arena
Verona. E II 12
und Werke von Manuel Chrysolares, Gemistos
Plethon und Kardinal Bessarian starke Wirkung
auf den Humanismus Italiens ausüben. Begünstigt
wurde diese fruchtbare Einflußnahme ohne Zwei-
fel durch den systematischen Forschungsdrang
der Humanisten, die davon überzeugt waren,daß
man alles unternehmen muß, um die Welt, die
man als Vorbild nehmen will, auch genau zu
kennen. In diesem Sinne wurden Manuskripte in
verschiedensten Bibliotheken gesucht, studiert und
kommentiert. Die griechischen Gelehrten aus
Konstantinopel wirkten vielfach als Lehrer,zumin-
dest als Lehrer der griechischen Sprache. In die-
sem Sinne gründete Manuel Chrysolares 1436 die
erste Humanistenschule in Florenz, und Cosimo
il Vecchio 1459, angeregt durch den griechischen
Platoniker Gemistos Plethon, die platonische Aka-
demie. Unter Lorenzo il Magnifico erreichte iene
zur Zeit des Wirkens der Gelehrten Marsilio Fi-
cino und Pico della Mirandola ihren Höhe-
punkt.
Die Bewegung aber erschöpfte sich keineswegs
in der Erforschung und Kommentierung antiker
Autoren allein. Ihr für die Nachwelt wohl ein-
drucksvollstes Ergebnis liegt vielmehr im Bereich
der Architektur und der bildenden Kunst. Schon
Boccaccio stellte fest, daß der Maler Giotto am
Beginn des 14. Jahrhunderts „die Kunst wieder
ans Licht geholt hätte, die viele Jahrhunderte be-
graben gewesen war" (Decam. 6. Tg. 5. Nov.).
Was für Giotto wohl ein gefühlsmäßig gewonne-
ner Anschluß an die noch vorhandene spätantike
Tradition war, wurde van den großen Meistern
des frühen Quattrocento mehr in das studien-
mäßig erworbene Bewußtsein von der alten Welt
gehoben. Die Leistungen des Architekten Brun-
nelleschi, des Malers Masaccio und des Bild-
hauers Danatello regten Leon Bottista Alberti
dazu an, in der Widmung seines Traktats über
die Malerei an Brunnelleschi aus dem Jahre 1435
zu sagen, daß in ihnen ein Geist lebt, der zu je-
der rühmlichen Sache fähig ist und der durchaus
keinem der Alten, wie berühmt er auch in diesen
Künsten gewesen sein mag, nachzusetzen ist.
So wie Danatello um 1440 in einem Medaillen,
das van einem bronzenen Jünglingskopf getra-
gen wird, das platonische Seelengleichnis nach
Leonardo Brunis Übersetzung in ein Bild um-
setzte, so wirkten in den Werken der über alles
bedeutenden florentinischen Architekten die neu-
aufgefundenen Lehren Vitruvs weiter. Als am Be-
ginn des 15. Jahrhunderts Pioggio Bracciolini in
der Klosterbibliothek von St. Gallen auf seiner
Suche nach antiken Autoren ein Manuskript der
zehn Bücher über die Architektur von Marcus
Vitruvius Pollia entdeckte, gelang ihm ein Fund
von weltweiter Bedeutung. Vitruv hatte im Heer
des Augustus gedient und war wohl mit Lager-
befestigungen und Brückenbauten befoßt gewe-
sen. Einmal baute er sogar eine Basilika in Fa-
num. Als alter Mann schrieb er seine Erfahrungen
auf und widmete sein Werk dem Kaiser. Das
Werk blieb erhalten, Abschriften sind aus dem
3. und 5. Jahrhundert nachweisbar. Die älteste
erhaltene Abschrift stammt aus der Kanzlei Karls
des Großen. Durch die Entdeckung Bracciolinis
erhielt die Arbeit besondere Wirksamkeit. Schon
1486 erschien die erste Ausgabe in Druck und
1511 die erste illustrierte Redaktion. Van da an
wurden die Bücher des Vitruv, die die gesamte
römische Architektur der augusteischen Zeit um-
fassen, in alle europäischen Sprachen übersetzt
und in verschiedenen illustrierten Ausgaben her-
ausgegeben. Alle bedeutenden Architekten der
folgenden Jahrhunderte haben das Werk be-
nützt und selbst in Analogie dazu „Bücher über
die Architektur" verfaßt. Sa Leon Battista Alberti,
Sebastiano Serlio, Giacomo Vignola, Andrea
Palladio, Vincenzo Scamozzi und Nikolai Gold-
mann. Die große Wirkung Vitruvs aber bestand
darin, daß keiner seiner „Schüler" auf die Idee
kam, die beschriebenen Bauten nachzuahmen,
sondern nur mit Hilfe der Lehren Vitruvs die
technischen Überlegungen der Römer gelernt und
erfaßt wurden, um neue Farmen daraus zu ge-
winnen.
Es ging überhaupt allen Humanisten, angefan-
gen von den Gelehrten, Philosophen und Dich-
tern bis zu den Künstlern, niemals um Nach-
ahmung, sondern stets um Nachfolge.
Wie der richtungweisende Roman des Francesco
Colonno, die Hyperotomachia Poliphili ohne an-
tike Voraussetzung nicht möglich ist, aber doch
ein neuartiges Werk darstellt, sowohl im Konzept
als auch der Ausführung nach, so sind die Bau-
werke des 15. bis 18. Jahrhunderts ohne Vitruv
nicht denkbar, nie aber wurde eine Kopie unter-
nommen. Bromante etwa bekam von Papst Ju-
AMpuiri-aiziinrvm m
tDRO noiimo srrvM.
u 171119)"
pi-i