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neuen Bezeichnung „erwöhlter römischer Kaiser"
das Kaisertum zum bloßen Titel.
Entsprechend dieser Entwicklung gelangte aber
der Papst immer mehr in die Rolle des höchsten
Herrn der christlichen Welt und damit zur Nach-
folge noch den römischen Kaisern. Zur Entschei-
dung kam diese Entwicklung unter Julius ll.
Signifikant für die neue Situation sind die bei-
den bekannten Ereignisse, die Errichtung einer
monumentalen Papststatue in Bologna und deren
Zerstörung durch Maximilians Truppen, wie die
durch einen Brief belegte Absicht des Kaisers,
sich zum Papst wählen zu lassen. (Siehe dazu
meinen Aufsatz...)
Die Heranziehung des Vorbildes römischer Impe-
ratoren war bei dem sehr kriegerischen Julius
sehr stark; so unternahm er es auch, mit Hilfe
des seit kurzem in Rom lebenden Donato Bra-
mante, „römische" lmperialarchitektur einzulei-
ten. Die grundlegende Neuerung dieser Über-
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legungen im Vergleich zu ienen des vorausgehen-
den Jahrhunderts bestand in der Hinwendung
zum imperialen Gedanken, den man aus einer
Epoche der Antike - nämlich der römischen Kai-
serzeit des 1. bis 3. Jahrhunderts - bezog. ln er-
ster Linie an der Architektur iener Zeit, aber auch
an den Triumphreliefs und literarischen Zeugnis-
sen der Kaisergeschichte wurden das neue Ge-
dankengut und die neue Konzeption gebildet.
Die Faszination, die von den römischen Kaisern
ausging, steigerte sich in den folgenden Genera-
tionen und Pontifikaten immer mehr. Ange-
strebt war nicht mehr eine „heile" Welt, sondern
eine triumphierende.
Um das zu verwirklichen wurde der große Plan
gefaßt, mit Aufwendung ungeheurer Mittel die
Stadt Rom innerhalb der noch bestehenden Aure-
lianischen Mauer des 3. Jahrhunderts, die immer-
hin eine Gesamtlänge von 27 Kilometern hat,
neu aufzubauen. Pirro Ligorio erstellte einen et-
mit der Restaurierung der Diokletians-Therr
und stiftete in diesen eine Kirche und ein Klos
Sixtus V. und Clemens Vll. errichteten lange S
ßenzüge, die einzelnen Hügel der Stadt verl
dend, und ordneten die Aufstellung von get
denen Obelisken und Säulen auf den Plätzen
Wie römische Kaiser riesenhafte Thermen
das Volk erbauen ließen, so stifteten die ne
päpstlichen „Imperatoren" riesige Kirchen für
Volk, deren prunkvolle Innenräume nach c
System der Thermensöle gebildet waren: ll Gr
S. Andrea della Valle, S. lgnazio und viele m1
nicht zuletzt das Langhaus von St. Peter, das
Auftrag Urbans Vlll. von Carlo Maderno geh
wurde. Den Höhepunkt aber schuf Giovanni
renzo Bernini mit dem kaiserforumähnlichen
tersplatz unter Alexander Vll. und Clemens
Die Frage des Vorbildes bei all diesen Bauv
ken ist einzusehen. Schwieriger ist es, der Fr
nach Nachahmung und Kopie nachzugehenÄ
glichen mit den Überlegungen der Rinas
greift der kopistische Zug von Einzelheiten
die Gesamtkonzeption über. Borrominis Fass
von San Carlo alle quattro fontane gleicht
wörtlich den Grabfassaden von Petra, wie c
die Grundrißlösung seiner Kirche San lvo v
gehend der des Kuppelsaales der Villa Hadri
bei Tivoli entspricht. Berninis Petersplatz gle
dem Forum von Gerasa. Die bedeutendste l
bildrolle aber kommt den römischen Kaisert
men zu, durch ihre Verwendung für die r
Konzeption der Kirchenrüume, die als toni
überwölbte Säle mit Nebenröumen und anscl
ßendem Kuppelraum gebildet wurden. Tep
rium und Caldarium werden hier - ohne sie s
visch zu kopieren - als Vorbild genommen.
geht so weit, daß man bei Michelangelos Ac
tierung des großen Saales der Diokletians-T
men kaum mehr unterscheiden kann, was I
3. und was dem 16. Jahrhundert entstammt.
Weniger die Literatur, wie etwa Vitruvs W
gibt hier den Ausschlag, als vielmehr die tats
lich vorhandenen Geböudereste. Die bisher i
kaum bearbeiteten römischen Bildwerke wei
studiert, gezeichnet und kopiert. Obwohl in t
dem das Vorbild viel stärker zur Nachahrr
herangezogen wurde als in den Jahrhunde
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