in wenigen erhaltenen Beispielen der Innen-
ektur des Jugendstils gehört die Gülden-
ier im Rathaus zu Bremen, die im Jahre
nach den Entwürfen von Heinrich Vogeler
zführt wurde. Doch ist dieser Raum so gut
Jnbekannt geblieben und von der inter-
nalen Forschung, die sich seit einigen Jah-
lem Jugendstil zuwendet und in ihm eine
intscheidenden Wurzeln für die Kultur der
nwart erkannt hat, bisher übergangen wor-
ln den Darstellungen von Ahlers-Hester-
, Schmalenbach, Michalski, Pevsner, Len-
und Tschiudi-Madsen taucht der Name Va-
überhaupt nicht auf.
nen 1952 erschienenen Lebenserinnerungen
bt der Künstler über die ihm vom Senat der
Bremen anvertraute Aufgabe: „Der Senat
tansestadt hatte beschlossen, die Ausstat-
der alten Güldenkammer im Rathaus von
xusführen zu lassen. Die Güldenkammer
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war ein ziemlich großer Raum, der sich innen
van der vorderen Giebelfront in den großen
Ratssaal hineinbaute. An der Außenseite des
Raumes, dem Saale zu, führte eine Wendel-
treppe in einen oberen Raum. Das Ganze trug
eine äußerst reiche Schnitzerei von Lüder von
Bentheim aus dem 17. Jahrhundert aus tief-
schwarz nachgedunkeltem Eichenholz. Der Innen-
raium war seit Menschengedenken kahl und nur
mit ein paar Stühlen und einem verbrauchten
Tisch ausgestattet. Ich stattete die Güldenkamrner
so aus, daß der reichgeschnitzte äußere Rahmen
beim Öffnen der schweren geschnitzten dunklen
Eichentür einen warmen heiteren Gegensatz fand
in der Farbigkeit glattpolierter Hölzer, deren
Vertäfelung wenig profiliert war, aufgeteilt durch
Pilaster, die Rundbagen trugen aus kaukasischem
Nußbaumholz, mit hellem Birken- und schwar-
zem Ebenholz eingelegt. Die Kapitelle der fla-
chen Pilaster ließ ich aus vergoldeter Bronze
flach plastisch ausführen. Alle Dekorationsma
entwarf ich in den Farmen phantastischer Re
mit wogendem Gefieder, so auch die aus A
sing getriebenen Beleuchtungskörper. Der ol:
Teil der Wände über der Paneelierung wurde
einer reichen Ledertapete nach meinem Entv
bedeckt."
Eine Reihe von Vorzeichnungen und direl
Vorlagen für die Handwerker befindet sich
Besitz der Kunsthalle Bremen und ermögl
Vergleiche zwischen Entwurf und AUSfÜltFL
Es handelt sich um "I3 Zeichnungen für Kapite
17 Vorlagen für die lntarsien der Wandtöfeli
eine Zeichnung für die Vogelarnamentfarm
Türgriffs, eine für den Kaminaufsatz, eine für
Rosenornamentik der Ventilatorumrahmung, z
Zeichnungen für einen Ornamentfuß und ei
Wappenentwurf für die Stuhllehnen, also ins
samt 36 Zeichnungen. Der Farbakkard die
Blätter besteht aus Rotbraun, Gelb und Schwi