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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXII (1977 / Heft 150)

Für den Kunstsammler P{ 
 
 
Wiener Kunst- und Antiquitötenmesse 1977 
Unter den internationalen Kunst- und Antiquitäten- 
messen hat sich die Wiener Veranstaltung im 
Messepalast einen festumrissenen Platz 
erobert. Die von Beginn an festgelegten Qualitäts- 
kriterien brachten es mit sich, daß die 
alliöhrliche Veranstaltung des Wiener Gremiums 
zu einer weltweit anerkannten Leistungsschau des 
österreichischen und speziell des Wiener Kunst- 
handels wurde. 
Die Leitung des Messeausschusses lag bis zum 
Voriahr beim nunmehrigen Bundesgremialvorsteher 
Kzr. Dr. Wolfgang Hofstötter. Seine neuen Aufgaben 
machten es notwendig, die Leitung des Messe- 
ousschusses in andere Hände zu legen. 
Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde nun 
mir Überantwortet. 
Ich sehe - den neuen Konstellationen Rechnung 
tragend - einige Möglichkeiten, die Messe für die 
Zukunft noch attraktiver zu gestalten. Hat sich dach 
auch innerhalb des Messeausschusses die Meinung 
konstituiert, daß eine Erweiterung in Zukunft 
wünschenswert ist. Die ersten fünf Jahre waren 
Jahre der Prafilierung. Sie dienten dazu, der 
Institution „Wiener Kunst- und Antiquitötenmesse" 
dieienige Basis zu schaffen, die unumgänglich 
notwendig ist für ein gutes und alle Teile 
zufriedenstellendes Gelingen. Nun, nachdem diese 
Basis langsam wachsend und gesund geschaffen 
wurde, scheint es allen Beteiligten an der Zeit, 
die nächsten Schritte zu unternehmen. 
Wir wollen die Messe bunter, vielschichtiger und 
zugänglicher gestalten. Oberstes Kriterium bleibt 
iedach nach wie vor die höchstmögliche Qualität. 
Wir alle sind uns einig - und wissen uns damit mit 
der österreichischen Höndlerschaft einer 
Meinung -, daß nur eine nach strengen Maßstäben 
eingerichtete Messe als Visitenkarte des 
österreichischen Kunsthandels fungieren darf. 
Trotzdem - und dies möchte ich besonders betonen, 
darf diese Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse 
kein „Exklusivplatz" der großen Händler sein. 
Das Potential des heimischen Kunsthandels ist über 
die Maßen groß und soll nun im Rahmen der 
iöhrlichen Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse 
einen adäquaten Platz nach außen hin finden. 
Folgendes wurde bis ietzt vom Messeausschuß 
unternommen. Nach der Neukonstituierung des 
Ausschusses, dem nun auch Vertreter der iüngeren 
Händler angehören, wurde beschlossen, die Messe 
auf eine möglichst breite Basis zu stellen. Im 
Anschluß an eine vorläufig befriedigende Lösung 
des Raumproblemes wurden alle Wiener und die 
messeinteressierten Kollegen in den Bundesländern 
angeschrieben und aufgefordert, sich an der 
heurigen Messe zu beteiligen. Die neue, strenge 
Messeordnung nimmt volle Rücksicht auf das breite 
Spektrum des heutigen Kunsthandels und läßl auch 
dem „kleineren" Händler die Chance, sich unter 
Beachtung der Messekriterien erfolgreich an der 
Wiener Kunst- und Antiquitätenmesse zu 
beteiligen. Die zahlreich eingegangenen 
Anmeldungen sind vielversprechende Indizien für 
ein abwechslungsreiches, breit getöchertes und 
hohen Ansprüchen gerecht werdendes Programm. 
Die neue Ausstellungsordnung, die Ausweitung des 
Ausstellungsgutes auf heute bereits institutionalisierte 
Sammlergebiete (Jugendstil, Art Deca etc.) und 
eine effizientere Jury, die neu - und nur aus 
fachlichen Gründen - gewählt wurde, sollen eine 
über die Grenzen Usterreichs hinaus leistungsfähige 
Messe garantieren, eine Messe, die federn Sammler 
die überraschenden Möglichkeiten des 
(Fortsetzung Seite 45) 
42 
Gesehen im Kunsthandel 
1 Johann Christian Brand (Wien 1722-1795) 
„Parklandschaft mit Staffage", voll bezeichnet 
,Brand fecitÄ UllKupfer, 77 x 96 crn 
L. T. Neumann, ehem. K. u. K. Hof-Kunsthandlung 
A-1014 Wien l, Kohlmarkt 11 
2 Engel, oberösterreichisch, um 1700, Höhe 60 cm 
Reste der originalen Polychromierung 
Ehem. Sammlung Schütz 
Wolfgang A. Siedler - Antiquitäten 
A-1010 Wien 1, Spiegelgasse 3 
3 Eckfauteuil, Frankreich, 1. Hälfte 18. Jahrhundert 
Friedrich Kratschmann Antiquitäten 
A-1010 Wien 1, Spiegelgasse 15 
4 Alpenländische Hodizeitstruhe, 1B. Jahrhundert 
Zirbenholz, geschnitzt und bemalt 
Hotgalerie Dr. Wolfgang Hofstätter 
A-1010 Wien 1, Spiegelgasse 14 
5 Barock-Relief, flämisch, 18. Jahrhundert 
Allegorie auf Kunst und Wissenschaft 
Nußholz, 90 x 160 cm 
Reinhold Hofstätter, KunsH-Kunstgewerbe 
A-1010 Wien 1, Doratheergasse 15 und 
Bräunerstraße 12 
6 Tafel-Aufsatz, Halitsch, um 1770, Höhe 19,5 cm 
Czeslaw Bednarczyk, Kunst + Anitiquitöten 
A-1010 Wien 1, Doratheergasse 12 
7 Sigmund l'Allemand (1340-1910), „Attackierende 
Österreicher (lsonzo?)". Sign. und 1895 (?) datiert 
AquarelllKohle auf Papier, 32 x 43 cm 
Galerie Krugerstraße 12 
A-1010 Wien 1, Krugerstraße 1 
0 Hans Frank, Vitrine, Entw.: 1947. Massiv und 
furniert verarbeitet. Glastüren. H 170, L 90, 
T 30 cm 
galerie am graben, inge asenbaum 
„kunst des 20. iahrhunderts" 
A-1010 Wien 1, Graben 7 
Auktionen 
Dorotheum Wien 
614. Kunstauktion, 30. November - 3. Dezember 1976 
9 Lucas Cranach d. A. (1472-1553) 
„Mariahilfbild", rechts oben sign.: gefiederte 
Schlange, nach 1537. 
OllHolz, 20 x 15,3 cm (Kot-Nr. 19) 
Taxe: S 250.000.- 
Erlös: S 900.000.- 
10 Spätgotische Lindenholzreliefs, Anna Selbdritt 
(Mitte, Kot-Nr. 293), hl. Rochus 
(links, Kat.-Nr. 294), hl. Antonius Eremita 
(rechts, Kat.-Nr. 295) mit Polychram- und 
Goldfassung, alle von Jörg Syrlin d. J., Ulm, 
um 1520 
Taxen: S 140.000.-, 90.000.-, 90.000.- 
Erlöse: S 200.000.-, 280.000.-, 300.000.- 
11 Albin Egger-Lienz (1869-1926), „Der Unteregger 
und die Rattin", 1910. Zu Schönherrs 
„Glaube und Heimat". Sign. TemperalLeinwandl 
Karton, 60x 64,8 cm (Kot-Nr. 1196) 
Taxe: S 45.000.- Erlös; S 100.000.- 
Kunsthaus am Museum, Köln 
Auktion 69, 10.-13. November 
12 Tonvase, um 1900. Sign. Langer, H 56 cm 
Erlös: DM 1600.- 
13 Kranenkännchen, Meißen, um 1740-1750 
H 16,5 crn 
Erlös: DM 3500.- 
Kunsthaus Lempertz, Köln 
554. Auktion, Ostasiatische Kunst, 12. November 1976 
14 Japanischer Forbholzschnitt von Kitagawa 
Utamaro 
Erlös: DM 12.500.- 
556. Auktion, Moderne Kunst, 3. Dezember 1976 
15 Emil Nalde (1867-1956), Doppelbildnis hinter 
Blumen, sign., 39 x 27 cm 
Taxe: DM 40.000.- 
Galerie Koller, Zürich 
Auktion 3612, 12. und 13. November 1976 
16 Georges Rouault (1871-1958), 
„Grotesque. Cirque", um 1938, UllPapierlLein- 
wand, u. rechts sign., 53 x 73 cm (Kat.-Nr. 5166) 
Taxe: sFr. 140.000.- n 
Bildfolge 1-16 
 
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