Für den KunstsammlerlVaria
Internationale Auktionsvorschau
(Auszug Ill1977)
17.118. Mai Brüssel - Galerie Moderne
Gemälde, Möbel u. a.
Berlin - Galerie Bassenge
Gemälde, Möbel u. a.
Köln - Kunsthaus Lempertz
558. Auktion, Moderne Kunst
Gemälde, Aquarelle, Plastik
Originalgraphik
Berlin - V. Westphal KG
Gemälde, Graphik, Möbel u. a.
Berlin - V. Westphal KG
Gemälde, Graphik, Möbel u. a.
Köln - Kunsthaus Lempertz
559. Aktion, Ostasiatische Kunst,
China, Japan, Südostasien
Wien - Darotheum
616. Kunstauktion
Gemälde, Graphik, Skulpturen,
Asiatica, Waffen, Jugendstil
Köln - Kunsthaus am Museum
72. Auktion, Alte Kunst
Luzern - Galerie Fischer
Gemälde, Graphik, Waffen u. a.
Brüssel - Galerie Moderne
Gemälde, Möbel u. a.
München - Neumeister KG
Antiquitäten, Gemälde, Graphik,
Skulpturen, Möbel, Teppiche
22.-24. Mai
25. Mai
27.728. Mai
3.l4. Juni
B. Juni
14.-17. Juni
14.-16. Juni
17.-22. Juni
21122. Juni
29.130. Juni
Köln, Kunsthaus am Museum
Aus dem reichen Auktionsangebot des Kunsthauses
am MuseumlCarola von Ham zwei Obiekte:
Kinderhalbhornisch im Stile der 2. Hälfte des 16.
Jahrhunderts. Polen, 19. Jahrhundert [Schätzpreis
DM 3000-).
Joseph Karl Stieler (1781 Mainz-1858 München),
„König Oskar von Schweden" [Schätzpreis
DM 8000-)
18. Schweizer Kunst- und Antiquitäten-
messe in Basel
Bei Redaktiansschluß kamen uns letzte
lnformationen von der Vorbereitung der Basler
Messe zu. Entgegen allen bisherigen Befürchtungen
meldete man aus Basel ein erstmaliges Ansteigen
der Aussteller über die fünfziger Grenze. Demzu-
folge mußte man die Galerie der Halle 8 mitein-
beziehen. Hauptangebot der Messe: Bilder und
Stiche sowie Antiquitäten aus Silber, Zink, Glas,
Porzellan, Fayencen, Uhren und Möbel. Umfangreich
der Anteil von Kunstwerken der Antike sowie der
außereuropäischer Kulturen. Wie auf der Wiener
Kunst- und Antiquitätenmesse hatte auch Basel
im Voriahr versuchsweise einen Stand für junge
Sammler eingerichtet, der sich als erfolgreich
erwies. Daher auch heuer wieder die Einrichtung
eines Jungsammlerstandes. Eine kulturelle Sonder-
schau, heuer vom Basler Kunstmuseum gestaltet,
zeigt Skizzen und Gemälde des Schweizer Malers
Frank Buchser (1828-1890). Auch in Basel vermerkt
man es als eine der positiven Folgen der Rezession,
daß alle iene Spekulanten ausgeschieden scheinen,
die in den Jahren des Booms mit exorbitanten
Preisen Unruhe in die seriöse Abwicklung des
Kunstmarktes brachten. So scheint sich auch für
die Wiener Messe, die heuer später als sonst ihre
Pforten öffnen wird, der gute Aspekt zu zeigen,
daß sich der Kunst- und Antiquitätenhandel wieder
auf echte Sammler und Liebhaber der schönen
Obiekte aus Kunst und Kunstgewerbe einstellen
kann.
Nach dem Tode von Dr. Paul Fischer, der seit dem
Jahre 1959 der Basler Messe, also seit ihrer
Gründung, als Präsident verstand, hat nun Prof.
Herbert Cahn aus Basel dessen Amt übernommen.
Auch dieser gehört seit 1959 dem Vorstand an und
hat als Vizepräsident namentlich in den letzten
Jahren sehr aktiv an deren Gestaltung mitgewirkt.
l. netopil
Wien, Kunsthandlung Stefan Asenbaum
Neben der Vertretung moderner Kunst hat sich
G. St. Asenbaum iun. auch dern Kunstgewerbe
verschrieben. Wir zeigen ein interessantes Obiekt:
Silberservice, vierteilig, Frankreich um 1925.
Wien, Galerie Krugerstraße 12
Eine Studie von Anton Hanak (1875-1934) betitelt
sich „ErgriffenheiW. Um 1916117 entstanden, ist
sie aus Gips, bemalt und 84,5 crn hoch. Sie stellt
ein Entwurfsmadell für den Winkelsdorfer Ofen,
3. Fassung (Landhaus Primavesi) dar. n.
Bundesministerium für Wissenschaft
und Forschung
Besucherstatistik 1976 der Bundesmuseen
Kunsthistorisches Museum,
Hauptgebäude 316.116
Waffensammlung,
Sammlung alter Musikinstrumente und
Museum österreichischer Kultur 47.406
Wagenburg 154.570
Weltliche und geistliche Schatzkammer 264.417
Neue Galerie in der Stallburg 19.346
Naturhistorisches Museum 146.739
Museum für Völkerkunde 71.262
Graphische Sammlung Albertina 76.841
Österreichische Galerie 198.583
Museum für Volkskunde,
Hauptgebäude 9.021
Ursulinenkloster 632
Österreichisches Museum
für angewandte Kunst 34.206
Gemäldegalerie der
Akademie der bildenden Künste 7.523
Museum des 20. Jahrhunderts 33.034
Technisches Museum 174.131
Ethnographisches Museum,
Schloß Kittsee 13.356
Zusammen: 1,597.183
Museum des 20. Jahrhunderts
Derzeit läuft hier bis zum 24. Juli 1977 die
Ausstellung „Neue Sachlichkeit und Realismus -
Die Kunst zwischen den Kriegen", die der Malerei
der zwanziger und dreißiger Jahre gewidmet
ist. Namhafte Museen haben nach Wien eine Reihe
bekannter Werke von Otto Dix, Georg Gross, Carl
Großberg, Franz Radziwill, Rudolf Wacker, Erich
Wegener, de Chirico, Picasso, Magritte und von den
Amerikanern Charles Sheeler, Stuart Davis, Edward
Happer zur Verfügung gestellt.
Alfred Gerstenbrand 1'
Seine Persönlichkeit war unlösbar mit den Zeit-
schriften „Muskete" und „Simplicissimus" verbunden.
Anfang des Jahres verstarb der bekannte Maler
Prof. Alfred Gerstenbrand im hohen Alter von 96
Jahren. ln Wien geboren, wandte er sich früh
der Malerei zu, war Schüler von Myrbach. Was
wenige wissen, er war auch Staatsbeamter in der
dem heutigen Wiener Zentralbesoldungsamt vor-
angegangenen Staatsschuldenbuchhaltung in der
Singerstraße. Da begann er auch zu zeichnen
und entwickelte sich alsbald zu einem der bekann-
testen Karikaturisten seiner Zeit. Mitglied der
Wiener Secession vorerst, trat er später in das
Wiener Künstlerhaus über, wurde dessen Ehren-
mitglied. Zu seinen Freunden zählten unter
anderem Kolo Moser, Schiele, Kokoschka, Klimt
u. a. Gerstenbrand war auch begeisterter Reisender
durch ganz Europa und später auch häufig in den
USA. Jede dieser Reisen brachte ihm reiche Bild-
ausbeute, die er später verarbeitete. Ab 1944 zog
es Gerstenbrand in sein schon immer geliebtes
St. Gilgen am Walfgangsee, wo er das letzte
Drittel seines Lebens verbrachte. Er veranstaltete
eine Reihe von Ausstellungen und ist mit Werken
in verschiedenen Museen und Sammlungen
vertreten. Prof. Gerstenbrand, der mit Karl Hallitzer
zusammen 1928 in Karikaturen „Wiens Köpfe"
geschaffen hat, war ein echter Chronist seiner Zeit,
der in seinen zahlreichen Skizzen, Zeichnungen und
Aquarellen das „Wienerische" und „Ländliche"
akzentuierte. l. n.
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