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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXII (1977 / Heft 152)

 
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ichnet werden muß. Denn beibehalten hat 
vom größeren Vorgängerbau nur den Stein- 
al und das Ziegelmauerwerk, dessen Be- 
ffenheit auch ausschlaggebend für die 
zrialwahl der Gebälkzane war. 
großen Unterschied zu Werken Hardtmuths 
' der Vergleich mit dem nur wenig älteren 
atempel im Feldsberger Park, der formal 
zt an den Konstantinsbogen in Rom an- 
eßt, wobei dessen Schema nur auf eine 
agige Anlage übertragen wird' (Abb. 6). 
z anders in der Raßau. Keineswegs ist hier 
das antike Vorbild primär wirksam. Die 
en sind hier nicht dem eigentlichen Baukörper 
getrennten hohen Sockeln nur vorgestellt, 
ern in diesen eingestellt. Das Gebälk ist da- 
auch nicht verkröpft, sondern schließt alles 
pakt zusammen. Mit der blockhaften Straf- 
macht sich in der Roßau revolutionsklassi- 
:chen Denken bemerkbar, während in Felds- 
noch der Anschluß an den Barockklassizis- 
der vorhergehenden Generation gegeben 
tVas beim Gartentor in der Roßau noch hin- 
tmmt, ist die wesentlich verfeinerte grazile 
i im Kleinen, der Säulen, derWandfelder und 
Gebälk-Attikazone. Sie schwächt den harten 
ischen" Grundzug wieder etwas ab und gibt 
it die Möglichkeit einer Annäherung an das 
tcke Ambiente der Roßau. Der Vorgang geht 
Stilbildung des im wesentlichen erst nach 
Wiener Kongreß einsetzenden sogenannten 
ermeier parallel, vollzieht sich iedoch nicht 
dieses auf der Ebene bürgerlicher Baukunst. 
:h das schöne Lustgebäude sammt seinem 
"en am sogenannten Schüttel im Prater nächst 
Wiener-Donau-Canale, dem Cirkus gegen- 
, ist eine Schöpfung des Fürsten. Es empfiehlt 
durch die herrliche Lage. Es vereinigt länd- 
i Stille mit ländlichen Genüssen mitten im 
Geräusche der großen Stadt, und entspricht da- 
her vollkommen seiner Aufschrift: Agrestia miscet 
gaudia urbanis. Es hat zu ebener Erde einen 
netten gewölbten Stall für 5 Kühe, Wohnungen 
für den Gartenaufseher und die Meyerinn, nebst 
einer schönen Stiege in das obere Geschoß, in 
dessen Mitte ein geräumiger Speisesaal sich be- 
findet. Drey große bis auf den Fußboden 
reichende Fenster mit Brustwehren und oberhalb 
noch Mezzaninen erleuchten denselben, und dori- 
sche Säulen geben ihm keinen geringen Schmuck. 
Rechts und links von demselben sind noch 2 Ne- 
benzimmer und 2 Cabinette. Von da führt eine 
kleine Stiege auf den 2. Stock in mehrere auf das 
geschmackvollste verzierte Mansarde-Zimmer, 
von denen man den Donau-CanaLmit dem größ- 
ten Theile der Stadt, auf der entgegengesetzten 
und den beyden Flügelseiten aber, den größten 
und belebtesten Theil des Praters mit seiner gan- 
zen Haupt-Allee, und seinen schönsten Wiesen 
sammt den benachbarten Gebirgen von Wien 
übersieht. Gewiß gibt es keinen Punct im Prater 
mehr, der einem Lustgebäude solche Vortheile 
gewähren könnte, und der zugleich weder ganz 
abgeschnitten van den bewohnten Gegenden 
der Stadt, noch dem Geräusche und Getümmel 
des Praters ganz ausgesetzt ist. - Die Länge des 
Gebäudes beträgt 10 Klafter 4 Schuh bey 6 
Klafter Breite. Die Facade gegen den Prater- 
Cirkus hat einen Vorsprung mit Pilastern reich 
verziert und über dem Hauptgesims eine Ballu- 
strade. Der ziemlich weit ausgedehnte Garten 
vor demselben, bloß durch einen lichten Zaun 
von dem Prater getrennt, trägt nicht wenig zur 
Verschönerung des Ganzen bey. Am östlichen 
Ende desselben ließ der Fürst noch ein schönes 
Stallgebäude nebst einem Saal in der Mitte er- 
bauen, von dem man durch Fenster rechts und 
links in die Abtheilungen des Stalles sieht, deren 
jede auf 12 Pferde berechnet ist. Die Aussicht geht 
auf den Donau-Canal. Die Länge des Gebäudes 
beträgt 18 Klafter 4 Schuh, die Breite 4 Klafter. 
Vor der Gartenseite des Gebäudes ist eine Som- 
mer-Reitschule, und im Saale selbst sind meister- 
hafte Pferdegemählde aufgestellt'"." 
Soweit das bei allem Detailreichtum doch lebens- 
nahe gezeichnete Bild eines Zeitgenossen über 
ein Liechtensteinsches Bauvorhaben, von dem bis- 
her nur einige Daten berichten konnten". 
Bereits Ende des Jahres 1810 hatte der Fürst die 
sogenannte Schüttelbad-Realität angekauft, auf 
der er 1814 mit dem Bau des kleinen Schlößchens 
begann, wozu ihm am 28. September die Be- 
willigung erteilt wurde. Mit der Durchführung der 
Steinmetzarbeiten waren die Brüder Jäger be- 
traut, die Bildhauerarbeiten leisteten Vogel und 
Klieber, und mit der Innenausstattung waren 
1815 die Maler Bauhafer und Burger beschäftigt. 
Am 30. August 1816 wurde die Benützungsbe- 
willigung für das in der Folge vorn Fürsten vor- 
nehmlich im Frühling frequentierte Obiekt erteilt. 
Nach seinem Tod wurde die Realität1829an den 
Wiener Stadtzimmermeister Christoph Hasenauer 
weiterveräußert. Da der Architekt des 1910 
demolierten Bauwerkes nicht bezeugt ist und das 
fehlende Plan- und Abbildungsmaterial eine stil- 
kritische Überprüfung verhinderte, konnte man 
bisher lediglich aus Wahrscheinlichkeitsgründen 
den damaligen fürstlichen Baudirektor dafür in 
Anspruch nehmen. Die inzwischen aufgefundenen 
Einreichplöne liefern nun zusammen mit einer 
alten Fotografie ein genaues Bild und bestätigen 
damit auch die vermutete Zuschreibung an Korn- 
höusel" (Abb. 7-10). 
Die Planserie, die heute im Archiv der Stadt Wien 
verwahrt wird, ist vom bürgerlichen Baumeister 
Joseph Meißl signiert und 1814 datiert". 
Während die beiden Geschoßgrundrisse in 
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