Tusche ausgeführt sind, handelt es sich bei der
Fassade um eine aualitätvalle Bleistiftzeichnung
von geübter Hand. Vergleiche mit eigenhöndigen
Zeichnungen machen wahrscheinlich, daß auch
dieses Blatt von Karnhausel selbst stammt, wobei
es zur Einreichung bei der Baubehörde vom ver-
antwortlichen Bauführer unterzeichnet werden
mußte. Anhand der Fotografie läßt sich nachwei-
sen, da die Fassade - so man von der späteren
Vergrößerung der Erdgeschaßfenster und der
fehlenden Figurengruppe auf der Attika absieht
- weitgehend plangetreu ausgeführt wurde. Ver-
schiedene Abweichungen sind am Fugennetz des
Sockels, am Risalit, den Kapitellen des Palladiu-
Fensters und dem Rankenwerk über den Statuen-
nischen festzustellen. An dessen Stelle erscheinen
im Riß noch Maskerans, die in ebendieser durch-
aus nicht allgemeinen verbreiteten Ausführung
bereits von Kornhäusels 1812 entstandenem Haus
des Grafen Esterhazy in Baden bekannt sind
(Abb. H). Sie liefern damit einen weiteren Hin-
weis auf den Urheber, der sich auch durch sehr
ähnliche Gestaltungsprinzipien des Risalits zu
erkennen gibt.
Auch in Baden, wo die ursprüngliche Anordnung
heute durch Doppelfenster ersetzt ist, erfährt die
Mittelachse rnit dem Palladio-Motiv keine weitere
Auszeichnung mehr, sondern sitzt in der unge-
gliederten nackten Wand". Die starke Betonung
der beiden Seiten schafft damit den Ausgleich
innerhalb des Risalits. Derselbe Gestaltungsvor-
gang ist auch am Schüttel-Lusthaus festzustellen,
dessen Erdgeschoßzone innerhalb der zentralen
Achse anstelle des Fugennetzes nur Horizontal-
nutung aufweist. Zusätzlich wird noch der füi
Palladio-Fenster ausgesparte flache Rücksp
der Wand herabgezogen. Das im gesai
Schaffen Kornhöusels anzutreffende unge
sensibel gesetzte „Ausgleichsprinzip" lüßt
hier in seiner Anwendung schrittweise verfolg
Der eingereichte Fassadenplan schafft mit si
durchgehenden Nutung des Risalitsockels vo
nur das Gleichgewicht in bezug auf die Ges
fassade, während erst das ausgeführte Baw
den Gleichklang aller Teile zeigt. Durch das l
stradengesims, welches in der Ausführuni
gleichbleibender Höhe über die Attika des
telteils hinweggeht, der auf der Zeichnung
ungegliedert die Balustrade überragt, wirkt
der gesamte Risalit iedach einheitlicher al
Baden, wo die Seitenteile gegenüber der t
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