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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXII (1977 / Heft 153)

gegengebracht worden zu sein. Darauf deutet 
hier iedenfalls die unserem Heiligen gewidmete 
Statue von Antonio Calegari (1698 -1777) in der 
zweiten Kapelle rechts von Santi Nazaro e 
Celso". Einen weiteren Hinweis dafür scheint 
das womöglich als Bozzetto für ein verlorenes 
Altarbild onzusprechende kleine Gemälde von 
Francesco Monti mit einer Bergung des hl. 
Nepomuk (Abb. 1) zu liefern, das vor einiger 
Zeit in Münchner Privatbesitz aufgetaucht ist". 
In die von tiefer Dunkelheit erfüllte, bühnen- 
artig breit entwickelte Szenerie dringt hier fahles 
Licht aus zwei sanft sich herabsenkenden Wal- 
kenschleiern, in denen ein von Putten begleiteter 
Engel erscheint, dem Heiligen Kranz und Palm- 
 
zweig, die Attribute seines Mörtyrertums, darzu- 
bringen. Nach unten zu gewinnt das Licht an 
Kraft, dort wo im Zentrum des Bildes der 
Leichnam des Heiligen aus den Fluten gehoben 
wird, über denen ein aus fünf Sternen ge- 
bildeter Nimbus eben heranschwebt. Drei kräf- 
tige Männer mit entblößten Oberkörpern haben 
die wie schlafend in sich zusammengesunkene Gev 
stalt Nepomuks gepackt, dessen Schultern und 
Leib ein Mantel van gedämpftem Grün bedeckt, 
während das kühle Blau seines Untergewandes 
auf der gegen den unteren Bildrand leicht silbern 
aufglänzenden, glatten Wasserflöche verhalten 
nachtönt (Abb. 1a). Inzwischen tritt von rechts ein 
von zwei Meßknaben mit Kerzen begleiteter Bi- 
schof heran, gefolgt von zwei Klerikern 
Krummstab und Vortragekreuz, hinter dt 
schließlich ein Boldachin auftaucht, der von 
livrierten Dienern getragen wird, von dener 
vordere zugleich eine Fackel über der Gri 
der Geistlichen erhebt. 
Die von der Bildmitte sich ausbreitende Ht 
keit gleitet über rote und blaue, von o1 
goldenen Akzenten durchsetzte Gewandpo 
der Bischofsgruppe und streift die ebenfalls 
gelbem und rotem Tuch staffierte Kleidung 
zur Linken dem Vorgang vom Ufer her als 
schauer beiwohnenden Kavaliere. Hinter di 
dämmern in der Tiefe des Bildes die Bogen 
Moldaubrücke auf, während die Dunkelheit 
Himmelsgrundes zur Rechten in einem entfev 
Blau weithin verklingt. 
Derartig mit Hilfe starker HelI-Dunkel-Ef 
bÜhnenn-iäßig arrangierte Szenerien sind 
Francesco Monti durchaus charakteristisch. 
Beweis dafür genügt ein vergleichender 
auf die Darstellung der allegorisch umschri 
nen Grablege des Herzogs van Argyll, G. C4 
bell (Abb. 2], in der Pinakothek zu Bolog 
Das Bild gehört in eine 24 Stücke umfass 
Serie gleichartiger Allegorien, welche die C 
anlagen berühmter Engländer aus der Zei 
1700 zum Gegenstand haben. Diese wu 
zwischen 1721 und 1730 von dem Iren Owei 
Swing bolognesischen und venezianischen K 
lern in Auftrag gegeben". In Bologna wai 
Wahl auf Donato Creti und Francesco h 
gefallen, denen zusammen mit Sebastiano I 
Gian Battista Pittoni, dem iungen Cana 
Piazzetta und Balestra eine solch ehren 
Aufgabe zuteil wurde. Damit aber trat Franc 
Manti erstmals in direkte Beziehung zu 
Hauptvertretern der damaligen venezionis 
Kunst. Er selbst hatte sich nach undeutli 
Anfängen durch den Eintritt in die Werl 
des Giavanni Gioseffo dal Sole im Jahre 
schon bald als ein anerkanntes Mitglied 
Bologneser Schule dieser Zeit ausgewiesen. 
Indessen ist während dieser Bologneser J
	        
Kein Volltext zu diesem Bild verfügbar.
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