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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXII (1977 / Heft 153)

auf Grund der Verwandtschaft der beiden 
glieder der Familie Hohenems, Kardinal und 
aischof Markus Sittikus, ohne weiteres ein. 
die eigentlichen unmittelbaren Vorstufen in 
Gesomtanlage der Gewölbedekoration und 
Stellung der Engel in ihr sind die Stuckde- 
Jtianen der Dominikonerkirche in Wien (Ein- 
bung 1666-1674) und in der Stiftskirche Wald- 
sen (Giov. B. Colombo. Dotierung unsicher, 
oder um 1670) zu bezeichnen". Die Gewöl- 
inteilung im Langhaus von Waldhausen mit 
Isolation der Zwickel und Stichkappen durch 
;sochsiale Rahmenprofile ist die altertümlich- 
van den drei Beispielen. Die den Deckenge- 
den zugeordneten Engel, vier an ieder Rah- 
iseite, sind dadurch von den geschweiften 
ckelkortuschen getrennt. In Woldhausen ist 
das ornamentale Repertoire vorhanden, ie- 
1 in andersartiger Komposition als in Wien 
Kremsmünster. Bei beiden letzteren entfal- 
die zwischen Gewölbeauflager und -scheitel 
nenden Rahmen. In Wien sind sie zu Kon- 
n für die Engel verkleinert, die den Rahmen- 
an der Deckengemälde zugeordnet sind (Abb. 
Ait den Zwickelkortuschen unterhalb der Kon- 
n bilden sie eine achsial gebundene Ein- 
, die ohne Unterbrechung auf den Rahmen 
Deckengemöldes ausgerichtet ist. Im Unter- 
ed zu Kremsmünster sind die Blumentestons 
die Köpfe auf den Stichkappenspitzen grup- 
t und durch Ohrmuschelvoluten von den En- 
l getrennt. Doch ist das rhythmische Verhält- 
der Festons und des Ohrmuschelornaments 
verwandt mit jenem in Kremsmünster. Die 
katur der Wiener Dominikanerkirche kann 
er in diesen Teilen als die unmittelbare Vor- 
etzung für die Gewölbedekoration in der 
nsmünsterer Schatzkammer angesprochen 
den. Der wesentlichste Unterschied der Wie- 
zur Kremsmünsterer Stukkatur besteht darin, 
die Dekoration iedes einzelnen Gewölbe- 
es konsequent dessen Querachse betont. Bei 
Waldhausener Dekoration dominiert die Be- 
Ing der Längsachse. In Kremsmünster wird 
iglich der gesamträumlichen Komposition 
im motivischen Arrangement die Synthese 
den Dekorationen in Woldhausen und der 
ner Dominikanerkirche vollzogen. Die ver- 
pelte Betonung der Längsachse in Waldhau- 
wird durch die Iängsgerichteten Rahmenfor- 
des Gewölbescheitels in Kremsmünster ver- 
eitlicht. Die Festons werden wie in Wien 
Längsrichtung rhythmisierend beigeordnet, 
n ober durch ihre Freisetzung die Verräum- 
Ing in der querachsiolen figürlichen Dekora- 
von oben her ein. Um eine gleichmäßige 
inung der Querachsen in iedern Gewölbe- 
zu erreichen, ohne die raumpla t' ch dami- 
ande Stellung der Engel zu beei 'chtigen, 
len die Zwickelkartuschen in die beiden 
zrsten Gewölbeioche versetzt. Die damit ver- 
lene Klärung des gesamtröumlichen Ach- 
ystems unter weitgehender Beseitigung ma- 
stischer Verunklörungen bildet die Grund- 
für die raumplastische Steigerung der figü - 
n Dekoration. Mit diesem Dekorationssystern 
der im Figürlichen sowie in der Friesstuk- 
r einsetzenden Tendenz zur Freiröumlich- 
sind die Voraussetzungen für den Stilwan- 
um 1680 und für die Stuckdekorationen der 
one geschaffen. Die Stukkatur in der Stifts- 
ie Garsten greift dieses ochsengebundene 
arationssystem auf, wobei die Iängsgerich-
	        
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